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1091 - Das Geschöpf

1091 - Das Geschöpf

Titel: 1091 - Das Geschöpf
Autoren: Jason Dark
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hörte ich den schrillen, sirenenhaften Schrei neben und auch hinter mir. Es war ein furchtbarer Laut für mich und so etwas wie ein Alarmsignal.
    Ich wirbelte auf der Stelle herum und sah das Geschöpf auf dem Herd hocken. Wohlgemerkt, das Geschöpf und nicht den Schatten. Nach wie vor hielt es die vier Messer umklammert. Die Klauen umspannten die Griffe wie lange Fäden. Ich starrte in die gelben Augen. Ich sah dieses schreckliche Gesicht, das den Namen nicht mehr verdiente. Ich sah die gelben Augen, die mir ihre tödlichen Drohungen entgegenschickten, und ich dachte daran, daß diese Monstren nur in den schrecklichen Dimensionen entstehen konnten und auf dieser Welt nichts zu suchen hatten. Aber es gelang ihnen immer wieder, Kontakt aufzunehmen.
    Wichtig war der Junge. Er und das Geschöpf bildeten zwar keine Einheit, doch er war eine Tankstelle für den Unhold, und diesen Nachschub stoppte ich.
    Manuel bekam es kaum mit, so schnell hatte ich gehandelt und ihm das Kreuz in die Hände gedrückt. Er hielt es fest und starrte es verwundert an.
    Ich stellte mich dem Geschöpf!
    Ohne Kreuz, nur mit meiner Beretta bewaffnet, würde es nicht einfach werden. Auf eine Aktivierung hatte ich bewußt verzichtet, denn ich wußte nicht, wie tief Manuel dadurch noch in Mitleidenschaft gezogen worden wäre.
    Das Geschöpf bewegte sich auf dem großen Herd. Wären die Platten eingeschaltet gewesen, hätte man es rösten können. So aber blieb der Herd kalt und auch eine glatte Fläche, auf der sich das Wesen sehr schnell drehen konnte.
    Die Messer klirrten über die metallene Oberfläche hinweg, als es auf mich zurutschte. Es war bereit, mir an die Kehle zu springen, und ich lauerte darauf, daß es sich abstieß.
    Es sprang.
    Ich wich zurück. Aber das Monstrum hatte nur fintiert. Kurz vor dem Rand des Herdes kam es zur Ruhe. Es schüttelte seinen widerlichen Schädel. Die beiden Vorderame schwangen vor, und sie waren so schnell, daß sie mich an Gummiarme erinnerten.
    Zwei Messer zischten auf mich zu. Stahl, der in meinen Körper schlagen wollte. Von verschiedenen Seiten sollte ich getroffen werden. Ich konnte mich im letzten Augenblick ducken. Die Klingen erwischten mich nicht. Ich rollte über den Boden hinweg und kam wieder hoch, als das Geschöpf sich abstieß.
    Mit einem gewaltigen Satz jagte es auf mich zu.
    Ich feuerte im Liegen.
    Diesmal traf die Kugel.
    Ich sah genau, wie sie einschlug. In den Bauch der Bestie. Sie wurde durchgeschüttelt. Ihr klagender Schrei gellte durch die Küche. Die Messer kratzten über den Boden. Wäre ich nicht so rasch zur Seite gerollt, hätte es mich trotzdem noch erwischt.
    Der nächste Schuß.
    Wieder jagte die Kugel in den Körper hinein. Nicht einmal weit von dem häßlichen Schädel entfernt.
    Das Geschöpf bäumte sich auf. Der Schädel geriet in meine Nähe. Er war noch immer eine Kugel mit gräßlichem Maul und weit geöffneten Augen.
    Ich wollte zum drittenmal schießen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Mein Zeigefinger war blockiert, denn ich erlebte die plötzliche Ausweglosigkeit des Geschöpfs mit.
    Ich hatte nicht unbedingt mit einem Erfolg der geweihten Silberkugeln gerechnet, aber es war dem Geschöpf nicht mehr möglich, sich in den Schatten zu verwandeln und so einen Ausweg zu suchen.
    Um dies alles schaffen zu können, hatte es sich auch den Jungen ausgesucht. Er hatte die Brücke halten sollen und hätte es auch getan, wenn das Kreuz nicht anders reagiert hätte.
    Es nahm dieser Brücke zwischen ihm und dem Geschöpf die Kraft. Das Monster konnte keine Energien mehr aus dem Jungen herausholen, die unbedingt nötig waren, um die beiden verschiedenen Zustände so schnell wie möglich durchführen zu können.
    Es klappte nicht mehr!
    Das Geschöpf strengte sich an. Es hatte mich vergessen. Es rutschte auf dem Boden herum. Es schlug dabei um sich. Es war nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen. Die Messer glitten über den Boden. Sie wollten die Fliesen aufreißen, was sie nicht schafften.
    Der Körper war nicht mehr in der Lage, einen Schatten zu bilden, obwohl er es immer wieder versuchte. Als Zuschauer bekam ich mit, wie der Kopf sich auflösen wollte, es jedoch nicht schaffte, mal leicht durchscheinend wurde, so daß ich befürchtete, er könnte mir entwischen, aber dann der anderen Kraft Tribut zollen mußte.
    Es blieb in seiner dreidimensionalen Gestalt und heulte. Schreckliche Geräusche wehten aus dem zuckenden Maul, bei dem die Zähne noch immer so spitz
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