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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz
Autoren: Unbekannt
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nötig. Wir kommen schon zurecht, Ersatzmaterial haben wir ebenfalls ausreichend. Es wird nur etwas dauern - aber das sagte ich bereits."
    „Alles klar", entgegnete der Diensthabende jovial. „Ich gebe deine Meldung an den Handelsrat weiter und sperre das Planfeld, auf dem ihr steht, für weitere Landungen."
    Er zögerte einen Moment, bevor er mit geradezu weinerlicher Stimme fortfuhr: „Und tut mir einen Gefallen, ja? Beeilt euch!"
    „Wir tun unser Bestes", versicherte der Kommandant und trennte die Verbindung.
    Er drehte seinen Sessel so, daß er mit dem Rücken zu den Kontrollen saß und die Zentrale überblicken konnte. Von der Besatzung der DRUDEL hatten sich sieben Frauen und acht Männer eingefunden, außerdem die Wissenschaftler Josuar Gandaro und Danyella Azlir. Auf den Gesichtern drückten sich die unterschiedlichen Empfindungen aus, die sie beherrschten.
    „Bekommen wir jetzt unseren Urlaub?" fragte Pierre Cairanne. „Es zieht mich förmlich nach draußen."
    Unbeabsichtigt lockerte er damit die allgemeine Spannung. Einige Raumfahrer lachten.
    „Morgen früh, ab Sonnenaufgang, könnt ihr ausschwärmen", sagte Nego leise. In seinem Blick lag ernste Besorgnis. „Ihr alle habt eure Instruktionen und wißt, wie ihr euch verhalten müßt. Dennoch möchte ich euch nochmals eindringlich bitten, vorsichtig zu sein. Ihr dürft kein unnötiges Risiko eingehen, nichts unüberlegt tun. Die Porleyter sind unberechenbar. Wenn sie euch zu fassen kriegen, habt ihr keine Chance."
    „Wir sind keine Anfänger", murmelte jemand.
    „Das weiß ich!" gab der Kommandant scharf zurück. „Ich weiß aber auch, wie schnell man die Kontrolle über Dinge verlieren kann, die man selbst inszeniert hat. Deshalb meine Warnung."
    Er nickte zum Zeichen, daß das Thema damit für ihn abgeschlossen war. Die Raumfahrer verließen schweigend die Zentrale. Alles war oft genug besprochen worden. Es gab keine Fragen mehr.
    Nego wandte sich Josuar Gandaro zu, der neben Danyella als einziger hier geblieben war.
    „Du hast dir keinen leichten Job ausgesucht", meinte er.
    „Ich bin der einzige, der den Test durchführen kann, ohne von den Porleytern sofort erkannt zu werden." Josuar hob die Schultern. „Was bleibt einem übrig!"
    „Es wäre mir lieber, wenn du jemanden bei dir hättest..."
    Der Hyperphysiker schüttelte heftig den Kopf.
    „Ich mache es alleine. Es ist zu gefährlich, und es genügt, wenn einer seinen Hals riskiert."
    „Wie du willst." Nego preßte die Lippen aufeinander. „Die Sonde nimmt um 15 Uhr morgen ihre Tätigkeit auf. Gönne dir etwas Ruhe und Entspannung. Bald wirst du keine mehr finden."
     
    *
     
    Später saß Josuar in seiner Kabine und starrte ausdruckslos vor sich hin. Er rührte sich nicht. Im Hintergrund lief leise, einschmeichelnde Musik, aber der Hyperphysiker fand keine Muße, konzentriert zuzuhören. Er dachte an Danyella und daran, daß sie ihn trotz seines Glaubens an Eric Weidenburns Thesen nicht geringer schätzte als vorher.
    Dennoch war er froh, jetzt alleine zu sein. Ungeduld, Nervosität und Angst beherrschten ihn gleichermaßen, und es widerstrebte ihm, das irgend jemand merken zu lassen. Danyella hatte ihn zu seiner Kabine begleitet und kaum gesprochen dabei.
    Er war dankbar dafür. Er brauchte Konzentration und viel innere Kraft, um den Test mit der nötigen Selbstsicherheit durchzuführen.
    Die Voraussetzungen für einen Erfolg waren gegeben. Alles war sorgfältig vorbereitet und genau geplant. Die ausgeschleuste Sonde würde programmgemäß senden, die Raumfahrer der DRUDEL würden im Kontor ihre Aufgaben erfüllen - und er, Josuar, würde die Entscheidung im Kampf gegen die porleytischen Unterdrücker herbeiführen.
    Die Entscheidung! wiederholte er in Gedanken. So oder so!
    Unruhig erhob er sich und lief einige Schritte. Dann ging er zum Wandschrank und öffnete ihn, nachdem er die HÜ-Sperre abgeschaltet hatte.
    Da lag es, das Instrument, das er bedienen und gegen die Porleyter einsetzen wollte.
    Ein kalter Schauer rann über seinen Rücken. Niemand hatte die technischen Geheimnisse des Geräts bisher genau ergründen können, wenn auch seine Funktionen weitgehend bekannt waren. Und niemand wußte mit letzter Sicherheit, ob es im entscheidenden Moment alle Erwartungen erfüllen würde... oder versagte.
    Ohne daß er es beabsichtigte, schweiften seine Gedanken plötzlich ab. Er erinnerte sich an die Arbeit im HQ-Hanse und an die Tage, als alles so unerwartet für ihn
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