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1090 - Für immer und ewig

1090 - Für immer und ewig

Titel: 1090 - Für immer und ewig
Autoren: Jason Dark
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faulig. Feuchtigkeit entströmte ihm, aber die Dicke des Materials hatte nicht gelitten.
    Es gab auch eine alte Klinke. Als rostiges Teil hing sie nach unten. Sir Henry umfaßte sie. Er konnte die Tür nicht mehr normal öffnen, aber sie ließ sich aufziehen, trotz der außer Betrieb gesetzten Klinke. Mit dem unteren Rand schabte sie über den Boden hinweg. Dabei entstanden Geräusche, als sollten die Steine gequält werden.
    Der Weg für das Paar war frei.
    Sie verließen die Gruft. Sie hielten sich fest. Sie sahen vor sich die nach oben führende Treppe als einen schwachen Abdruck in diesem fast lichtlosen Keller.
    Sir Henry wollte sie hochgehen, doch seine Gattin blieb an der untersten Stufe stehen. Dabei schaute sie hoch und schüttelte einige Male den Kopf.
    »Was hast du?« fragte er.
    Als Antwort kicherte sie hämisch und auch irgendwie befriedigt. »Es… es ist etwas da…«
    »Ja, meine Liebe, wir.«
    »Nein, das meine ich nicht.« Elisa reagierte wie eine normale lebende Person. Sie zog ihre Nase hoch, und die Nasenflügel bewegten sich dabei zuckend. »Geliebter, ich rieche etwas. Ja, ja.« Plötzlich zitterte sie vor Gier.
    »Was riechst du?«
    »Du wirst es nicht glauben, Geliebter. Ich rieche etwas Bestimmtes, was dir auch gefallen wird.«
    »Menschen?«
    »Ja - Menschen…«
    »Dann komm!«
    ***
    »Du bist verrückt, Jay, du bist einfach verrückt.«
    »Warum das denn?«
    Linda Drew lachte. »Weil du mich… weil du mich…«
    »Hier in das alte Himmelbett gelegt hast, um mich zu bumsen. Das wolltest du doch sagen, oder?«
    »Ja, genau.«
    »Ich bin eben immer für eine Überraschung gut.«
    Linda schlug mit beiden Händen gegen die weiche Matratze. »Das kann ich mir vorstellen. Ich frage mich nur, mit wie vielen du dieses Himmelbett schon ausprobiert hast.«
    »Na ja, ich meine, ich… ich habe sie nicht so gezählt, verstehst du?«
    »Hatte ich mir gedacht.«
    »Aber bei dir, Linda, ist das was anderes. Ich habe…«
    »Halte den Mund, Jay Burgess.« Sie richtete sich heftig auf. »Wir hatten beide unseren Spaß, und das wollten wir schließlich. Es ist ja nichts dabei.«
    »Super, daß du es so siehst!«
    Linda schüttelte den Kopf. Dabei rutschte das Bettlaken von ihrem Oberkörper herab, und Jay Burgess schaute von der Seite her auf Lindas feste Brust, die aussah wie ein schokoladenbraun gefärbter Apfel, denn Linda Drew war trotz ihres englischen Namens eine Exotin. Das Land hatten sie unter großen Gefahren verlassen und sich in England eine neue Existenz aufgebaut. In Maidstone, der nächstgrößeren Stadt, besaßen sie ein Geschäft, in dem exotische Früchte und ebensolches Gemüse verkauft wurden.
    Da Linda einen Bruder hatte, der später den Laden übernehmen wollte, hatte sie einen anderen Weg eingeschlagen. Sie war in die Musik- und Discoszene eingetaucht. An den Wochenenden fungierte sie als Sängerin einer Band, ansonsten arbeitete sie bei einer Musikfirma als Empfangsdame.
    Sie blieb sitzen und genoß es, als Jay ihren Rücken und auch ihre Brüste streichelte. Sie schlief nicht zum erstenmal mit dem Sohn des Verwalters, der über dieses Castle wachte und auf keinen Fall erfahren durfte, was sein Sohn hier trieb. Vor allen Dingen nicht im Himmel- oder Hochzeitsbett.
    Das Zimmer war groß. Zu groß für Lindas Geschmack. Wenn sie in die Höhe schaute, kam ihr die Decke so weit entfernt vor wie manchmal draußen der Himmel. Auch die mächtigen Fenster fielen ihr auf, aber die erlaubten keinen Blick nach draußen, weil die dichten Vorhänge die Scheiben verbargen.
    Es war schon echt aufregend gewesen, sich in das alte Castle hineinzuschleichen, in dem tatsächlich noch einige Räume bewohnbar waren, aber damit hatte es sich schon. Auf Jays Vorschlag, die Nacht hier zu verbringen, war Linda nicht eingegangen. Noch vor Einbruch der Dunkelheit wollte sie den Ort wieder verlassen haben. Außerdem mußte sie noch mit der Band üben.
    Linda gehörte nicht zu den Menschen, die Sauberkeit bis zum Exzeß betrieben, doch der leichte Staubfilm auf dem Boden störte sie schon. Es sah aus, als wäre Holz dabei, allmählich vor sich hin zu gammeln. Ihre Abdrücke waren noch genau zu sehen.
    Der große Schrank an der linken Seite und der Tür gegenüber gefiel ihr auch nicht. Er war einfach zu groß, zu breit und auch zu dunkel. Als Griffe dienten schwarze lackierte Knöpfe, die sie an tote Augen erinnerten.
    Sie schüttelte sich, und ihre zu Rasta-Strängen gedrehten Locken klatschten
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