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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache
Autoren: Jason Dark
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doch er stand jetzt schwankend auf seinem Fuß, während der andere lag und Rudy unter sich begraben hatte.
    Er schaute hervor. Er lag auf dem Rücken. Er war nicht nur am Körper getroffen worden, das Gesicht hatte ebenfalls gelitten. Wahrscheinlich waren die Glassplitter in die Haut hineingefahren und hatten sie aufgerissen. Aus zahlreichen Wunden quoll das Blut hervor und rann am Gesicht entlang.
    Suko war wieder auf den Beinen. Der gesamte Angriff hatte nur Sekunden gedauert. Für die geheimnisvolle Fremde war es Zeit genug gewesen. Sie war wieder verschwunden, zumindest hielt sie sich dort auf, wo man sie nicht sah.
    Suko und Jane trafen zugleich bei dem Verletzten ein. Sie gingen in die Knie, untersuchten ihn und mußten auch damit rechnen, daß Rudy vom Druck des Scheinwerfers erschlagen worden war.
    Jane stieß Suko zur Seite. »Kümmere du dich um die Siruline. Ich hole Hilfe.« Sie tastete nach ihrem Handy. Während die Detektivin hektisch wählte, fragte Suko.
    »Lebt er noch?«
    »Ja, aber man kann nie wissen.«
    Der Inspektor ließ Jane in Ruhe. Er wußte nicht viel über die rätselhafte Erscheinung. Sie war ein Mensch und zugleich eine Elfe. Sie hatte den Weg in das fremde Reich geschafft, dessen Tore auf der Insel Island lagen.
    Und genau daher stammte auch Sukos Dämonenpeitsche. Der Dämon Nyrana, aus dessen Haut die drei Riemen bestanden, hatte in Island seine Heimat gehabt. Verborgen in dieser einsamen Landschaft, gut versteckt, aber nicht gut genug.
    Suko zog die Waffe. Er ging über den Bühnenboden hinweg und schaute auch in den dunklen Zuschauerraum. Der überwiegend größte Teil lag im Dunkeln. Nur von der offenen Eingangstür her strömte noch Helligkeit in das Theater.
    Suko hörte, wie Jane den Notarzt bestellte. Er würde sicherlich schnell am Ziel eintreffen. Viel Zeit blieb Suko nicht, um die Siruline zu stellen.
    Sie war geschickt und ließ sich nicht blicken. Wahrscheinlich baute sie auf einen raffinierten Plan und nutzte die Deckung der Dunkelheit aus.
    Am Rand der Bühne war Suko stehengeblieben. Hinter seinem Rücken klang Janes Stimme auf.
    »Siehst du sie?«
    »Noch nicht…«
    »Sie hat ihre Rache erfüllt, denke ich. Wahrscheinlich ist sie jetzt auf dem Weg zu den anderen…«
    »Das glaube ich nicht. Sie weiß, daß wir ihren Plan kennen. Und sie weiß auch, daß wir nicht eben Freunde sind. Es kann sein, daß sie versucht, uns zu…«
    »Der Scheinwerfer!«
    Suko fuhr herum.
    Jane war zur Seite gesprungen, um nicht von dem zweiten Monstrum erwischt zu werden. Er war schwer, doch eine fremde Kraft schaffte es, ihn so aussehen zu lassen, als würde er federleicht durch die Luft schweben. Außerdem war er nach vorn gekippt und wirkte wie eine gewaltige Keule, die sich um die eigene Achse drehte, als wollte sie genügend Schwung erhalten, um danach ein Ziel treffen zu können.
    Suko stand am Rand der Bühne. Er spürte den Luftzug. Er hielt die Dämonenpeitsche fest, die ihm gegen den Scheinwerfer nicht helfen konnte.
    Plötzlich löste er sich.
    Das schwere Gerät wischte auf Suko zu. Es hätte ihm den Kopf zerschmettert, wenn Suko nicht blitzschnell reagiert hätte. Er tauchte einfach ab, rollte dicht am Rand über den Bühnenboden hinweg und sah den schweren Scheinwerfer wie einen Schatten über sich hinweggleiten. Er hörte auch den Krach, mit dem das Ding zwischen den Stühlen im Zuschauerraum landete und dort für chaotische Zustände sorgte.
    Von Jane Collins war im Moment nichts zu sehen. Sekunden später sah Suko einen menschlichen Schatten in der offenen Tür. Dorthin hatte sich Jane geflüchtet.
    Es war finster geworden. Beide Lichtquellen gab es nicht mehr. Was aus dem Gang hineinströmte, konnte man vergessen.
    Jane fragte: »Siehst du sie?«
    »Nein, aber bleib, wo du bist.«
    »Ja, schon okay.«
    Sie ist nicht weg, dachte Suko. Sie muß einfach hier sein. Wir sind ihre Feinde. Wir können sie behindern. Sie wird uns aus dem Weg schaffen müssen.
    Die Sekunden tropften dahin. Die Stille wirkte wie eine Belastung. Sie verbarg etwas, das für ein menschliches Auge nicht sichtbar war.
    Plötzlich zitterten die Funken über den Bühnenboden. Wie helle Sterne schimmerten sie auf. Sie glitzerten, sie tanzten, sie waren einfach da. Sie sprühten in die Höhe, denn ein Mitglied des verborgenen Volks war bereit, sich zu zeigen.
    Suko tat noch nichts. Er wartete ab, bis dieser kurze magische Vorgang vollendet war. Er hatte ihn schon einmal erlebt, und das gleiche Phänomen
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