Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
keinen Zusammenhang zwischen der Meldung und seinem Gefangenen. Er fuhr routinemäßig in seinem Bericht fort und schloß: „... von Lepso der Springer Merg Coolafe überführt, der beschuldigt wird, halluzinogene Pflanzen an Bord einiger Schiffe der Andromeda-Karawane schmuggeln zu wollen. Er leidet unter Bewußtseinsspaltung und wird in der Sahara-Station einer intensiven Beobachtung durch Spezialisten unterzogen. Sonst keine besonderen Vorkommnisse."
    Bullys scheinbare Langeweile wich plötzlich einem deutlich sichtbaren Interesse. „Bewußtseinsspaltung...?"dehnte er seine Frage. „Wie ist das in seinem Fall zu verstehen, Darox?"
    Darox versuchte, sich an den ersten provisorischen Krankenbericht zu erinnern, der bei den Überführungspapieren gelegen hatte. „Schizophrenie ersten Grades."
    Bully schien enttäuscht. „Das passiert immer wieder. Wir wissen heute, daß es sich dabei nicht immer um eine einfache Verwirrung des Geistes handelt, die allein in der Psyche des Befallenen ihren Ursprung hat. Es spielen auch manchmal andere Umstände mit. Der Mann wird untersucht, Darox?"
    „Sehr gründlich sogar. Das ist auch der Grund, warum es mir unmöglich war, heute einen umfassenden Bericht vorzulegen. Wir benötigen Zeit.
    Coolafe kann nicht verurteilt werden, wegen Bestechung übrigens, ehe kein abschließender Krankenbericht vorliegt."
    „Verständlich", gab Bully zu, nachdenklich geworden. Julian Tifflor warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Er begriff nicht, warum sich Bully so für den offenbar unwichtigen Vorfall interessierte. „Geben Sie mir den Endbericht durch, sobald er vorliegt." Er wandte sich wieder an die Allgemeinheit: „ Wer bringt den nächsten Vortrag?"
    Ehe jemand antworten konnte, meldete sich noch einmal Darox zu Wort: „Es mag unwichtig sein, aber vielleicht sollte ich es doch noch erwähnen. Der Springer Coolafe verhält sich außerordentlich schweigsarn und beantwortet kaum Fragen. Es kommt mir so vor, als lege er es darauf an, unsere Aufmerksamkeit auf etwas ganz Bestimmtes zu lenken, nämlich auf eine Art Kode oder auf eine Parole. Wir haben noch nicht herausgefunden, ob unsere Vermutung stimmt."
    „Ein Kode?" wunderte sich Bully. „Was für ein Kode, Darox?"
    „lmmer und immer wieder sagte er: Stichwort Onot. Damit kann keiner von uns etwas anfangen."
    Julian Tifflor zuckte merklich zusammen, sank aber dann in seine ursprüngliche Sitzstellung zurück, den Kopf in die Hände gestützt. Er beobachtete Bully von der Seite her.
    Homer G. Adams hingegen sprang unbeherrscht auf und rief: „Onot! Himmel, das ist doch ...!"
    „Keine voreiligen Schlüsse, Homer!" unterbrach ihn Bully mit ungewohnter Schärfe. „lch weiß, was du denkst. Ich denke es auch. Aber was nutzen uns gewisse Hoffnungen und Vermutungen, wenn sie unzutreffend sind?" Er wandte sich wieder an Darox: „Die medizinischenUntersuchungen dieses Merg Coolafe können vorerst ausgesetzt werden. Es ist dafür zu sorgen, daß der Mann umgehend hierhergebracht wird. Ich werde mich persönlich um ihn und seinen Fall kümmern."
    Darox starrte Bully verblüfft an, ehe er sich vergewisserte: „Umgehend?"
    „Heute noch!" bestätigte Bully und ging dann mit keinem Wort mehr auf die Angelegenheit ein.
    Darox verließ den Konferenzraum, um die notwendigen Schritte zur Überführung des Gefangenen nach Terrania einzuleiten.
    Damals, etwa Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts, berührten sich zwei unterschiedliche Zeitebenen und schufen so einen Durchlaß zum Universum der Druuf. Ellerts Bewußtsein wirbelte zu jener Zeit ziellos durch den Zeitstrom und wurde zufällig in das auf anderer Ebene existierende Universum der Druuf gespült, mit denen sich das Solare Imperium gerade auseinandersetzte.
    Der Druuf-Wissenschaftler Onot spielte eine entscheidende Rolle bei diesen Auseinandersetzungen, und es gelang Ellert, den Druuf und dessen Bewußtsein zu übernehmen und zu beherrschen. Später war Onot zur Zusammenarbeit bereit und trug dazu bei, daß die Gesamtoperation im Universum der Druuf erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
    Es gab nur wenige Terraner, die das Geheimnis um Onot kannten und die überhaupt noch von Ellerts einmaligen Fähigkeiten wußten, und zu diesen wenigen gehörten Reginald Bull, Julian Tifflor und Homer G. Adams.
    Und sie wiederum wußten auch, daß es außer ihnen nur ein einziges Lebewesen im Universum geben konnte, von ES oder von Harno abgesehen, das sich an die entscheidende Rolle Onots erinnerte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher