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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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griff nach der Kamera. Er machte mehrere Aufnahmen von der leeren Via Diavolo. Der Verschluß klickte, und der Film wurde leise summend automatisch weiterbefördert.
    Lupo begab sich zur Treppe. Er ging die Stufen hinunter, Obwohl nichts Ungewöhnliches zu bemerken war, war ihm diese bleischwere, drückende Stille nicht geheuer.
    Irgend etwas war hier tatsächlich nicht in Ordnung. Noch fehlte Lupo die Gewißheit. Noch war’s nur ein Gefühl, aber er glaubte zu wissen, daß der Beweis nicht lange auf sich warten lassen würde.
    Er vernahm die Schritte eines Mädchens. Das Hacken ihrer Stöckel pendelte durch die Via Diavolo. Salvatore Lupo zog sich in den pechschwarzen Schatten einer Mauernische zurück und verhielt sich völlig ruhig.
    ***
    Ihr Name war Alva Morena. Blutjung, schwarzhaarig und gertenschlank war sie. Sie trug eine karmesinrote Bluse und einen kurzen weißen Rock, der das Schwingen ihrer Hüften zur Sensation machte. Zwei Armreifen aus Elfenbein zieræn Alvas Handgelenk, und die braune Tasche, die sie an einem Schulterriemen trug, paßte zu ihren hochhackigen Schuhen.
    Alva war Fotomodell. Da die Konkurrenz groß war, nahm sie auch Angebote an, die jenseits konventioneller Moralbegriffe lagen. Sie war nicht prüde. Es gab nur ganz wenige Dinge, die Alva für Geld nicht getan hätte.
    Heute hatte sie für eine Hard-Core-Serie vor der Kamera gestanden. Die wenigsten ahnten, wie anstrengend das war. Alva war fix und fertig. Sie konnte keinen Mann mehr sehen.
    Sobald sie zu Hause war, würde sie ein heißes Bad nehmen und so lange in der Wanne liegen bleiben, bis das Wasser kalt war.
    Alva Morena ging durch die menschenleere Straße. Sie hatte keine Angst.
    Viele Mädchen fürchteten sich in dunklen, einsamen Straßen. Alva nicht.
    Sollte sich ein Mann einbilden, sie wäre eine leichte Beute für ihn, so würde er sein blaues Wunder erleben, denn Alva wußte ihre Handtasche wie eine Waffe einzusetzen. Sie hätte damit jeden Sittenstrolch k.o. geschlagen.
    Kurz bevor sie die Treppe erreichte, die nach unten führte, fiel ihr ein roter Fiat auf. Der Wagen war leer, das Seitenfenster offen. Leichtsinnig, sagte sich Alva. Sehr leichtsinnig in einer Stadt wie Rom.
    Ein leises Knistern war plötzlich hinter ihr. Sie ging weiter, ohne sich umzudrehen. Sie maß dem Geräusch keine Beachtung bei.
    Hinter dem schwarzhaarigen Mädchen klaffte die Luft auf eine geheimnisvolle Weise auf, und ein fauliger Gestank wehte hinter Alva Morena her.
    Das veranlaßte sie nun doch, stehenzubleiben und sich umzudrehen.
    ***
    Salvatore Lupo sah das schöne Mädchen und drückte auf den Auslöser. Plötzlich war ihm, als sähe er hinter dem Mädchen einen vertikalen Strich in der Luft.
    Ging es mit dem unheimlichen Zauber jetzt los? Würden die Gladiatoren noch einmal in Erscheinung treten?
    Das schwarzhaarige Mädchen blieb stehen und drehte sich um. Lupo überlegte, ob er ihr eine Warnung zurufen sollte. Aber er war zu sehr Journalist und begierig, seinen Lesern eine Sensation bieten zu können, deshalb schwieg er und fotografierte.
    Die Luft öffnete sich. Das Mädchen hatte jetzt ein oben und unten spitz zulaufendes Oval vor sich. Zwischen den gewellten Rändern bemerkte der Reporter eine eigenartige Röte. Vor Aufregung zitternd, hielt er die Kamera vor sein Auge. Seine Spannung wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    Klick - klick - klick…
    Salvatore Lupo fotografierte wie besessen. Er hätte das Mädchen von dort oben fortholen sollen. Das wäre wichtiger gewesen, als die Bilder, denn Alva Morena befand sich in großer Gefahr. Vielleicht unterschätzte der Reporter sie. Auf jeden Fall unternahm er nichts, um dem schwarzhaarigen Mädchen beizustehen.
    Alva Morena hob plötzlich die Arme. Aus welchem Grund sie das tat, konnte der Reporter nicht sehen. Sie stieß einen krächzenden Schrei aus und wich vor etwas zurück.
    Lupo hielt jede Einzelheit im Bild fest. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Er konnte es kaum noch erwarten, die Gladiatoren auf den Film zu bannen.
    Doch an ihrer Stelle erschien etwas anderes!
    ***
    Alva Morena starrte mit weit aufgerissenen Augen in die rote Öffnung. Sie konnte sich nicht erklären, wie es dazu gekommen war. Ihr Herz schlug schneller, und die Angst näherte sich ihr auf leisen Sohlen.
    Die Öffnung wurde größer, ging in die Breite, und wie ein gefährlicher Höllenschlund würgte sie ein grauenerregendes Ungeheuer hervor. Ein schreckliches Tier wurde dem fassungslosen Mädchen
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