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1091 - Sperrgebiet Hyperraum

Titel: 1091 - Sperrgebiet Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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diese Völker darüber aufzuklären.
    Aber Kitsaiman hatte auch angeordnet, daß ein Plan des erforschten Transmitternetzes angefertigt wurde, das ihm als ideale Basis der solaren und später galaktischen Widerstandsbewegungen vorschwebte, die er unter seiner Führung zu vereinigen trachtete. Diese anfänglich unmöglich erscheinende Aufgabe war schließlich gemeinsam von Bella Surawo und Virgil Handle gelöst worden: von Bella Surawo, weil sie als Inpotronik-Spezialistin aus dem Sicherheitsbereich NATHANS einen Teil der akonischen Orientierungskodierung „knacken" konnte, und von Virgil Handle, weil er als Hobby-Astronom Bellas Ergebnisse durch Berechnungen zu ergänzen vermochte.
    Deshalb waren sie am Morgen dieses Tages, des vierten Dezember 425 NGZ, noch zuversichtlich gewesen, den Rückweg zur Erde innerhalb weniger Stunden finden zu können.
    Bis sie in einer Station materialisiert waren, die nicht auf ihrem Plan verzeichnet war und die auch nicht, wie Merrit fachmännisch feststellte, akonischen Ursprungs war.
    Das hatte natürlich ihre Neugier geweckt. Anstatt so schnell wie möglich zum Ausgangspunkt zurückzukehren, hatten sie die Station verlassen, um sich in der näheren Umgebung umzusehen. Da ihr Zugang in keiner Weise getarnt war, hatten sie auf die bisherigen Vorkehrungen verzichtet, die dazu dienten, in die Station zurückzufinden.
    Das, was sie außerhalb der Station fanden, war von so unwiderstehlicher Anziehungskraft auf sie gewesen, daß sie sich immer weiter von der Station entfernten.
    Auf den ersten Blick handelte es sich um die uralten Hinterlassenschaften einer vor Äonen untergegangenen Zivilisation, deren wissenschaftlichen Erkenntnisse und technischen Möglichkeiten die aller bisher bekannten Zivilisationen weit übertrafen.
    Erst allmählich hatten die zwölf Menschen gemerkt, daß diese Zivilisation noch nicht untergegangen war, sondern daß in den kybernetischen Strukturen der Planetenkruste die Bewußtseine der Angehörigen eines uralten Volkes existierten. Sie schienen jedoch nicht die Erfüllung gefunden zu haben, die sie sich sicherlich von der Übertragung erhofft hatten. Es gab deutliche Anzeichen dafür, daß sie resigniert und sich selbst aufgegeben hatten: Nichts veränderte sich, nichts wurde neu geschaffen; statt dessen zerfielen die Strukturen dieser Welt allmählich - und mit ihnen wahrscheinlich die darin verankerten Bewußtseine.
    Das hatte etwas so Bedrückendes an sich, daß Kitsaiman den sofortigen Rückzug in die Transmitterstation anordnete. Zielsicher, wie sie glaubten, hatten sie sich auf den Weg gemacht, bis sie nach einiger Zeit herausfanden, daß sie in die Irre gegangen waren.
    Und nun schien ein Zufall oder eine regelmäßig wiederkehrende Aktivität sie mit dem Tode zu bedrohen ...
     
    *
     
    „Das ist kein Wasser!" rief Leon Ahira, im Normalleben Mitarbeiter bei einem psychotronischen Entwicklungsprojekt, keuchend. „Das muß Plasma sein!"
    Siska schaute im Laufen über die Schulter zurück. Zuerst sah er nur Bella und seinen Urururgroßvater Jillan, der die Inpotronik-Spezialistin hinter sich her zog, dann entdeckte er mehrere hundert Meter hinter sich einen Berg aus einer glasig wirkenden gelblichen Masse, der sich durch den Isthmus wälzte.
    Schrille Schreie ertönten; jemand fluchte. Das alles erstarb wieder.
    Nur das hohle Brausen blieb und schwoll weiter an.
    Hughman Kruft stürzte.
    Siska blieb stehen und fing Luana auf, die gegen ihn lief und sich mit angstgeweiteten Augen an ihn klammerte.
    Kitsaiman und Hamahal Werden, der sechzehnjährige Junge aus Marseille, kamen schließlich Hughman zu Hilfe. Sie richteten den erschöpften Mann auf und zogen ihn mit sich.
    „Wir sind verloren", sagte Raul Leidenfrost, der vierzehnjährige Berliner.
    „Wir sind niemals verloren, denn wir sind auserwählt!" herrschte Kitsaiman ihn an.
    Seine Augen funkelten noch fanatischer als sonst.
    „Komm, Junge!" sagte Jillan Taoming und stieß Raul im Vorbeilaufen an. „Du darfst nicht zurücksehen."
    „Wir schaffen es schon", erklärte Bella und legte Raul einen Arm um die Schultern.
    „Keine Angst, Kleiner! Wir helfen dir." Dabei bekam sie selbst nur noch mühsam Luft.
    Alle setzten sich wieder in Bewegung, aber Siska glaubte nicht mehr daran, daß sie entkommen würden.
    Plötzlich vernahm er wieder eine Reihe von Tönen, die an ein Xylophon erinnerten - und an Sultan, den seltsamen Roboter, dessen Aussehen einer robotischen Katzennachbildung entfernt ähnelte.
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