Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mich wahnsinnig. Sie laugen mich aus."
    „Nur keine Panik. Das geht vorüber. Auch für mich war es zunächst ziemlich schlimm.
    Jetzt geht es. Begreifst du denn nicht?"
    Kirsch hob abwehrend beide Arme.
    „Nein, nein", schrie er. „Ich verstehe überhaupt nichts."
    „Ich habe es dir erklärt."
    „Das muß in meinem anderen Leben gewesen sein."
    Icho Tolot drängte den Gerjock aus der Höhle, so daß sie sich nicht mehr in unmittelbarer Nähe der beiden „Augen" befanden.
    „Reiß dich zusammen", mahnte er. „Wenn wir die Nerven verlieren, sind wir verloren."
    Kirsch ließ den Kopf hängen.
    „Das sind wir sowieso", entgegnete er niedergeschlagen. „Seit Wochen irren wir nun schon in dieser Trümmerwüste herum, und wir sind in dieser Zeit keinen einzigen Schritt vorangekommen. Wir haben keine neuen Verbündeten gefunden, wir haben nicht verhindern können, daß weitere Bremsmaterie gebildet wurde, und wir haben keiner der Anlagen von Seth-Apophis irgendeinen Schaden zufügen können. Wir haben das Raumschiff der Cruuns, aber es ist uns nicht gelungen, das Vertrauen der beiden Cruuns zu gewinnen."
    Er schluckte hörbar.
    „Ich fühle, daß die Stunde des Todes naht, Icho Tolot", krächzte er dann.
    „Du bist müde und erschöpft. Warte ab, bis du dich wieder etwas erholt hast. Dann sieht alles ganz anders aus."
    „Du weißt zu wenig von uns Gerjocks. Ich gehöre einem Zweig an, dem nicht verborgen bleibt, wenn sein Lebenslicht zu flackern beginnt. Ich weiß, daß ich nicht mehr lange zu leben habe."
    Der Haluter war erschüttert.
    Er glaubte nicht daran, daß die Gefühle seines Begleiters einen realen Hintergrund hatten, wenngleich es nur Minuten her war, daß er selbst unter Todesahnungen gelitten hatte. Doch er spürte, daß Kirsch auf einem gefährlichen Weg war, an dessen Anfang die Selbstaufgabe stand.
    „Also noch einmal", sagte er ruhig. „Wir sind hier, weil ich wissen wollte, was aus der Gestalt geworden ist. Sie ist weg. Damit bleibt unklar, ob mir Auerspor, das ultimate Wesen, in dieser Höhle schon damals begegnet ist, oder ob es jemand anderes war. Ich weiß aber, daß Auerspor seine Augen noch hatte, als er in das rotierende Nichts stürzte."
    „Das ist mir alles bekannt."
    „Dann erinnere dich daran, daß Auerspor gesagt hat, daß er aus dem rotierenden Nichts zurückkehren kann. Er braucht einige Wochen Erholung, bis er soviel Energie in sich aufgenommen hat, daß eine Rückkehr möglich wird. Nun - einige Wochen sind verstrichen. Wir müssen damit rechnen, daß das ultimate Wesen wieder auftaucht."
    „Ich kann es nicht ändern."
    „Nimm dich zusammen", brüllte der Haluter.
    Kirsch fuhr erschrocken zurück.
    „Seit Wochen habe ich darüber nachgedacht, welche Waffe ich gegen Auerspor einsetzen kann, falls er abermals angreifen sollte. Nun weiß ich es."
    „Die Augen?" fragte Kirsch.
    „Endlich hast du kapiert, weshalb ich diese Höhle aufgesucht habe. Diese Energiebälle, die wie Augen aussehen, sind meine letzte Hoffnung. Wenn es mir gelingt, sie gegen Auerspor zu schleudern und ihn zu treffen, dann kann ich ihn vielleicht endgültig besiegen."
    Kirsch sperrte den Schnabel auf und gab eine Reihe von zischenden Lauten von sich, deren Bedeutung Icho Tolot nicht erfaßte.
    „Du glaubst doch nicht, daß du diese Dinger einfach so in die Tasche stecken kannst?"
    fragte der Gerjock dann.
    Er schob sich an Icho Tolot vorbei und blickte um eine Felskante zu den blau strahlenden Gebilden hinüber.
    „Nein. Natürlich nicht. Ich muß mir etwas einfallen lassen."
    „Versuchen könnte man es zumindest", rief Kirsch und stieß sich überraschend von den Felsen ab.
    „Nein", schrie Icho Tolot. „Zurück."
    Doch es war zu spät.
    Wie von Sinnen ruderte Kirsch mit Armen und Beinen, während er sich den blauen Gebilden näherte. Und plötzlich beschleunigte er so schnell, daß es schien, als teleportiere er zu den „Augen" hin.
    Vergeblich versuchte der Haluter, ihn festzuhalten.
    Kirsch raste mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die beiden blauen Gebilde zu, stürzte plötzlich in sich zusammen und verschwand.
    Obwohl dies alles in Bruchteilen von Sekunden geschah, verfolgte Icho Tolot den Vorgang in allen Einzelheiten, und er sah auch, daß die Reste des Gerjocks sich am Ende teilten und in den blauen Ovalen untergingen, ohne daß deren Volumen zunahm.
    Fassungslos verharrte er auf der Stelle. Das Entsetzen lahmte ihn.
    Mit einer derartigen Entwicklung hatte er nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher