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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation
Autoren: Jason Dark
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war noch nicht zu sehen, außerdem war der Ausstieg von tiefer Dunkelheit umgeben. Aber die Gestalt kletterte höher, und Suko leuchtete jetzt direkt auf das von den Fledermäusen bewachte Viereck.
    Zwei Hände erschienen.
    Nein, keine Hände. Das waren Krallen mit langen Nägeln und einer glatten grünen Haut, die sich um den Rand der Fallgrube geklammert hatten. Die Nägel drückten sich in den Belag des Bodens hinein, um dem Körper mehr Halt zu geben, der nach und nach in die Höhe stieg.
    Dann war der Kopf zu sehen.
    Suko hatte sich auf einiges eingestellt. Zumeist auf den Schädel eines zweibeinigen Vampirs. Was da jedoch über dem Rand der Luke erschien, das hatte nichts damit zu tun.
    Es war ein glatter, ebenfalls grüner und völlig haarloser sowie eiförmiger Kopf, der zur Rückseite hin etwas in die Höhe stand und das Gesicht optisch verkleinerte.
    Nein, auch der Ausdruck Gesicht paßte nicht dazu, denn dieses Ding war schon eine grüne Fratze.
    Die Augen, die Nase, die übergroßen Ohren, das wies schon auf einen Menschen hin. Nur war der Mensch mutiert und zu einem entsprechenden Wesen geworden. Ein nacktes Etwas mit grüner Haut, mit einem Amphibienmaul, in dem eine Reihe langer und scharfer Zähne schimmerte. Der Körper war an den Schultern dünn und sogar knochig, aber vom Hals ab nach unten wellte er sich auf, so daß er oval wirkte.
    Er stemmte sich hoch, bewegte seinen Kopf, und Suko wußte, daß er entdeckt worden war. Für ihn gab es nur die Flucht nach vorn. Er mußte sich zwischen der Beretta und der Dämonenpeitsche entscheiden. Suko wußte nicht, welche Kraft in dieser verfluchten Mutation steckte. Oft reichten die geweihten Silberkugeln nicht aus, um diese Monstren zu stoppen oder zu vernichten.
    In den Riemen der Peitsche jedoch steckte die Kraft des Dämons Nyrana, der in Urzeiten einmal sehr mächtig gewesen war. Suko zog die Peitsche hervor. Es hinderte ihn niemand daran, denn auch die Fledermäuse verhielten sich ruhig.
    Suko wollte einen Kreis schlagen, damit die drei Riemen hervorgleiten konnten.
    Dazu kam er nicht mehr.
    Im Ansatz noch blieb er in der Bewegung stecken. Die so ruhigen Fledermäuse waren plötzlich nicht mehr zu halten. In einer unwahrscheinlich kurzen Zeitspanne stürzten sich die Leibwächter der Kreatur Suko entgegen…
    ***
    Es war mir jetzt egal, daß ich Jana Cusack allein ließ, ich wollte endlich an ihren Bruder heran, der alles inszeniert und einen magischen Weg zurück in die Urzeit gefunden hatte, in der es bereits auch Fledermäuse gegeben hatte.
    Mir schwirrte noch der Kopf auf Grund der Erklärungen, die meiner Ansicht nach auf einen Gen-Austausch hinausliefen. Ein schrecklicher Wechsel zwischen den Genen eines Menschen und denen einer Fledermaus.
    Ich ging recht schnell. Der Strahl meiner kleinen Leuchte hüpfte hin und her. Er tanzte über den Boden, ich ließ ihn rechts und links über die Hochbeete streifen, richtete ihn wieder nach vorn und wartete darauf, daß ich Cusack sah.
    Dabei hatte ich eine Bewegung gesehen.
    Jetzt nicht mehr.
    Ich ging langsamer. Ich sah plötzlich die beiden kräftigen Kunststofflappen, die den Durchgang bildeten und das normale Haus vom Gewächshaus abtrennten.
    War ich darauf reingefallen?
    Es konnte sein, mußte aber nicht.
    Die Unruhe war da. Urplötzlich bewegte sich die sonst so starre Umgebung. Die Fledermäuse hatten zwischen den Pflanzen und Blumen ihre Verstecke gefunden. Vielleicht hatten sie sich auch in die Erde eingegraben. Jetzt jedenfalls blieben sie nicht mehr in ihrer Starre. Sie flatterten hoch, und sie flogen mit heftigen Bewegungen auf die beiden schweren Kunststofflappen zu. Sie brachten sie nicht einmal zum Zittern, aber immer wieder prallten sie dagegen oder klammerten sich auch fest.
    Hinter meinem Rücken hörte ich die gleichen Geräusche. Die Fledermäuse, die weiter hinten gelauert hatten, flogen ebenfalls herbei. Im Nu sah ich mich vor einer gewaltigen Menge umklammert und schützte automatisch meinen Kopf, weil ich keine Bisse im Gesicht riskieren wollte. Die Tiere kümmerten sich nicht um mich. Sie huschten an mir vorbei und berührten mich hin und wieder nur leicht.
    Der Ausgang war wichtig.
    Auch für mich.
    Ich ignorierte den Schwarm einfach und kämpfte mich durch das verdammte Gewusel vor. An diesem dicken, schleimartig aussehenden Kunststoff klebten einige zitternde Körper, die immer wieder gegen das Material flogen. Trotz der eingeschalteten Lampe bekam ich nicht viel zu sehen, aber
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