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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich bereits erkannt, daß es außergewöhnlich große Tiere waren.
    Beinahe schon wie Ziegen.
    Brenda fühlte sich noch immer sehr sicher und vertraute voll auf den Schutz der Göttin Bastet. »Goran!« rief sie mit halblauter Stimme. »Hol sie her, Goran!«
    »Gut, ich…«
    »Nein! Du bleibst stehen!«
    Er drückte den Kopf nach unten, so überraschend hatte ihn mein Befehl erwischt.
    »Bitte, Goran, du wirst mich doch nicht enttäuschen.«
    »Nein, Brenda!«
    Um mich und meine Waffe kümmerte er sich nicht. Er ging gebeugt weiter, und seine Schuhe schleiften dabei über den schmutzigen Kachelboden.
    Ich schickte ihm eine letzte Warnung. »Stehenbleiben!«
    Er lachte nur.
    In sein Lachen hinein fiel der Schuß. Ich hatte der Beretta eine andere Zielrichtung gegeben und abgedrückt.
    Die Kugel erwischte sein linkes Bein. Sie schlug in den Oberschenkel ein, und Goran stoppte seinen Lauf abrupt. Er sah aus, als wollte er auf dem Fleck stehenbleiben, dann aber sackte er nach links weg, weil ihn das angeschossene Bein nicht mehr halten konnte. Er streckte noch seinen rechten Arm aus und schob die Finger in die Lücken des Maschendrahts hinein. Krampfhaft hielt er sich dort fest.
    Aber die Stütze konnte den Kerl nicht halten. Er fluchte, seine Hand rutschte ab und er landete seitlich auf dem Boden.
    Es waren einige der großen Katzen in der Nähe. Mit seinem vollen Gewicht fiel er auf die Körper.
    Ich sah dabei etwas, das mich überraschte. Ich vergaß Brenda Miller völlig. So groß die Katzen auch waren, so stabil sie auch aussahen, so fragil waren sie in Wirklichkeit.
    Sie konnten dem Körper nicht mehr entwischen, und unter dem Gewicht zerknackten die Katzen.
    Ich möchte nicht sagen, daß diese Geräusche Musik in meinen Ohren waren, aber damit hatte ich beim besten Willen nicht rechnen können.
    Wie hatte Brenda Miller noch gesagt?
    Mumien, Untote. Zombie-Katzen. Vom Geist der Göttin durchdrungen, damit sie den Tod überwinden konnten.
    Sie waren nicht stark genug gewesen. Drei oder vier hatte der schwere Mann unter sich begraben.
    Ihre Körper waren deformiert. Unter dem Fell mußten die zerknackten Knochen in einem regelrechten Wirrwarr liegen, wobei sie nicht tot waren und noch zuckten.
    Der verletzte Goran hatte sich auf den Rücken gedreht. Er kämpfte mit den Schmerzen. Das linke Bein hatte er angezogen und hielt eine Hand gegen die Wunde gedrückt.
    Sein bleiches Gesicht sah jetzt verbissen aus. Es wirkte so, als hätte man die einzelnen Teile zusammengeschoben, und die untere Hälfte bestand nur noch aus dem weit geöffneten Mund.
    Nicht alle Katzen waren zerdrückt worden. Es gab noch welche, die lebten und ihren Weg zur Göttin hin fortsetzten. Sie schlichen an ihren Artgenossen und an dem verletzten Mann vorbei.
    Ich nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, denn ich hatte mich wieder gedreht und die Waffe auf Brenda Miller gerichtet. Aber es war noch jemand da, der sich nur mit kleinen Schritten vortraute.
    Fay Waldon ging hinter den Katzen her. Ich hörte, wie sie meinen Namen ein paarmal flüsterte und erklärte ihr, daß sie nur weitergehen sollte.
    Zum erstenmal nach längerer Zeit meldete sich wieder Brenda Miller. »Ihr kommt hier nicht weg!« versprach sie uns. »Es ist nur ein Teilsieg. Niemand ist mächtiger als Bastet.«
    »Das wird sich zeigen!« erwiderte ich.
    Die ersten großen Katzen hatten die Statue erreicht. Ich zählte genau fünf, die die Göttin umkreisten, ihre Körper gegen sie drückten, als wollten sie so einen Kraftstrom in sich aufnehmen, der die Statue vom Kopf bis zu den Füßen durchfloß.
    Gemeinsam stellten sie sich auf die Hinterbeine und kratzten mit den Pfoten über das leicht gelblich schimmernde Gold hinweg. Durch die blauen Einschlüsse hatte es eine leicht schmutzige Farbe angenommen. Auch die anderen Katzen waren noch da. Sie hatten sich bisher nicht gemeldet und hockten dort, wo sie auch schon Minuten zuvor gesessen hatten.
    Fay Waldon war nicht mehr weit von mir entfernt. Noch zwei Schritte, dann stand sie bei mir. Sie zögerte jetzt, drehte den Kopf und wußte nicht, was sie machen sollte.
    »Geh weiter, Fay!«
    »Und dann?«
    »Geh einfach weiter!«
    Ich hörte ihren schweren Atem. Es war mir einfach ein Bedürfnis, sie anzulächeln. Ich hoffte, daß mein Lächeln ihr Mut gab.
    »Wohin soll ich denn gehen?«
    »In das andere Haus. Es gibt einen Durchgang.«
    »Gut, ich versuche es.«
    Brenda tat nichts. Das gefiel mir nicht. Ich hatte selten einen Gegner
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