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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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Chefredakteur. Mein Italienisch ist zwar nicht überwältigend, aber ich kann mich verständigen. Natürlich war der Chefredakteur für mich nicht zu sprechen.
    Ich konnte das verstehen. Der Mann ließ sich abschirmen, um in Ruhe seine Arbeit tun zu können. Ich fragte nach Sal vatore Lupos Adresse. Das Mädchen, mit dem ich sprach, war die Freundlichkeit in Person, aber Salvatore Lupos Anschrift bekam ich nicht. Sie sagte, ich müsse das verstehen, sie könne nicht jedem Lupos Adresse geben… Ich verstand und legte auf.
    Ich hoffte, Lupos Nummer im Telefonbuch zu finden, hatte aber auch damit kein Glück. Also mußte ich mit Mr. Silver zur Zeitungsredaktion fahren.
    Das Zeitungsgebäude befand sich auf dem Corso di Francia. Ich stellte den Mietwagen auf einem Parkplatz für Besucher ab und sagte zu Mr. Silver: »Hör zu, du bist doch so gut im Hypnotisieren…«
    »Soll ich dich mal?« fragte der Ex-Dämon sofort grinsend. »Wäre nicht übel, dich hier vor dem Zeitungsgebäude einen Veitstanz aufführen zu lassen.«
    »Ich tue dir den Gefallen ein andermal, okay?« erwiderte ich.
    »Und was soll ich jetzt tun?«
    Ich sagte es dem Hünen.
    »Kein Problem«, gab der Ex-Dämon zurück, und wenig später hypnotisierte er sich durch das gesamte Gebäude. Sobald sich uns jemand in den Weg stellte und uns nicht durchlassen wollte, schaltete Mr. Silver den Willen der betreffenden Person aus.
    So erreichten wir im Handumdrehen den vierten Stock. Hier hatte der Chefredakteur sein Büro. Eine reife, sehr gepflegte Dame war das letzte Bollwerk: die Sekretärin Aus ihrem Mund ergoß sich ein Wortschwall über uns, den Mr. Silver jedoch sogleich stoppte. Er verstärkte die hypnotische Kraft seiner Augen magisch, und die Sekretärin öffnete Tor und Tür für uns.
    »Na, wie mach’ ich das?« fragte der Ex-Dämon amüsiert.
    »Ich könnte es nicht besser«, gab ich zurück.
    Der Chefredakteur - dick und behäbig - plusterte sich auf, als wir in sein Büro schneiten, doch Mr. Silver brachte ihn zum Schweigen, und ich hatte die Möglichkeit, dem Mann meine Fragen zu stellen. Aber er war nicht besonders ergiebig.
    Dennoch lohnte sich unser Besuch, denn wir erfuhren, wo Salvatore Lupo wohnte.
    Zwei Menschen waren in der Via Diavolo - der Straße des Bösen - verschwunden. Einmal waren drei Gladiatoren in Erscheinung getreten, beim anderen Mal eine Riesenechse.
    Schon aus diesem Grund mußten wir uns um diese Sache kümmern. Hinzu kam noch, daß wir von Orson Vaccaro etwas sehr Wichtiges zu erfahren hofften.
    Wir kehrten zum Wagen zurück, und zwanzig Minuten später läuteten wir an Salvatore Lupos Tür.
    Der Reporter fiel uns nicht gerade um den Hals, als wir ihm eröffneten, was wir von ihm wollten.
    »Ich glaube, ich hätte diesen Bericht nicht schreiben sollen«, sagte er, »Wieso nicht?« fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Ich kann es nicht erklären, aber mir kommt es irgendwie vor, als stünde ich seitdem auf irgend jemandes Abschußliste.«
    »Dürfen wir eintreten?« fragte ich.
    Er gab die Tür widerwillig frei. Hätte er es nicht getan, dann hätte Mr. Silver nachgeholfen.
    Die Wohnung war groß, aber es standen nur die wichtigsten Möbel in den Räumen. Salvatore Lupo machte einen nervösen Eindruck. Immer wieder fuhr er sich mit einer fahrigen Bewegung durch das Haar.
    Im Wohnzimmer drehte er sich um und sah uns ernst an. »Ganz Rom ist in zwei Lager gespalten, seit mein Artikel erschien«, sagte er, ohne uns Platz anzubieten, »Die einen halten meinen Bericht für einen reichlich verspäteten Aprilscherz, die anderen haben Angst und wagen sich nicht einmal in die Nähe der Via Diavolo.«
    »Zu welcher Gruppe gehören Sie?« fragte Mr. Silver.
    Salvatore Lupo musterte uns beide nachdenklich. »Signori, glauben Sie an die Existenz von Dämonen?«
    Ich war überrascht über diese Frage.
    »Ja«, sagte Mr. Silver.
    Er hätte ergänzend hinzufügen können: »Ich bin ein Dämon.« Aber das unterließ er wohlweislich, um den Reporter nicht noch mehr durcheinanderzubringen.
    »Hinter diesen Dingen, die sich in der Via Diavolo ereignet haben, steckt ein Dämon«, behauptete Lupo.
    »Woher wissen Sie das?« fragte ich.
    Er bot uns endlich Platz an, und wir setzten uns. Lupo nagte an seiner Unterlippe.
    »Ich habe mich informiert«, sagte er gepreßt. »Ich habe nichts davon in meinem Artikel gebracht, um keine Hysterie auszulösen oder von den Leuten für verrückt erklärt zu werden, aber was ich
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