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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
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nach hinten ging und zitternd stehenblieb.
    Auch ihre Bruder bewegte sich nicht.
    Er stand auf der Stelle, und die verdammte Gartenkralle hing in seiner Haut fest. Der Griff pendelte dich vor seinem Gesicht. Die Spitzen der eisernen Kralle hatten es tatsächlich geschafft, die Haut aufzureißen. Sogar Blut sickerte hervor. Es war dunkler als das menschliche.
    Cusack tat nichts.
    Er stand einfach nur da und wirkte auf Jana ungläubig. Einer wie er konnte es wohl nicht überwinden, von der eigenen Schwester attackiert worden zu sein, wobei Jana nicht einmal sicher war, ob er sie noch als Verwandte ansah.
    Er schüttelte den Kopf.
    Die Kralle pendelte vor seinem Gesicht. Mit einer heftigen Bewegung zerrte er sie hervor, hielt sie in der rechten Hand und betrachtete die blutverschmierten Spitzen. Dabei schüttelte er ungläubig den Kopf, bis er ihn mit einem Ruck wieder anhob und sich auf das Gesicht seiner Schwester konzentrierte.
    Er starrte Jana in die Augen, und sie schaute zurück. Die Frau versuchte, im Blick des anderen dessen Absicht zu erkennen, doch die Mutation gab nichts preis. In den Augen wechselten der Ausdruck und die Farbe. Es gab nie nur eine. Mal war sie grün, dann dunkler bis hin zum Schwarz, und auch ein gelbes Flimmern zeichnete sich darin ab.
    Er öffnete das Maul.
    Aber er sprach nicht.
    Es war eine Bewegung, die trotzdem etwas andeuten sollte. Möglicherweise ein Versprechen, das die Mutation augenblicklich in die Tat umsetzte, denn sie griff an.
    Jana hatte damit rechnen müssen und es auch getan. Sie wurde trotzdem überrascht und konnte dem Schlag mit der Gartenkralle nicht mehr ausweichen.
    Cusack hatte seinen rechten Arm in die Höhe gerissen und sofort zugeschlagen. Er wollte das Gesicht ebenso zeichnen wie sein eigenes gezeichnet worden war, doch seiner Schwester gelang es im genau richtigen Moment, den Arm in die Höhe zu reißen und ihr Gesicht zu schützen.
    Die Spitzen der Kralle hackten in das nackte Fleisch des Arms. Ein irrsinniger Schmerz durchzuckte sie und ließ sie schreien. Sie erlebte die folgenden Sekunden wie zeitverzögert. Ihr Bruder hatte die Kralle wieder aus dem Ziel hervorgezerrt. Drei tiefe Wunden waren im Arm zurückgeblieben.
    Die Mutation wollte mehr.
    Cusack holte wieder aus.
    Das Schreien der Frau war in ein hilfloses Jammern übergegangen. Noch einmal würde sie nicht so ein Glück haben, das wußte sie genau. Er kam sogar näher an sie heran, um sich keinen Fehlschlag zu leisten. Er hob den Arm - und dann fiel der Schuß…
    ***
    Ich war in einer günstigen Entfernung stehengeblieben. Den ersten Schlag hatten Suko und ich nicht verhindern können, da waren wir noch zu weit weg gewesen. Zu einem zweiten hatten ich es nicht mehr kommen lassen wollen und hatte auf den häßlichen Hinterkopf gezielt. Zum Glück war das Licht vor uns recht gut, und die Kugel war in den Kopf hineingeschlagen wie in einen Kürbis. Sie hatte dort etwas losgefetzt und ein Stück herausgerissen, das sich als Spitzer verteilt hatte.
    Der Schädel besaß ein Loch, in dem das geweihte Silbergeschoß steckte, das eine so uralte Kreatur nie würde vernichten können. Da brauchte man andere Waffen wie die Dämonenpeitsche.
    Suko hielt sie fest. Nach dem Schuß war er auf die Mutation zugelaufen. Cusack war nicht zu einem zweiten Schlag gekommen. Seine Hand mit der Waffe war nach unten gesunken. Er war überrascht, und er schüttelte einige Male seinen Kopf. Dann drehte er sich schwerfällig um, während sich seine Schwester verkroch. Sie fand ein Versteck zwischen hohen Trögen.
    Die Mutation sah Suko - und sah auch die Peitsche.
    Mein Freund hatte aus der Bewegung hervor zugeschlagen, und er wußte mit dieser Waffe phantastisch umzugehen. Ein Fehlschlag war bei ihm nicht drin, auch jetzt nicht.
    Die drei Riemen klatschten gegen die Gestalt. Sie trieben sie zurück. Mit einem heftigen Tritt setzte Suko noch nach, und Cusack prallte auf den Boden.
    Suko schlug noch einmal zu.
    Der Kopf der Mutation platzte plötzlich auf wie ein reife Melone. Aus ihm floß ein dickes Blut hervor, und er bewegte seine rechte Hand unkontrolliert. Mit der Gartenkralle verletzte er sich selbst.
    Er haute sie in seine Brust hinein, wo sie steckenblieb.
    Ich war an Suko herangetreten und hörte ihn leise sprechen. »Das müßte reichen, John.«
    Er behielt recht.
    James Cusack, die Mutation, verging. Das Geschöpf aus der Vergangenheit sollte in der Gegenwart keine Chance mehr haben. Es lief förmlich aus. Die
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