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1097 - Begegnung in der Unendlichkeit

Titel: 1097 - Begegnung in der Unendlichkeit
Autoren: Unbekannt
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erreichen wir das Gitter, ohne geortet zu werden. Meinen Kombistrahler kann ich auf Desintegratorstrahlung umschalten."
    „Das geht mit meinem auch."
    „Wir werden die Maschen des Netzes zerschneiden. Möglicherweise reißt das Gebilde von selbst weiter auf, wenn erst einmal eine Lücke entstanden ist. Das wäre der Idealfall. Wenn wir ihn erreichen, ziehen wir uns zurück."
    „Einverstanden."
    Icho Tolot blickte zu dem Phygo herab, der ihm gerade bis an die Knie reichte. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn Girrhod sich ihm nicht angeschlossen hätte. Doch er schwieg. Er respektierte die Entscheidung des Freundes, der nicht darauf verzichten wollte, ein letztes Mal zu kämpfen.
    „Anschließend verbuchen wir, an Bord eines kleinen Raumschiffs zu kommen", schlug der Haluter vor. „Am besten nehmen wir uns ein Beiboot vor. Wenn es uns gelingt, die Besatzung zu überwältigen, sieht es schon ein wenig besser für uns aus."
    „Es wird gelingen", erklärte Girrhod unerschrocken. „Warum redest du eigentlich so viel? Warum schlagen wir nicht endlich los?"
    Mittlerweile war ihnen das weiß leuchtende Fanggitter näher gerückt. Sie waren nur noch etwa zwei Kilometer von ihm entfernt, und es war abzusehen, daß sie eingefangen werden würden, wenn sie blieben, wo sie waren.
    „Los", sagte der Haluter, als er sah, daß ihnen eine Reihe von kleineren Materiebrocken auf dem Weg zum Netz gute Deckung boten. „Wozu warten?"
    Er schnellte sich aus dem Stand ab und schwebte auf das Gitter zu.
    Girrhod folgte ihm.
    „Jetzt könnte ich einen Antko gebrauchen", sagte er.
    „Ein Antko? Was ist das?"
    Der Phygo seufzte.
    „Das kann man nicht erklären", erwiderte er. „Jedenfalls tut so ein Antko unwahrscheinlich gut. Er verschafft Wohlbehagen und vernebelt einem ein bißchen das Gehirn. Das ist hin und wieder ganz angenehm."
     
    *
     
    Der Aufprall war so hart, daß Andrej Sokonic quer durch die Hauptleitzentrale der Space-Jet geschleudert wurde.
    Beverly Freden hatte sich im letzten Moment in einen Sessel gesetzt.
    Sie wurde von den automatisch herausspringenden Sicherheitsgurten abgefangen.
    Doch der körperliche Effekt der Begegnung mit dem vermeintlichen STAC war nicht entscheidend. Viel gravierender war die psychische Wirkung auf die beiden Weidenburn-Anhänger. Sie begriffen schlagartig, daß dieses leuchtende Gitter ganz gewiß nicht das ersehnte STAC war, sondern genau das, wonach es aussah. Ein Fangnetz.
    Die Space-Jet wurde mitgerissen. Außerordentliche Anziehungskräfte hielten sie fest, so daß sie förmlich in den Maschen des Netzes klebte.
    Andrej Sokonic kämpfte sich mühsam hoch. Er kroch über den Boden und glaubte, von gewaltigen Beschleunigungskräften niedergehalten zu werden. Dabei bewegte sich das Netz ebenso langsam voran wie zuvor.
    Keuchend kletterte der Astronavigator am Pilotensessel hoch. Vorübergehend wurde ihm dunkel vor Augen, so daß er fürchtete, das Bewußtsein zu verlieren. Dann aber gelang es ihm, sich in den Sessel zu setzen, und die Last, die auf ihm ruhte, schien nicht mehr ganz so schwer zu sein.
    „Es ist nicht das STAC", wimmerte Beverly Freden.
    Er erwachte wie aus einem tiefen Traum.
    „Nein, verdammt noch mal", brüllte er. „Es ist nicht das STAC."
    Er wußte, daß er ihr unrecht tat, da er noch vor wenigen Sekunden ähnlich verblendet gewesen war wie sie. Doch er konnte nicht anders. Er mußte sich seine Enttäuschung von der Seele schreien.
    „Aber Weidenburn hat gesagt, daß es hier ist."
    Sie war kreidebleich, und ihre Lippen bebten.
    Sokonic preßte die Hände zusammen. Er zwang sich zur Ruhe.
    „Nein, das hat er nie behauptet", erklärte er, betont langsam sprechend. „Das STAC ist irgendwo im Universum. Wir können es finden. Aber offensichtlich nicht hier. Wir haben unsere Existenzebene nicht verlassen. Wir sind in einem Netz gefangen, als ob wir Fische wären."
    „Vielleicht ist es doch das STAC. Könnte es nicht sein, daß wir zu ungeduldig sind?"
    Sie stemmte sich hoch. „Wir sollten die Space-Jet verlassen und nach draußen gehen.
    Ja, Andrej. Das ist es. Hier drinnen werden wir vom STAC nicht erfaßt."
    „Nimm dich zusammen, Beverly", entgegnete er. „Es ist nicht so, wie du glaubst.
    Komm auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir haben uns geirrt. Du begegnest dem STAC hier nicht. Auch nicht, wenn du nach draußen gehst. Und schon gar nicht, wenn du dann auch noch deinen Raumanzug öffnest."
    Er zeigte auf die Ortungsschirme, auf denen sich nicht nur
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