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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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das Fanggitter abzeichnete, sondern auch die Raumschiffe, die es schleppten.
    „Wir sind Gefangene. Und es wird nicht lange dauern, bis man uns herausholt."
    Das Netz rückte auf eine Reihe von Materiebrocken unterschiedlicher Größe zu, und Sokonic schaltete die Prallfeldschirme ein, um die Space-Jet vor ihnen zu schützen. Sekunden später türmten sich bereits mehrere Brocken über dem kleinen Raumschiff auf und begruben es unter sich. Sie bildeten jedoch keinen ruhenden Hügel, sondern rollten in dem Fanggitter hin und her. Sie hätten das Beiboot unweigerlich unter sich zermalmt, wenn der Astronavigator nicht rechtzeitig reagiert hätte.
    Beverly Freden senkte den Kopf. Sie schlug die zu Fäusten geballten Hände mehrfach auf die Armlehne ihres Sessels.
    „Natürlich hast du recht", sagte sie dann. „Ich wollte es nur nicht wahrhaben. Töricht, wie ich bin, habe ich mich an die Idee geklammert, daß wir im STAC aufgehen werden.
    Es wäre zu schön gewesen."
    „Noch sind wir nicht verloren. Wir können versuchen, Funkverbindung mit der BASIS aufzunehmen."
    Sie schüttelte den Kopf, und Andrej Sokonic hatte den Eindruck, daß sie sich weitgehend von dem Schock erholt hatte, den sie erlitten hatte.
    „Möglicherweise haben die Fremden uns noch gar nicht bemerkt", sagte sie. „Wenn wir aber funken, machen wir sie auf uns aufmerksam. Vergiß nicht, daß sie auf uns geschossen haben. Das könnten sie wieder tun."
    „Ich werde uns mit dem Desintegratorstrahler ein Loch in das Gitter schneiden. Dann brechen wir aus."
    Sie lächelte weich.
    „Ich weiß, du meinst es gut mit mir, Andrej. Aber ich bin schon wieder in Ordnung. Du brauchst mich mit solchen Vorschlägen nicht zu trösten."
    „Das hatte ich nicht vor."
    „Wir können nicht ausbrechen, weil die Jet flugunfähig ist. Sie ist ein Wrack. Glaubst du, ich hätte das vergessen?"
    Er ließ die Schultern hängen. Unter dem Druck der Ereignisse war ihm diese Tatsache entfallen.
    „Dann weiß ich nicht, was wir tun sollen", gestand er.
    Sie lächelte erneut, und er hatte den Eindruck, daß sie sich nicht mehr fürchtete.
    „Nichts, Andrej. Damit müssen wir uns abfinden. Wir sind Gefangene der Fremden."
     
    *
     
    Loudershirk kämpfte mit erheblichen Schwierigkeiten. Die Rebellen, die von Icho Tolot angeführt worden waren, hatten ihm weitaus mehr Schaden zugefügt, als sie selbst ahnten. Der Sawpane hatte sein ganzes Organisationstalent aufbieten müssen, um den Befehlen von Seth-Apophis nachkommen zu können.
    Der Anker mußte gelöst werden!
    Dieses oberste Ziel verfolgte Loudershirk mit aller Energie, und er bot sein ganzes Durchsetzungsvermögen auf, um seine vielen Helfer zu konzentrierter Arbeit anzutreiben. Weitere Bremsenergie mußte geschaffen werden. Keine Chance durfte ungenutzt bleiben. Störungen im Umwandlungsprozeß durfte es nicht geben.
    Doch sie traten immer wieder auf.
    Loudershirk fühlte sich von Saboteuren, wie Canask es gewesen war, persönlich beleidigt. Sie trafen ihn mit ihren Aktionen tief, und sie riefen Haß in ihm hervor. Deshalb verfolgte er sie unnachsichtig.
    Er bedauerte nicht, daß er Canask hatte hinrichten lassen, und er ließ in der gesamten Anlage bekannt geben, daß der Saboteur seine Strafe gefunden hatte. Damit hoffte der Sawpane, andere Verräter abzuschrecken.
    Immer wieder lehnten sich Gerjocks, Jauks, Phygos und sogar Sawpanen gegen Seth-Apophis auf. Deshalb war Loudershirk ständig darauf gefaßt, selbst enge Mitarbeiter als Rebellen entlarven zu müssen.
    Und er ging davon aus, daß ein Saboteur nicht nur an einer Stelle zuschlug, sondern an mehreren. Daher beruhigte ihn nicht, daß die Gerjocks ihm versicherten, der Chemiker Canask habe alles gestanden.
    Er erinnerte sich daran, daß er Canask während der Ruhepause in einem Bereich begegnet war, in dem der Chemiker nichts zu suchen hatte.
    Dort muß noch etwas sein! dachte er. Und dann fiel ihm ein, daß er vom Netz gesprochen hatte, als Canask an jener Stelle arbeitete, an der er den Jauk erschlagen hatte.
    Das ist es, erkannte er erschrocken. Canask hat davon gewußt, daß wir das Fanggitter einsetzen. Mit Sicherheit hat er versucht, diese Aktion zu stören.
    Der Sawpane befand sich in seinem Arbeitszimmer, das unmittelbar unter der höchsten Wölbung einer Kuppel lag. Vor ihm leuchteten mehrere Monitorschirme, mit deren Hilfe er die verschiedenen Bereiche der Anlage und die Netz-Aktion im Trümmerfeld beobachten konnte.
    Noch war das Fanggitter
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