Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Leib gestoßen.
    Caroline flog zurück. Sogar ihre Flügel bewegten sich dabei, aber sie schwang sich nicht vom Bühnenboden in die Höhe. Sie hatte den Kampf angenommen, war allerdings erstaunt darüber, daß sich ein Mensch so wehrte.
    Diesmal wollte es Suko mit der Peitsche versuchen, und kurz vor dem Einsatz lachte er Caro an. Er dachte an den Dämon Nyrana, aber er sagte es ihr nicht und schlug zu.
    Aus dem Handgelenk geschlagen, wirbelten die drei Riemen auf die Siruline zu. Caroline sah sie.
    Sie wollte ausweichen und drehte sich dabei zur Seite.
    Ihr Pech, daß Suko zu nahe bei ihr war, und zum zweitenmal ihr Pech, da die Riemen wie Fächer auseinander gedriftet waren. Einer von ihnen erwischte sie immer.
    Nicht der Körper, sondern der rechte Flügel wurde bei diesem Ausweichmanöver getroffen.
    Suko hörte einen Schrei. Er sah zugleich einen feurigen Streifen, der von unten her die Flügelspitze einschnitt. Etwa ein Drittel verbrannte innerhalb einer kurzen Zeitspanne, und er fiel als schwarzer aschiger Lappen zu Boden.
    Die Siruline tauchte in die Tiefe der Bühne hinein. Suko sah den Schrecken auf ihrem Gesicht. Zum erstenmal erlebte sie so etwas wie eine Niederlage. Sie war nicht in der Lage, einen weiteren Angriff zu führen. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt. In den Augen leuchtete jetzt die Angst vor einem zweiten Treffer, denn Suko war nicht stehengeblieben, sondern kam ihr nach.
    Er wollte sie nicht mehr als lebendiges Wesen erleben. Sie sollte nicht mehr morden oder irgendwelche Mordbefehle geben können. Es war wichtig, sie ein für allemal zu vernichten.
    Sie lief trotz der Verletzung schnell. Aber die Bühne war nicht groß, Suko würde sie immer zu fassen bekommen.
    Plötzlich blieb sie stehen.
    Diesmal schleuderte sie ihre Holzlanze. Es war mehr ein aus der Verzweiflung geborener Angriff, und sie hatte den Wurf nicht zielgenau ansetzen können.
    Deshalb gelang es Suko auch, der tödlichen Spitze mit einer raschen Drehung zu entwischen. Die Lanze prallte irgendwo hinter ihm auf den Boden, während sich die Siruline drehte, um Anlauf zu nehmen. Noch immer schnell huschte sie über den Bühnenboden hinweg und dabei zur Seite hin.
    Sie setzte dabei ihre Flügel ein.
    Einer war noch okay. Der andere aber hing schlaff wie ein Lappen an ihrem Rücken. Sie wäre beinahe über den querliegenden Scheinwerfer gestolpert, doch im letzten Augenblick sprang sie darüber hinweg und stieß sich auch ab.
    Den Schwung des Laufens hatte sie noch ausnützen können, und sie hob auch vom Boden ab.
    Flatternd bewegte sie sich dem Zuschauerraum entgegen, beide Arme dabei ausgestreckt und sich auf den einen Flügel verlassend, der recht schnell auf und nieder schwang, aber keine Gleichmäßigkeit mehr besaß und mehr zuckend und flatternd dahinglitt. Er war zudem kaum in der Lage, seine Last zu tragen. Sie hatte Mühe, in der Luft zu bleiben. Wie eine von der Decke hängende Gestalt schwebte sie über den Stuhlreihen.
    Suko war mit einem Satz vom Boden der Bühne in den Keller gesprungen.
    Er schleuderte einige Stühle zur Seite, um an sie heranzukommen. Sie kämpfte, ihre Schreie schrillten wie Sirenenklänge durch den leeren Raum.
    An Aufgabe dachte sie nicht.
    Caro kämpfte weiter. Sie wollte höher, denn sie wußte um die Macht der Peitsche.
    Suko konnte nicht fliegen. Um an die Siruline heranzukommen, mußte er es auf seine Art und Weise versuchen. Es gab noch genügend Stühle, die ihm als Plattform dienen konnten. Mit einem Satz sprang er auf die Sitzfläche und befand sich jetzt schräg unter der Siruline. Sie hatte ihren Kopf gedreht, damit sie in die Tiefe schauen konnte. Sie sah auch, wie Suko ausholte. Er mußte nach oben schlagen und dafür sorgen, daß sich die drei Riemen streckten.
    Mitten im Ansatz blieb er stecken.
    Halb hoch kamen die Riemen noch, aber sie trafen nicht mehr, weil er plötzlich mit einem Phänomen konfrontiert wurde, das nicht in seinen Kopf wollte.
    Es war ansatzlos geschehen, aber es mußte seinen Ursprung in der anderen Welt gehabt haben.
    Grünblaues Licht hüllte die Person ein. Es wirkte wie eine gläserne Wolke, die die Gestalt schützte.
    Für einen Moment war Suko nicht fähig, sich zu bewegen.
    Die Chance ließ sich Caroline nicht entgehen.
    Ihre Gestalt löste sich auf. Viele Helfer aus dem Unsichtbaren schienen daran beteiligt gewesen zu sein, denn vor Sukos entsetztem Blick glitt sie weg.
    Aus dem Mensch war ein Geist geworden. Oder ein gläsernes Schattenwesen, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher