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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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Ihnen Vaccaro vor der Nase weggeschnappt haben, so genau zu beschreiben, daß wir nach ihnen fahnden können. Was waren das für Kerle, Rovere?«
    »Das waren…« der junge Polizist fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Es waren… Gladiatoren, Signore Kommissar.«
    ***
    Carmine Rovere betrat sein Stammlo kal. Ein Bekannter schlug ihm freund schaftlich auf die Schulter. »Na, Sherlock Holmes, wie geht’s?«
    »Laß mich in Ruhe«, knurrte Rovere. »Was hast du denn?« fragte der andere verwundert.
    »Hau ab, Mann!« erwiderte er bissig. »Schon gut«, sagte der andere und hob die Arme, als würde er sich ergeben. »Ist ja schon gut. Ich wußte nicht, daß du heute deinen aggressiven Tag hast.« Rovere verlangte einen Grappa. Er begab sich mit dem Glas ins Hinterzimmer. Salvatore Lupo umrundete dort gerade den Billardtisch.
    »Ist ziemlich langweilig, allein zu spielen«, sagte Lupo. »Machst du mit?«
    »Nein.«
    Lupo schaute den jungen Polizisten groß an. »Nein? Diese Antwort höre ich heute zum erstenmal von dir, wenn ich dich zu einem Spiel einlade.«
    »Ich hab’ keine Lust.«
    »Ärger mit den Ganoven?« fragte Salvatore Lupo grinsend.
    »Ärger mit dem Vorgesetzten.«
    »Das ist schlimmer«, sagte Lupo, der Kommissar Ciangottini kannte. »Macht er dir mal wieder das Leben schwer?«
    »Er hätte mich beinahe gefeuert.«
    »Was hast du ihm angetan?« wollte Lupo wissen.
    »Nichts. Ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt.«
    Salvatore Lupo lachte. »Ja, manche Menschen können die Wahrheit nicht vertragen.«
    »Ciangottini sagt, ich bin überfordert. Ich mußte mir Urlaub nehmen«, knirschte Carmine Rovere. Er nahm einen Schluck vom Grappa.
    »Möchtest du nicht doch mit mir spielen?« fragte Lupo. »Heute bin ich nicht besonders in Form. Du hättest gute Chancen, zu gewinnen. Ich wäre auch mit einem attraktiven Einsatz einverstanden.«
    »Was ist? Willst du mich auch ärgern? Ich habe nein gesagt. Reicht einmal nicht?«
    »Dann eben nicht«, lenkte Lupo ein. Er war ein großer Bursche mit schwarzem, gewelltem Haar und einem Dutzendgesicht. Er war Reporter und hatte eine gute Nase für interessante Stories. »Willst du mir dein Herz ausschütten? Wieso ist der Kommissar so sauer auf dich, wenn du ihm die Wahrheit erzählst?«
    »Weil sie sich wie die verrückteste Lügengeschichte anhört, die je erfunden wurde.«
    »Macht es dir etwas aus, sie mir zu erzählen?« fragte Lupo.
    »Du wirst sie mir genausowenig abnehmen wie der Kommissar«, erwiderte Rovere.
    »Ich verspreche, dir zu glauben.«
    »Du solltest damit vorsichtig sein«, sagte Carmine Rovere. Er überlegte kurz. Dann meinte er: »Na, von mir aus. Warum sollte ich dir die Geschichte nicht erzählen?«
    Salvatore Lupo grinste. »Eben.«
    Bei dem, was er dann aber von Rovere zu hören bekam, sträubten sich seine Nackenhaare. Er war entschlossen, diesem Mysterium auf den Grund zu gehen.
    ***
    Wir waren mit einem Mann namens Orson Vaccaro in Rom verabredet. Das heißt, eigentlich hatte ich die Verabredung allein getroffen, aber Mr. Silver wollte mitkommen, und ich hatte keinen Grund, es ihm zu verwehren.
    Vaccaro hatte mich mitten in der Nacht angerufen und behauptet, er kenne Jubilees Vater. Wenn das stimmte, konnten wir vielleicht schon bald ein weiteres großes Problem abhaken.
    Ein Heer von Detektiven - bezahlt von Tucker Peckinpah - suchte seit langem Jubilees Eltern. Erschwert wurde die Suche dadurch, daß Jubilee nicht wußte, wie sie mit Familiennamen hieß.
    Sie war mit vier Jahren von einem Dämon entführt worden und hatte dreizehn Jahre auf der Prä-Welt Coor gelebt.
    Wir waren vorsichtiger geworden, reagierten auf solche Meldungen nicht mehr euphorisch, denn wir waren vor nicht allzu langer Zeit ziemlich raffiniert hereingelegt worden.
    Es hatte geheißen, Jubilees Eltern würden nicht mehr leben, aber ihre Großeltern gäbe es noch. Wir packten uns zusammen und suchten diese Leute auf und kamen dann gehörig ins Schleudern. [1]
    Da man bekanntlich aus Erfahrung klug wird, nahmen wir Jubilee nicht gleich wieder mit. Mr. Silver und ich wollten das Terrain sondieren.
    Es lag im Bereich des Möglichen, daß uns wieder ein Schwarzblütler leimen wollte, deshalb würden wir uns Orson Vaccaro vorerst allein vornehmen und prüfen, ob er die Wahrheit gesagt hatte.
    Was mich irritierte, war der Umstand, daß er behauptet hatte, Jubilees Vater zu kennen. Wieso kannte er nicht auch ihre Mutter? Hatten sich Jubilees Eltern getrennt? Lebte
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