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1091 - Das Geschöpf

1091 - Das Geschöpf

Titel: 1091 - Das Geschöpf
Autoren: Jason Dark
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den Boden berührten.
    »He, was ist das?«
    »Sie werden es sehen.«
    Old Jugg trat sicherheitshalber einen Schritt zurück. Er hatte die Stirn gekraust, die Lippen fest zusammengekniffen und schaute verwundert zu, was da ablief.
    »He«, sagte er dann, »wollen Sie mir keine Erklärung geben?«
    »Das wäre zu komplex. Aber soviel ist sicher. Sie haben doch davon gesprochen, daß sich an dieser Stelle das Böse, der Schatten oder wie auch immer, gezeigt hat.«
    »Klar, das habe ich.«
    »Dann will ich testen.«
    Old Jugg lachte krächzend. »Mit dem komischen Ding da?«
    Suko ging nicht darauf ein. Er bat den Mann nur, etwas zurückzutreten, was Old Jugg auch tat.
    Er sah, wie Suko ausholte.
    Der Inspektor zielte genau. Er war auch froh, den Musiker mitgenommen zu haben, von allein hätte er den exakten Ort wohl kaum gefunden. Hier sah alles gleich aus. Hinzu kam noch die Dunkelheit, die wie schmieriger und feuchter Ruß in der Luft lag.
    Mit einer leichten Drehung seines Körpers schlug Suko zu. Die drei Riemen wurden zum Fächer. So hatte Suko es auch haben wollen, weil er eine bestimmte Fläche abdecken wollte.
    Die drei Riemen klatschten gegen das Mauerwerk, sprangen wieder zurück, und es war nichts passiert.
    Old Jugg mußte lachen. »He, das war aber nicht gerade erste Sahne, Meister.«
    »Abwarten.«
    »Ach, das ist…« Old Jugg hörte auf zu sprechen, denn er sah etwas, das er nicht glauben konnte.
    Suko hatte es tatsächlich geschafft, die richtige Stelle zu erwischen. Und jetzt war es so, als hätte sich das Mauerwerk genau an diesem Ort aufgelöst. Es waren Risse und Spalten entstanden, denn wie anders hätte es sonst der Rauch oder Nebel schaffen können, von innen nach außen zu dringen?
    Beim Nebel blieb es nicht. Plötzlich bewegte sich auch das Gestein. Es war dabei, sich aufzulösen, wurde flüssig und schien von innen angesaugt zu werden.
    Es entstand so etwas wie ein Maul, ein ins Haus gezogener Schlund. Das war für Old Jugg unbegreiflich, der sich noch weiter zurückgezogen hatte und sich mehrmals bekreuzigte.
    Suko hatte durch den Schlag mit der Dämonenpeitsche ein Tor geöffnet. Es war der Eintritt zu einer anderen Welt, wo die Gesetze der Erde aufgehoben waren.
    Ob der Wind den Nebel verflüchtigt oder er sich selbst aufgelöst hatte, war Suko egal. Er starrte genau diese Stelle an, an der sich das Mauerwerk verändert hatte und von einer saugenden Kraft nach innen gezogen worden war. Die Steine mußten zu Gummi geworden sein und hatten in das Haus hinein einen Tunnel geschaffen, dessen Ende für Suko nicht erkennbar war.
    Aber er war nicht leer, auch wenn er nichts sah. In der Tiefe brodelte etwas. Er hörte die entsprechenden Geräusche. Ein unheimlich klingendes Fauchen, beinahe schon ein Schreien. Bösartig und gefährlich, als wäre jemand auf dem Weg ins Freie.
    Das war der Fall!
    Urplötzlich schoß etwas Langes und zugleich Graues aus der Öffnung hervor.
    Ein Schatten, der lautlos an Suko vorbeihuschte und sich dabei noch mehr streckte.
    Zugleich passierte die Verwandlung. Der Schatten verlor seine Farbe und seine Form. Auf dem Weg ins Freie verwandelte er sich in das grauenhafte Monstrum. Das Ding mit dem massigen Körper eines Raubtiers, das in Wirklichkeit keines war, sondern eben nur das widerliche Geschöpf. Es war einfach nicht zu begreifen, und es ging auch alles unglaublich schnell. Old Jugg kam nicht mehr weg.
    Zwei Krallen erwischten ihn!
    Es war ein brutaler Griff, dem er nicht entgehen konnte. Suko, der zwar in der Nähe stand - leider nicht nahe genug -, mußte zusehen, wie der alte Musiker in die Höhe gerissen wurde. Das Geschöpf hatte sich auf seine Hinterbeine gestemmt und hielt den alten Mann fest. Der ovale Kopf mit dem zahnbewehrten und häßlichen Maul schnellte vor, wobei es nur so aussah, weil sich die Arme gleichzeitig wieder zurückzogen und Old Jugg in die Mauer hineinzerrten.
    Alles war so rasend schnell erfolgt. Suko hatte eingreifen wollen, aber selbst ein Schlag mit der Peitsche wäre zu spät erfolgt. So sah er, wie Old Jugg ein Opfer der verdammten Mauer wurde. Sein Körper wurde in die Öffnung hineingezerrt und drückte sich zusammen. Die Schreie des Mannes taten Suko weh, der auch sah, daß sich das Geschöpf zurück in einen Schatten verwandelte.
    Suko hatte mit der freien Hand nach seinem Stab gegriffen. Er hoffte, durch das magische Wort »Topar« noch alles ändern zu können. Er kam wieder zu spät.
    Er rief es in dem Augenblick, als sich
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