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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
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Suko zwei, drei Fledermäuse zugleich. Um ihn herum lange die zerquetschten wie schwarze Flecken am Boden, als hätte man sie kurzerhand dorthin geklatscht.
    Um die letzten Fledermäuse kümmerte sich Suko nicht mehr. Er kam endlich dazu, die Riemen der Dämonenpeitsche ausfahren zu lassen und steckte sie in den Gürtel.
    Er wußte, wohin er zu laufen hatte. Die Geräusche wiesen ihm den Weg. Die dunklen Umrisse der Fledermäuse waren zu großen, verzerrten Schatten geworden, wenn sie in die Nähe des Lichts gerieten. Suko hatte sein kleine Leuchte zu Hilfe genommen, und er sah die schwingenden Hälften einer dicken Kunststoffverkleidung vor sich.
    Das war der Durchgang zum Gewächshaus.
    Suko rammte ihn mit der Schulter weiter auf.
    Er hatte Platz.
    Er sah hinein. Er stand vor dem Beginn eines Gangs. Er sah die Mutation weiter vorn als Schatten und kümmerte sich nicht um die Verfolgung, denn in schon greifbarer Nähe kämpfte eine andere Person auf dem Boden hockend mit den verdammten Fledermäusen.
    Suko sah nicht viel von diesem Mann. Nur hin und wieder einen Arm, der hervorzuckte. Es reichte ihm aus, um zu wissen, daß es seinem Freund John nicht gerade gutging…
    ***
    Jana Cusack war auf der Stelle stehengeblieben. Sie kümmerte sich auch nicht um Soul, der vor Furcht zu beten begann, was er seit seiner Kindheit nicht mehr getan hatte. Sie sah nur nach vorn, wo derjenige endlich erscheinen würde, auf den sie so lange gewartet hatte.
    Es war James, ihr Bruder. Zugleich auch der Mann, dem sie alles zu verdanken hatte. Sie waren zu einem perfekten Geschwister-Paar geworden und hatten sich phantastisch ergänzt. Was er liebte, das mochte auch sie. Wo sein Weg hinführte, da ging auch sie hin. Es paßte alles zusammen, und über sein Wissen und seine großen Forschungen konnte sie nur staunen. Es war ihm ja nicht allein um die Züchtung und Pflege der prächtigen Orchideen gegangen. Er hatte es geschafft, tief in die Vergangenheit hineinzustoßen. Es waren seine Experimente gewesen, die ihn letztendlich zum Ziel geführt hatten.
    Gene der Urzeit mit denen der Gegenwart zu kreuzen. Aus Menschen etwas anderes zu machen und umgekehrt. Zuerst war die Riesenfledermaus entstanden, die leider nicht mehr lebte. Nun aber würde das Prachtstück erscheinen, er selbst. Und er würde alles andere in den Schatten stellen, das war sicher.
    Die normalen Fledermäuse gehorchten und beschützten ihn. Sie waren nicht mehr bei ihm, weil sie sich um Sinclair kümmerten, der gegen diese Vielzahl kaum eine Chance haben würde, auch wenn er ein außergewöhnlich mutiger Mann war, das mußte selbst Jana eingestehen. Aber gegen die Kraft ihres Bruders kam niemand an, auch kein Polizist, davon war sie überzeugt.
    Sie sah ihren Bruder.
    Noch sah er aus wie jemand, der sich lieber zurückhielt. Er wirkte ein wenig plump in seinen Bewegungen. Er setzte die Beine unregelmäßig vor, er hatte Mühe mit seinem sehr kompakten Oberkörper. Das schwache Licht in den Beeten streifte ihn nur. Der Schein reichte aus, um Jana erkennen zu lassen, daß er sich schon verändert hatte. Es war ihr klar, daß er sein Aussehen wechseln würde. Die Fledermäuse hatten die Keime übertragen und ihm zu einer neuen Gestalt verholfen, in der er sich bestimmt wohl fühlte.
    James hatte seiner Schwester immer gesagt, daß es nicht auf das Aussehen ankam, sondern einzig und allein auf die Intelligenz. Da konnten schreckliche Monstren wesentlich intelligenter sein als die perfektesten Maschinen, und deshalb hatte James seine Veränderung nicht beklagt. Er wußte, daß sie erfolgen würde, und er hatte sich sogar darauf gefreut. Daran konnte sich Jana noch gut erinnern.
    Sie streckte dem Bruder die Arme entgegen. Es war ihr einfach unmöglich, normal stehenzubleiben und einfach nur auf ihn zu warten. Sie mußte etwas unternehmen. Er sollte erkennen, wie willkommen er ihr auch in seinem neuen Zustand war.
    So wie ihn empfing man einen gern gesehenen Gast. Nein, er war für sie mehr als das. Sie liebte ihn einfach. Sie mochte ihn, und sie würde von seiner Stärke profitieren. Das zumindest hatte er ihr versprochen. Sie liebte ihn wie man einen Bruder eben nur lieben konnte.
    Ein paarmal zuckten ihre Lippen, als sie zu lächeln begann. Sie wollte auch etwas sagen und ihn willkommen heißen, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Die Freude hatte sie überwältigt.
    Nur die ausgestreckten Arme deuteten an, wie willkommen er ihr war.
    Er blieb für einen Moment
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