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1091 - Sperrgebiet Hyperraum

Titel: 1091 - Sperrgebiet Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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schlanken großen Hominiden mit dem strohfarbenen Gesicht, der rechts von ihm saß.
    „Der Nikolaus des Hanse-Zeitalters", erklärte er spöttisch. „In meiner Jugend wurde er noch als alter Mann im roten Mantel dargestellt, der auf einem von Elchen gezogenen Schlitten aus dem Wald kam. Heute kommt er in einer Space-Jet, aber im Grunde genommen dient er immer noch nur als Aufhänger für die Werbung, um die Kauflust der Menschen anzufachen."
    Carfesch musterte den Unsterblichen aus seinen dunkelblauen strahlenden Augen, die Murmeln glichen und aus der Fläche seines Gesichts hervorstanden.
    „Ich bin darüber informiert, Perry", erwiderte er - und wie immer war sein Sprechen und auch sein Atmen von jenem Knistern begleitet, das der organische Filter aus gazeähnlichem Gewebe, den er anstelle einer Nase besaß, erzeugte. „Aber das ist doch nicht schlimm. Die Menschen bekommen immer das, was sie haben wollen."
    Perry lachte humorlos.
    „Dann hieße das aber auch, daß die Porleyter ebenfalls etwas sind, was die Menschen haben wollten. Oder irre ich mich da?"
    Carfeschs Augen funkelten humorvoll.
    „Sie wollten sie haben, wenn auch nicht so, wie sie sich schließlich zeigten. Aber um auf euren Sankt Nikolaus zurückzukommen, dessen Fest ja morgen gefeiert werden wird: Hoffst du nicht vielleicht, daß die Porleyter beeindruckt sein werden, wenn sie herausfinden, daß ganz Terra ein Fest der Liebe, der Versöhnung und des Friedens vorbereitet?
    So lautet doch die korrekte Definition eures Weihnachtsfests."
    „Die derzeitige Definition", antwortete Perry nachdenklich. „Früher überwog der religiöse Charakter. Ich fürchte jedoch, die Porleyter werden sich nicht an die Tradition halten, daß Zerstrittene sich an Weihnachten treffen und versöhnen. Sie sind in ihre Vorstellung von einer Strafexpedition in eine Galaxis der Mächtigkeitsballung von Seth-Apophis vernarrt." Er seufzte. „Wenigstens sieht es so aus, als wollten sie damit bis nächstes Jahr warten."
    Er blickte hoch, als die Tür seines Arbeitszimmers sich öffnete.
    Reginal Bull schob sich herein. Sein Gesicht zeigte eine Mischung von Ärger und Verlegenheit.
    „Hallo, Bully!" begrüßte Perry den alten Freund. „Welcher Porleyter ist dir diesmal über die Leber gelaufen?"
    Bully nickte Carfesch zu, dann wandte er sich an Rhodan.
    „Kein Porleyter, sondern die Mütter und Väter der jungen Tiger. Siska und seine Freunde, du weißt ja."
    „Oh!" entfuhr es Perry. „An sie hatte ich gar nicht mehr gedacht. Aber sie sind ja in Sicherheit, Bully. Die Porleyter haben damals ihre Spur verloren."
    „Das genügt ihren Angehörigen aber nicht, Perry", erklärte Bully. „Sie warten in einem Besuchszimmer und wollen unbedingt mit dir sprechen."
    „Eigentlich erwarte ich jeden Augenblick Atlan und Gesil", sagte Perry zögernd.
    „Ich bleibe hier und werde sie unterhalten, bis du zurück bist", erwiderte Bully. „Dann kriege ich wenigstens auch mal einen Superblick deines Schwarms ab."
    „Gesil ist kein Thema zwischen uns", erwiderte Perry verärgert und stand auf. „Erkläre mir, in welchem Besuchszimmer ich die Eltern der jungen Tiger finde!"
    „Es sind nur zwei Ehepaare", antwortete Bully. „Drei der Freunde Siskas werden nur vom Vater oder der Mutter vertreten."
    Perry ging nicht auf die letzte Bemerkung ein, sondern verließ das Büro.
    Minuten später stand der Unsterbliche den Angehörigen der jungen Tiger gegenüber: Sol Taoming und Cestine Garfield, den Eltern Siskas, Vlaliera Helut, der anzusehen war, daß eines ihrer Elternteile aus dem Volk der Antis gekommen war und die sich um das Schicksal ihrer Tochter Luana sorgte. Vrazia Morningside kam wegen ihres Sohnes Hamahal Werden, Walter Leidenfrost war der Vater von Raul, und Anadil Dawidow und Peter Hyneline kamen wegen Lichy.
    Nachdem Perry ihre Hände geschüttelt hatte, bat er sie, wieder Platz zu nehmen, setzte sich ebenfalls und sagte: „Ich kann mich in eure Lage versetzen, aber leider kann ich euch nicht mehr sagen, als daß eure Töchter und Söhne mit großer Wahrscheinlichkeit gesund sind und daß es ihnen gut geht."
    „Das ist sehr wenig, Perry", erwiderte Vrazia Morningside heftig. „Wenn du sie weggeschickt hast, ist es doch deine Pflicht, sich um sie zu kümmern."
    Perry schluckte den unberechtigten Vorwurf, aber bevor er sich dazu äußern konnte, nahm Sol Taoming ihm diese unangenehme Aufgabe ab.
    „Perry hat sie nicht weggeschickt", erklärte er. „Sie sind von sich
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