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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen
Autoren: Jason Dark
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den Stoff des Sweatshirts in die Länge.
    Fay konzentrierte sich wieder auf das Gesicht.
    Eine Hand hatte sie frei. Sie war schon längst zur Faust geballt, und die wiederum raste nach unten.
    Volltreff er!
    Die Katze zuckte noch zwei-, dreimal. Sie schlug mit den Hinterläufen um sich, doch der Kopf war bereits zu einer deformierten Masse geworden.
    Die Krallen ließen den Stoff los, und der leblose Körper klatschte auf die Fliesen.
    Fay starrte auf einen Körper, der keiner mehr war. Nur ein Kadaver.
    Beide Katzen lebten nicht mehr. Für Fay war es schwer, das zu begreifen. Sie schüttelte den Kopf, und aus ihrer Kehle drang ein heiseres Geräusch, das mit einem Lachen kaum Ähnlichkeit aufwies.
    Noch immer war sie gefangen. Die enge Zelle. Die beiden Wände an den Seiten und vor ihr die Tür.
    Sie bestand aus einem Metallrahmen und zwei Querstreben, die Halt garantierten. Dazwischen malte sich das Muster des Maschendrahts ab. Es war nachgiebig, aber es konnte von keiner menschlichen Kraft zerrissen werden, das stand auch fest.
    Um zur Tür zu gelangen, mußte Fay die beiden Kadaver zur Seite schieben. Sie wunderte sich über das leichte Gewicht der Katzen und begriff noch immer nicht, daß es für sie so einfach gewesen war, sie zu vernichten.
    Ja, es war Vernichten gewesen. Ein Töten auf die besondere Art und Weise. Wie sie es bei einer lebendigen Katze nicht geschafft hätte. Doch die hier waren lebendig gewesen. Sie hätten diesen Aufprall überstehen müssen. Fay fragte sich, warum das nicht der Fall gewesen war. Die Folgen ihrer Lebendigkeit spürte sie noch am Kinn, wo die Katzenzähne Wunden hinterlassen hatten.
    Sie trat bis dicht an den Maschendrahtzaun heran und klemmte ihre Finger hinein. Dabei kam sie sich für einen Moment vor wie eine Gefangene, die ein Gitter nicht mehr loslassen wollte und darum bat, befreit zu werden.
    Goran hatte sie in den letzten Käfig des Anbaus gesteckt. Wenn sie nach rechts blickte, sah sie nur die Innenseite der Wand. Links lag der Gang. Hineinschauen konnte sie kaum. Sie sah die weiche und trübe Lichtglocke unter der Decke, aber vom Beginn des Gangs her hörte sie etwas.
    Geräusche. Schritte. Wenig später auch Stimmen. Fay hatte nie zuvor mit Brenda Miller gesprochen. Dennoch war sicher, daß nur sie es war, die da vorn sprach.
    Mit wem sie redete, war nicht zu verstehen. Fay tippte auf Goran, aber auch auf einen anderen Menschen, von dem sie zwar nichts gesehen hatte, der aber doch dasein mußte.
    John Sinclair…
    Noch war sie gezwungen, abzuwarten. Zwar konnte sie den Maschendraht nach außen drücken, doch er riß nicht. Sie überlegte, ob sie um Hilfe rufen sollte, als etwas anderes geschah.
    Ohne daß sie etwas dazu getan hätte, bewegte sich plötzlich die Tür. Ein Mechanismus war in Bewegung gesetzt worden. Fay sprang zurück, weil sie der hochklappenden Tür nicht im Weg stehen wollte, und sie staunte, wie über dem Boden eine Öffnung entstand. Sie wäre der Fluchtweg für die Katzen gewesen, und nicht nur an ihrem Käfig öffnete sich die Tür, auch an allen anderen.
    Der Reihe nach klappten sie hoch.
    Noch traute sich Fay Waldon nicht, ihre Zelle zu verlassen. Sie ging nur etwas vor und drehte den Kopf nach links. Sie wollte wissen, was sich am Beginn des Gangs tat.
    Trotz des Lichts war es zu dunkel. Ihr Blick wurde zudem von den wandernden Körpern der Katzen aufgesaugt, die sich allesamt in eine Richtung bewegten.
    Da standen Menschen.
    Es war unmöglich, sie zu unterscheiden, aber sie hörte auch eine Männerstimme.
    Für einen kurzen Augenblick erhielten Fays Augen einen gewissen Glanz, und sie konnten ihren jammernden Ruf einfach nicht mehr zurückhalten.
    »John…«
    ***
    »Es sind untote Katzen! Es sind Mumien, die leben. Du kannst sie auch als Zombie-Katzen oder als Killer-Katzen ansehen. Das bleibt dir überlassen.«
    Die Worte der Frau glichen einer einzigen Haßtirade, an der ich vorbeihörte. Für mich war viel wichtiger, daß mein Name gerufen worden war. Von einer Frau, die ich kannte.
    Ich zog meine Waffe.
    Brenda war darüber nicht einmal überrascht. Sie schüttelte leicht unwillig den Kopf. »He, was willst du?«
    »Wo ist die Frau?«
    Sie schaute in die Mündung, die ich auf ihren Kopf gerichtet hielt. »Noch lebt sie.«
    »Fay!« rief ich, ohne Brenda aus den Augen zu lassen.
    »John, ich bin hier!«
    »Komm her, und laß dich nicht von den Katzen irritieren.« Ich hatte sie mir nicht näher angeschaut, doch beim ersten Hinsehen
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