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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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etwa hundert Meter weit hinweggeschleudert wurde.
    Er streckte Arme und Beine von sich, als er erneut in die Maschen stürzte und klammerte sich fest. Dabei sah er, daß sich der von ihm geschaffene Riß im Netz schlagartig erweitert hatte. Mit nur noch wenigen Strängen hielt das Flechtwerk zusammen. Von mehreren Raumschiffen hatte es sich gelöst, und jetzt drohte es, in zwei Hälften zu zerreißen. Die eine davon hing relativ ruhig zwischen den Raumern, während die andere - an deren Rand Icho Tolot hin - heftig flatterte und schlug.
    Doch darauf achtete der Haluter kaum.
    Er hing starr vor Staunen im Netz und blickte zu dem anderen Teil hinüber, das sich langsam von ihm entfernte.
    Er glaubte, Opfer einer Halluzination geworden zu sein. Verblüfft öffnete und schloß er die Augen. Doch er irrte sich nicht.
    Er sah eine Space-Jet im Netz!
    Das ist doch völlig unmöglich, dachte er. Wie sollte eine Space-Jet hierher kommen?
     
    *
     
    Die Alarmsirenen in der Station heulten auf.
    Loudershirk blieb zögernd an einer Tür stehen.
    War es schon zu spät? Hatte Canask sein Ziel doch noch erreicht, obwohl er mittlerweile tot war?
    Eine Tür in seiner Nähe öffnete sich, und ein anderer Sawpane kam hindurch.
    „Das Netz", rief er erregt. „Es ist zerrissen. Ein Teil treibt auf das rotierende Nichts zu.
    Es wird hineinfallen, wenn wir es nicht bergen. Das andere nähert sich uns. Es wird auf die Anlage stürzen."
    Loudershirk antwortete nicht. Er rannte weiter bis zu jenem Raum, in dem Canask gewesen war. Dann stand er vor der Zentralschaltung der Positronik und sah weiße Wölkchen daraus emporsteigen.
    Er wußte Bescheid.
    Canask hatte gewonnen. Er hatte eines der Nervenzentren vernichtet, von denen aus das Netz gesteuert wurde.
    Wir können es nicht aufhalten, dachte der Sawpane entsetzt. Wir können höchstens versuchen, jenes Teil zu retten, das im rotierenden Nichts zu verschwinden droht.
    Er stieß den anderen Sawpanen, der ihm gefolgt war, zur Seite, und eilte an ihm vorbei zur Hauptleitzentrale der Anlage. Hier hatten sich bereits die wichtigsten seiner Mitarbeiter versammelt. Sie schrieen durcheinander und bemühten sich, das Verderben aufzuhalten, das sich ihnen wild flatternd näherte.
    Auf mehreren Bildschirmen zeichnete sich das Netz ab.
    „Ich verstehe das nicht", sagte einer der Techniker, ein Jauk. „Es ist völlig außer Kontrolle. Die Positronik versagt. Aber selbst das hätte niemals dazu führen dürfen, daß es zerreißt. Wieso ist es zerrissen?"
    „Die Raumschiffe müssen es zurückhalten", rief Loudershirk. „Es darf auf keinen Fall auf die Anlage stürzen."
    „Ich glaube nicht, daß sich das verhindern läßt", bemerkte ein Gerjock, der ebenfalls zum technischen Stab gehört. „Es beschleunigt zu stark, und es flattert zu sehr."
    „Wir müssen" es zerschießen", schlug einer der Phygos mit quäkender Stimme vor.
    „Das ist die einzige Möglichkeit, die Anlage zu retten."
    Loudershirk erkannte, daß er recht hatte. Nur mit einer solchen Radikalmaßnahme war noch etwas auszurichten. Doch er konnte sich noch nicht dazu durchdringen, den Feuerbefehl zu geben. Noch hoffte er, das unendlich wertvolle Gitterwerk retten zu können.
    „Wir setzen Antigravgeräte ein. Schickt alle Antigravplattformen hoch. Sie müssen das Netz abfangen. Versucht es mit Traktorstrahlern. Wir dürfen nicht aufgeben."
    „Was glaubst du, was wir inzwischen getan haben?" fragte einer der Gerjocks ärgerlich. „Diese Dinge sind bereits alle draußen. Traktorstrahlen stemmen sich dem Netz entgegen. Den Erfolg siehst du ja."
     
    8.
     
    Icho Tolot blickte dem Netzteil nach, das - wie er erkannte - dem rotierenden Nichts zutrieb.
    Immer wieder versuchte er, die Besatzung der Space-Jet über Funk anzusprechen. Er erhielt keine Antwort.
    Warum? dachte er. Warum ist die Jet ausgerechnet in dem anderen Teil? Warum sind wir nicht zusammen? Ich könnte helfen.
    Das terranische Beiboot verschwand hinter gewaltigen Materiebrocken, und Icho Tolot drehte sich um.
    Er erschrak, denn nun erst bemerkte er, daß er mit dem Netz auf eine Anlage stürzte, die aus wenigstens zehn Kuppeln bestand. Mehrere Raumschiffe der unterschiedlichsten Bauart standen neben den Kuppeln. Zwei von ihnen starteten, um dem Netz zu entgehen.
    Hunderte von Antigravgeräten stiegen auf und warfen sich dem Gitterwerk entgegen, aus dem sich nahezu zwanzig der eingefangenen Materiebrocken gelöst hatten.
    Icho Tolot spürte, daß er nicht mehr so stark
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