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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz
Autoren: Unbekannt
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nahm den Temperamentsausbruch des Freundes ernst.
    „Wir werden etwas tun, Dicker. Deshalb sind wir schließlich hier."
    Ruckartig, als wären diese Worte ein Signal gewesen, richtete Waringer sich auf und legte den Schreibstift zur Seite.
    „Schön, daß ihr doch noch zum Thema kommt", sagte er müde.
    Trotz seines Zellaktivators sah der Wissenschaftler mitgenommen und übernächtigt aus. In den vergangenen Tagen war er kaum zur Ruhe gekommen, weil er gleichzeitig die Untersuchung des alten Transmittersystems und die Forschungen im Geheimlabor geleitet hatte. Auch für einen, der wenig Schlaf und Entspannung brauchte, wurde diese Belastung irgendwann zu viel.
    „Ihr wißt bereits, was ich vorhabe", erinnerte Perry Rhodan. „Ich möchte den Handschuh, den wir auf Khrat fanden, gegen einen Kardec-Schild einsetzen."
    „Was nicht unproblematisch ist, weil wir nicht die geringste Ahnung haben, wie ein solches Experiment ausgehen wird", ergänzte Waringer. „Der Handschuh wurde von meinem Geheimteam untersucht. Die Technik, auf der seine Funktionen beruhen, blieb uns fremd, wir verstehen sie nicht. Wir können lediglich aufzeigen, welche Möglichkeiten in dem seltsamen Instrument stecken."
    „Welche sind das?" wollte Bully wissen.
    „Zum einen die Erzeugung und Abstrahlung von Energie in unterschiedlichen Zustandsformen", antwortete der Wissenschaftler, „und zum anderen die Fähigkeit der Fortbewegung. Das heißt, man kann den Handschuh überstreifen und als Waffe benutzen, er kann aber auch aus eigener Kraft selbsttätig agieren."
    „Wichtig ist", fügte Rhodan hinzu, „daß wir es mit einem Erzeugnis porleytischer Technik zu tun haben. Es funktioniert, wenn ich die Forschungen richtig verfolgt habe, ähnlich wie ein Kardec-Schild, also auf der Basis einer parapsionischen Rückkoppelung mit dem Bewußtsein des jeweiligen Trägers. Das gibt mir die Hoffnung, daß es der Kraft eines solchen Kardec-Schildes trotzen kann."
    Atlan schürzte nachdenklich die Lippen. Wie Perry Rhodan selbst, hatte auch der Arkonide den Handschuh bereits angehabt.
    „Eine recht verwegene Hoffnung, findest du nicht?"
    „Wir müssen es versuchen. Anders gewinnen wir keine Klarheit."
    „Und wie willst du das anstellen?" fragte Bully heftig, der von der Idee offenbar nicht begeistert war. „Hast du dir überlegt, welche enormen Energien unter Umständen freigesetzt werden, wenn es zu einem Duell zwischen Schild und Handschuh kommt?"
    „Natürlich", nickte Rhodan. „Deshalb brauchen wir für den Angriff den richtigen Ort. Es müssen Porleyter dort sein, aber nicht mehr als zwei, sonst kann sich der Handschuh sicher nicht durchsetzen - und es dürfen keine großen Ansiedlungen in der Nähe sein, damit die Gefahr, daß Bürger der Milchstraße verletzt oder getötet werden, ausgeschlossen ist."
    Bully blieb weiterhin skeptisch.
    „Gewiß läßt sich ein solcher Ort finden - womit aber noch nicht geklärt ist, wer das Experiment durchführen wird. Die paar Leute, die den Handschuh bedienen können, sind den Porleytern mittlerweile gute Bekannte. Wenn der Versuch fehlschlägt, wirst du als Drahtzieher sofort entlarvt und entsprechend bestraft."
    Rhodan schwieg und versuchte sich über die Folgen klar zu werden, die ihn erwarteten, falls der Angriff mißlingen sollte. Mit einigen der vielfältigen Möglichkeiten, die den Porleytern gegeben waren, hatte er bereits schmerzhafte Erfahrungen gemacht.
    „Wen also?" bohrte Bully. „Wen willst du mit dem Handschuh losschicken?"
    „Das", sagte Rhodan, „ist das eigentliche Problem."
     
    *
     
    Nur vier Personen hatten es bisher geschafft, den Handschuh überzustreifen und zu aktivieren.
    Während er sich leise durch den schwach beleuchteten Korridor des Labors bewegte, überlegte Josuar Gandaro, woran das liegen mochte.
    Bei Perry Rhodan und Jen Salik schien die Sache klar zu sein. Die beiden besaßen den Status eines Ritters der Tiefe und waren von daher befähigt, porleytische Technik unter ihre Kontrolle zu bekommen. Im Falle des Arkoniden Atlan wurde es schon schwieriger. Man vermutete, daß er seine Erfolge in der Bedienung des Handschuhs seinem Aufenthalt bei den Kosmokraten verdankte. Clifton Callamon schließlich mochte von den einschlägigen Erfahrungen im Umgang mit einem Kardec-Schild profitieren.
    Alle anderen, die sich an der Untersuchung des Handschuhs beteiligten, waren kläglich gescheitert Keinem, auch nicht Waringer, war es gelungen, das mysteriöse Instrument anzulegen,
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