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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau
Autoren: Dämonenkiller
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überschwemmten mich.
    Töten! Das war alles, an was er denken konnte.
    Die vertierten Menschen wanden sich wie in Krämpfen auf dem Boden. Überall waren Schreie und unmenschliches Gebrüll zu hören.
    Ich hob den Kommandostab hoch und drückte ihn an die Stirn des sterbenden Wolfsmenschen. Torsten Gerson warf den Kopf zur Seite und riß die Augen auf. Ich versuchte, den Sterbenden in meinen Bann zu bekommen.
    Die Wölfe blieben zögernd stehen, als die dämonischen Gedanken ihres Herrn nicht mehr zu spüren waren.
    Die rotglühenden Augen des Wolfsmenschen flackerten stärker. Ich kniete nieder und blickte mit dem rechten Auge durch die magische Öffnung.
    Verzweifelt versuchte ich, Torsten Gerson meine Gedanken aufzuzwingen.
    „Die Wölfe sollen sich zurückziehen!" befahl ich ihm.
    Er warf wieder den Kopf zur Seite, doch sein Wille war gebrochen. Für einen Augenblick schien sein Geist mit dem meinen zu verschmelzen.
    Die vertierten Menschen würden nach seinem Tod wieder normal werden, doch die Wölfe würden weiterhin herumirren auf der Suche nach neuen Opfern und einem neuen Herrn. Ich mußte ihr neuer Herr werden.
    „Befiehl den Wölfen, daß sie mir gehorchen sollen!"
    Blut rann über Gersons Gesicht. Seine Augen wurden trübe.
    „Befiehl es ihnen!" sagte ich drängend.
    Ganz schwach spürte ich seine Gedanken. Er befahl den Wölfen, daß sie sich zurückziehen sollten. Und sie gehorchten.
    Erleichtert atmete ich auf.
    „Die Wölfe sollen mich als ihren neuen Herren anerkennen, Gerson!"
    Noch einmal bäumte sich der sterbende Wolfsmensch auf. Büschelweise fiel ihm das Haar aus.
    Ich verstärkte den Druck des Kommandostabes.
    Er soll euer neuer Herr sein! Ihr werdet ihm so wie mir gehorchen!
    Die Wölfe winselten leise.
    Die vertierten Menschen wälzten sich noch immer brüllend auf dem Boden hin und her.
    Ich nahm den Kommandostab von Gersons Stirn. Der Wolfsmensch schloß die Augen und bäumte sich auf. Die Pranken verkrallten sich im Boden, dann bewegte er sich nicht mehr. Er war tot. Ermattet stand ich auf.
    Die vertierten Menschen rührten sich nicht. Sie waren alle bewußtlos geworden.
    Ich drehte mich um und starrte die Wölfe an, die vor den Baracken lagen und mich nicht aus den Augen ließen.
    Die Menschen waren kein Problem für mich. Sie würden wieder normal werden. Doch die Wölfe stellten noch immer eine Gefahr dar. Ich mußte sie alle töten.
    Ein paar Menschen bewegten sich, setzten sich auf und blickten sich verwundert um.
    „Verjagt sie!" brüllte ich und zeigte auf die Menschen. „Verletzt sie aber nicht!"
    Ich war gespannt, ob die Wölfe meinem Befehl gehorchen würden. Erleichtert atmete ich auf, als sie aufsprangen, auf die Menschen zuliefen, sie anknurrten und mit den Schnauzen stießen.
    Die wieder halbwegs normal gewordenen Menschen sprangen auf und flüchteten wild schreiend. Fünf Minuten später war ich mit den Wölfen allein.
    Ich ging an den Baracken vorbei und blickte über den Sumpf. Wenn es mir gelang, die Biester in den Sumpf zu treiben, dann… Aber wie sollte ich sie hineintreiben?
    Neben dem toten Wolfsmenschen blieb ich stehen. Ich hob ihn hoch und schleuderte ihn in den Sumpf. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte ihn der Sumpf verschlungen.
    Zufrieden wandte ich mich ab. Jetzt mußte mir nur etwas einfallen, wie ich die Wölfe dazu bringen konnte, quer durch den Sumpf zu laufen.

    Abi Flindt blickte Rudolf Steiner wütend nach. Aber er konnte glücklich sein, daß die Verwandlung zum Werwolf noch nicht ganz abgeschlossen gewesen war; sonst hätte ihn Steiner wahrscheinlich getötet.
    Der junge Däne wälzte sich auf den Bauch, zog die Beine an, setzte sich auf und stand auf. Er versuchte die Fesseln zu sprengen, doch sie waren zu fest angezogen.
    Abi blickte sich nach einem geeigneten Gegenstand um, fand. aber nichts. Da erinnerte er sich an die Familie Teichner.
    „Hermann Teichner!" brüllte der Däne. „Kommen Sie sofort her, Teichner!"
    Eine halbe Minute später trat der Bauer ins Zimmer. Er mußte schon geschlafen haben, denn er rieb sich die Augen und gähnte.
    „Holen Sie ein Messer, Teichner", befahl, Abi Flindt, „und schneiden Sie mir die Fesseln durch!" Teichner gehorchte. Er holte ein spitzes Messer aus der Tischlade und schnitt die Fesseln durch. „Danke", sagte Abi und rieb sich die schmerzenden Handgelenke. „Sie können wieder schlafen gehen, Teichner!"
    Der Bauer verschwand, und Abi verließ das Haus. Nach kurzem Suchen hatte er seine
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