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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
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ein Angreifer ließ sich nicht blicken.
    Er stieg aus.
    Da hörte er ein schwaches Geräusch. Es war das Flattern der Flügel. Nicht in seiner Nähe. Der Wind trieb es vom Dach eines Gewächshauses her dünn an seine Ohren.
    Nein, es war nichts zu sehen. Zudem verstummten die Laute auch bald. Die Fledermäuse schienen aufgegeben zu haben. Nur konnte Suko daran nicht glauben.
    Dorsey und Orwell waren seinem Rat gefolgt und nicht hinter ihm hergefahren. Glücklicherweise, denn so gut wie im Garten konnte es für sie nicht immer ausgehen.
    Vor kurzem noch hatten sich die Tiere auf Suko eingeschworen gehabt. Jetzt war keine Fledermaus mehr zu sehen, aber die Ruhe war mehr als trügerisch.
    Die Haustür war verschlossen. Suko wollte sie auch nicht aufbrechen und suchte nach einem anderen Weg, um hineinzukommen. Er ging an der rechten Seite entlang und wunderte sich über den dort abgestellten Transporter. Bei seinem ersten Besuch hatte der Wagen dort noch nicht gestanden.
    Er hob die Plane an und leuchtete über die Ladefläche hinweg. John Sinclair sah er nicht, und so konnte er aufatmen. Ihm fiel die Seitentür auf, als er sich drehte.
    Sie war der Zugang zum Haus.
    Suko drückte sie auf.
    Seine Hand lag dabei an der Waffe. Es gab keinen Grund, die Beretta zu ziehen, denn er wurde nicht angegriffen. Keine Fledermaus, kein Mensch, und so betrat er das Haus.
    Die Tür war kaum hinter ihm zugefallen, da hörte er die Geräusche. Sie waren da, sie füllten auch auf eine gewisse Art und Weise das Haus, aber Suko konnte nicht feststellen, woher sie kamen. Er riskierte es und holte seine kleine Leuchte hervor. In ihrem Strahl schaute er sich um.
    Es gab da eine Treppe, die nach oben führte. Auch einen Gang, verschiedene Türen, wieder einen kleinen Flur. Das Haus glich von innen einem Labyrinth.
    Das Flattern kam ihm bekannt vor. Er hörte es sehr deutlich. Die Fledermäuse waren da. Sie nutzten die Gunst der Dunkelheit und hielten sich noch versteckt. Auch der zuckende Lichtarm der Lampe bekam sie nicht zu fassen.
    Etwas quietschte so laut, daß Suko es hörte. Von rechts war das Geräusch gekommen. Als Suko hinleuchtete, traf er nur die Wand. Auch das Quietschen wiederholte sich nicht. Dafür vernahm er ein tiefes, sattes und auch zufriedenes Stöhnen.
    Stöhnte so ein Mensch?
    Suko wollte es genau wissen. Er ging vor und bewegte sich dabei an der Treppe vorbei. Der Lichtkegel der Lampe war jetzt schräg auf den Boden gerichtet und wanderte mit Suko weiter.
    Hier gab es keine Tür, denn er war in den hinteren Bereich des Hauses gelangt. Glatte Wände, ohne Bilderschmuck. Niemand hatte Wert auf eine Ausstattung gelegt.
    Plötzlich blieb er stehen.
    Es war keine Wand oder Mauer, die in aufhielt, sondern einfach nur das dunkle Loch im Boden. Ein Viereck, ein Zugang zum Keller, der mit einer Holztür versehen war. Sie war hochgeklappt worden und lag jetzt mit ihrer Oberseite auf dem Boden.
    Suko schaute in das Loch hinein. Ein erster Blick, der nicht viel brachte.
    Dann leuchtete er.
    Zwei Dinge passierten zugleich. Er hörte wieder das uralt klingende Stöhnen und auch das heftige Flattern. Der Wind wehte aus der Tiefe zu ihm hoch.
    Und mit ihm kamen die Fledermäuse…
    ***
    Obwohl Suko damit gerechnet hatte, wurde er von dieser gewaltigen Wucht überrascht. Wie von Motoren angetrieben, hatten sie sich aus der dunklen Tiefe in die Höhe geschleudert. Sie waren zu einer wilden und zuckenden Masse geworden, die sich bei ihren Flugbewegungen gegenseitig behinderte, aber im Pulk zusammenblieb und wie eine Wand vor Suko hochstieg.
    Er konnte nicht anders handeln und mußte einfach zurück. Es war schwer für die Fledermäuse, sich im engen Flur zu verteilen und eine bestimmte Geometrie zu bilden, aber die brauchten sie, um Platz für den oder das zu schaffen, was ihnen folgte.
    Suko hatte sich zurückgezogen. An einer Flurecke war er stehengeblieben und wunderte sich zunächst darüber, daß ihn die Tiere nicht angriffen und sie sich auch nicht durch das scharfe Licht der Lampe stören ließen. Sie schwebten in Kopfhöhe wie ein Dach über dem offenen Viereck, um demjenigen genügend Platz zu lassen, der sich aus der Kellertiefe hervorschob.
    Suko konnte ihn nicht sehen, aber er hörte ihn.
    Sein Stöhnen und Knurren war Wegweiser genug. Wenn er davon ausging, daß dieser Laut in einem direkten Zusammenhang mit dem Aussehen der Gestalt stand, die da von unten hochkletterte, mußte sie furchtbar aussehen und ein Monster sein. Sie
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