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1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
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ihn Merg. „Er hat die besten Verbindungen zu der Zollabteilung der Hanse, die ja nun die Sache genauer nimmt als unsere Jungs hier. Und von Woddle erfuhr ich, daß demnächst eine Handelskarawane nach Andromeda abgeht und hier Zwischenstation macht, um weitere Güter aufzunehmen. Und bei diesen Gütern wird auch eine Ladung Amaranos dabeisein."
    „Bist du verrückt?" war alles, was Yamisch dazu beisteuern konnte.
    Merg grinste hinterhältig. „Wenn wir kassiert haben, kannst du dich bei deinen bescheidenen Ansprüchen glatt zur Ruhe setzen.
    Wenn du das verrückt nennst, kann ich dir nicht helfen."
    Yamisch regte sich wieder ab. „Und was hat dieser Woddle damit zu tun?"
    „Eine Menge, wie ich schon sagte. Er ist mit dem Chef der Zollabteilung gut befreundet, einem gewissen W. W. Voltas. Ich nehme an, die beiden haben schon mehrmals Geschäfte miteinander gemacht."
    „Du bist verrückt!" wiederholte Yamisch fast verzweifelt. „Wenn das herauskommt und es muß ja herauskommen! ,sind wir geliefert."
    „Unsinn! Sowohl Woddle wie auch Voltas werden sich hüten, den Mund aufzumachen. Sie stecken beide bis zum Hals drin in der Sache. Das Zeug wird ganz offiziell als normale Handelsware verladen und ab geht's nach Andromeda. Dort wartet man schon auf die Dufthalluzinationen und zählt ein Vermögen dafür."
    „Von dem Woddle und Voltas mindestens die Hälfte kassieren", meinte Yamisch. „Weniger!" beruhigte ihn Merg. „Viel weniger!"
    „Und wenn die Mannschaften der Karawane nun süchtig werden oder vielleicht sogar erkranken, was dann? Man verfolgt die Ladung zurück und wird unweigerlich auf uns stößen. Dann ist aber was los!"
    „Zuerst ist Voltas dran, dann Woddle. Und die halten den Mund, weil sie ihren Reibach bei uns vorher in Sicherheit gebracht haben."
    Yamisch starrte seinen Bruder fassungslos an. „Du bist ja noch schlimmer, als ich gedacht habe. Die beiden willst du also auch noch übers Ohr hauen? Du rechnest damit, daß sie eingesperrt werden und den Mund halten, und inzwischen kassierst du noch ihren Anteil." Er spuckte in weitem Bogen gegen die Wand, „lch verachte dich, Bruderherz! Welch mieser Charakter! Pfui Teufel!"
    „Den laß aus dem Spiel!" warnte Merg. „Vielleicht brauchen wir ihn bei dem Geschäft."
    Da gab Yamisch es für diesmal endgültig auf.
    Abrupt erhob er sich aus seinem bequemen Bürosessel und verließ den Raurn, ohne seinem Bruder noch einen Blick zu schenken.
    Dave Woddle befand sich seit Jahren auf Lepso und lebte von gelegelegentlichen Geschäften, die ebenfalls nicht immer ganz astrein waren, aber von den Behörden stillschweigend geduldet wurden.
    Seine Zusammenarbeit mit dem Zoll der Kosmischen Hanse war hervorragend, was er in erster Linie seinem guten Verhältnis zu dem Zollinspektor W. W. Voltas zu verdanken hatte.
    Er hatte Voltas noch auf der Erde kennengelernt, bevor er den Steuertip erhielt, der ihn veranlaßte, seinem Heimatplaneten den Rücken zu kehren. Voltas war ihm gefolgt, er war von der Hanseverwaltung versetzt worden. Und so trafen sie sich hier wieder, und Dave Woddle nutzte die Gelegenheit, seinen Freund an eine leicht krumme Sache zu erinnern, mit der dieser sich belastet hatte.
    Ausgerechnet Voltas, der ehrliche und aufrechte Zollbeamte, war der Versuchung erlegen und hatte aus einem inoffiziell noch immer bestehenden Freistaat in Mitteleuropa ein ganzes Faß natürlich gebrauten Bieres nach Terrania geschmuggelt. Es bestand nämlich ein altes Gesetz, das besagte, daß dieses nicht synthetisch hergestellte Bier ausnahmslos nur in diesem Kleinstaat getrunken werden durfte.
    Die Ausfuhr war somit verboten. Außer Woddle erfuhr niemand von diesem Vergehen, und Voltas lebte in der ständigen Angst, daß sein Freund eines Tages zu singen begann.
    Daher nun auch seine Bereitschaft, ihm zu helfen.
    Sie trafen sich in Mergs Landhaus auf den Hügeln vor der Stadt.
    Als sie auf der Terrasse saßen und in die riesigen Gartenanlagen hinabschauten, erschauerte Voltas. „Alles hydroponische Zuchtgärten, was? Lieber Himmel, damit kannst du zwanzig Transportraumer vollstopfen."
    Merg winkte ab. „Das sieht nur so aus,W. W. Die Amaranospflanzen benötigen viel Platz, um sich ausbreiten zu können. Das macht sie ja so teuer, abgesehen von gewissen anderen Umständen, die dir ja bestens bekannt sind. Wir werden vielleicht einen großen Lagerraum benötigen, wenn wir die Blüten trocknen und verpacken. Aber das ist ja nicht der Sinn der Sache und bringt nicht
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