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1091 - Das Geschöpf

1091 - Das Geschöpf

Titel: 1091 - Das Geschöpf
Autoren: Jason Dark
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brannten umsonst.
    An der Seite gingen die beiden unterschiedlichen Männer vorbei. Sie wollten den Punkt erreichen, wo der Schatten den Rover angegriffen hatte. Jetzt parkte er vor dem Sailor's Home. Ein Zeichen, daß sich John noch dort aufhielt.
    Suko wußte noch immer nicht, wer von ihnen beiden die besseren Karten gezogen hatte. Er hoffte, daß er nicht nur außen vor stand, denn allmählich begann er das Geschöpf zu hassen. Es war nur ein Schatten gewesen, und trotzdem hatte es dieser Schatten geschafft, gegen den Wagen zu schlagen.
    Über diese Tatsache zerbrach sich Suko auch jetzt noch den Kopf. Er konnte sich einfach keine Möglichkeiten vorstellen, weshalb das so passiert war.
    An der Rückseite des Hauses brannte bis auf die eine Laterne überhaupt kein Licht. Die Wand hatte sich in einen starren Schatten verwandelt, dem auch der stärkste Orkan nichts anhaben konnte. Das Haus stand so lange und würde auch noch die nächsten Jahre überdauern.
    »Was hat es mit dem Heim auf sich?« fragte Suko.
    Sie gingen bereits an der Rückwand entlang. »Ich mag es nicht besonders.«
    »Übernachten Sie dort?«
    »Nur im Notfall.«
    »Warum?«
    »Ich mag es nicht.«
    »Das muß einen Grund haben.«
    »Hat es auch, Suko. In diesen Mauern steckt etwas, das nicht gut ist, verstehen Sie?«
    »Nein.«
    Old Jugg knurrte. »Sie wollen es nicht verstehen, denke ich mir. Das Haus ist eine kleine Hölle. Das Böse hat darin Einlaß gefunden. Es hat sich in den Mauern und Decken verkrochen. Für mich ist es einfach widerlich.«
    »Haben Sie es gesehen?«
    Old Jugg lachte Suko an. Er war förmlich geworden. Die Vertrautheit in der Kneipe war zwischen den beiden verschwunden. »Kann man das Böse denn sehen?«
    »Manchmal schon.«
    »Dann wissen Sie mehr als ich.«
    »Das kann schon sein. Aber davon abgesehen, wie haben Sie es denn gespürt oder entdeckt?«
    »Als Schatten.«
    »Gut, wir auch. Aber wie ist es möglich, daß ein Schatten gegen Metall schlagen kann?«
    »Darauf müssen Sie eine Antwort finden. Sie sind doch der Bul… ähm Polizist.«
    »Richtig. Aber manchmal wünsche ich mir, es nicht zu sein. Das ist nicht Ihr Problem.«
    Old Jugg streckte den Arm aus. Der linke Zeigefinger wies zwar über das mit gefrorener Feuchtigkeit überzogene Pflaster, wobei das helle Schimmern auffiel, aber er meinte schon die Stelle, wo der Rover angehalten hatte. »Da ist es passiert, nicht?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie genau gesehen?«
    »Das wissen Sie doch!«
    Old Jugg lachte. »Ja, ich weiß es. Und ich habe Angst, wie alle anderen auch.« Er schielte auf den kondensierten Atem, der aus seinem Mund drang. »Es ist nicht gut, was hier passiert. Die Menschen sind nicht mehr normal. Keiner bewegt sich so. Ich habe gespielt, um sie aufzuheitern, aber haben Sie gesehen, daß sie fröhlicher geworden sind? Ich nicht. Vier Tote hat es gegeben, das sind vier zuviel.«
    »Ich weiß.«
    »Und jeder befürchtet, daß er der nächste sein wird.«
    »Wobei man keine Lösung hat.«
    Old Jugg zuckte nur die Achseln. Das wiederum ließ Suko aufmerksam werden. »Oder sehe ich das zu eng?«
    »Es ist in der Mauer«, flüsterte der Musiker. »Ich weiß es. Das Böse hat sich dort verkrochen. Oh, man hat sich schon Gedanken darüber gemacht. Manche sprechen davon, daß verlorene Seelen durch das Haus geistern. Daß der Klabautermann sie geschickt hat, aber daran glaube ich nicht so recht.«
    »Und ich frage mich, warum es uns angegriffen hat.«
    Old Jugg blickte Suko von oben bis unten an. Dabei strich er durch seinen Bart. »Ich will Sie nicht auf ein Podest heben, aber könnte es sein, daß Sie etwas Besonderes sind oder bei sich tragen? Man muß ja mit allem rechnen.«
    »Das wäre möglich. Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil ich es auch gesehen habe. Ich weiß nicht, was an mir so bedeutend war, es kann sogar meine Musik gewesen sein, die es gelockt hat. Leider habe ich mein Instrument nicht dabei, sonst hätte ich hier spielen können.«
    Suko deutete auf eine bestimmte Stelle der Hausmauer. »Und es ist immer genau hier herausgekommen?«
    »Ja.«
    »Dann kann es hier so etwas wie eine Fluchtweg geben.« Er nickte Old Jugg zu. »Mal sehen.«
    »He, was haben Sie vor?«
    Suko gab ihm keine Antwort. Er zog jedoch seine Dämonenpeitsche aus dem Gürtel und wurde von den großen Augen des Musikers beobachtet. Old Jugg sah auch, wie Suko einmal den Kreis über den Boden schlug und drei Riemen aus der Öffnung glitten, die so lang waren, daß sie beinahe
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