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109 - Der Werwolf und die weiße Frau

109 - Der Werwolf und die weiße Frau

Titel: 109 - Der Werwolf und die weiße Frau
Autoren: Dämonenkiller
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Angriff schlug fehl. Ich setzte ihm nach und rammte ihm den Kommandostab in den Rücken. Ein dünner Blutstrahl schoß hervor, als ich den Stab aus seinem Leib riß.
    Gerson ließ sich zu Boden fallen und wälzte sich nach rechts. Ich verfolgte ihn. Wieder stieß ich mit dem Stab nach ihm, doch er blockte meinen Stich ab, und seine linke Hand umklammerte den Stab. Gerson entwickelte übermenschliche Kräfte. Er riß den Stab an sich, und ich flog auf ihn. Mit seinem Raubtiergebiß schnappte er nach meiner Kehle und entriß mir gleichzeitig den Kommandostab. Ich drehte den Kopf zur Seite, und seine scharfen Zähne zerrissen meine Jacke. Mit meiner linken Pranke schlug ich mit aller Kraft in seine häßliche Fratze und riß sie blutig. Ich hatte gut getroffen. Sein linkes Auge schloß sich, und er brüllte vor Schmerz auf.
    Ich wälzte mich zur Seite und löste mich aus seinem Griff. Mit einem Hechtsprung sprang ich zum Kommandostab und packte ihn mit beiden Händen; dann rollte ich zur Seite, gerade noch rechtzeitig, da er mich erneut anspringen wollte.
    Keuchend blieb ich auf dem Rücken liegen und preßte den Kommandostab gegen meinen Bauch. Gerson fiel auf meinen Trick herein. Er sollte glauben, daß ich geschwächt war.
    „Jetzt habe ich dich!" knurrte er und warf sich auf mich.
    Darauf hatte ich nur gewartet. Als er lossprang, riß ich den Kommandostab hoch. Sein Körper fiel schwer auf mich, und der Stab riß seinen Bauch auf. Seine Hände verkrallten sich im Todeskampf in meinen Schultern.
    Langsam stand ich auf.
    Der sterbende Wolfsmensch starrte mich an. Seine haßerfüllten Gedanken waren einen Augenblick zu spüren.
    Die Wölfe heulten los. Ich wandte den Kopf um. Mehr als zwanzig Wölfe hatten sich nun versammelt. Einige bewegten sich und liefen mit gesträubtem Fell auf mich zu.

    Die Stimmung unter den im unterirdischen Gewölbe Versammelten war alles andere als gut.
    Cocos Bericht hatte besonders Ira Marginter erschüttert. Ihre Arbeit, die Burg zu renovieren, war umsonst gewesen. Alles war verwüstet worden.
    Maria Calvo und Jaqueline Bonnet, die für den Haushalt in der Burg zuständig waren, hatten sich wie verrückt aufgeführt. Burian Wagner war keine andere Wahl geblieben - er hatte den beiden Frauen Beruhigungsspritzen geben müssen. Jetzt schliefen sie friedlich in einer der Zellen.
    Coco hatte aus Konserven ein einfaches Mahl zubereitet, doch die meisten hatten nach wenigen Bissen das Essen stehengelassen.
    Der einzige, der recht vergnügt war, war Tirso. Der Zyklopenjunge betrachtete alles als Spaß; er konnte den Ernst der Lage nicht richtig abschätzen.
    Phillip hatte sich den ganzen Tag über ruhig verhalten. Teilnahmslos saß er in einer Zelle und starrte die Wand an. Er hatte nur ein Glas Wasser getrunken und sich geweigert, auch nur einen Bissen zu essen.
    Es war den ganzen Tag kein Angriff der Dämonen erfolgt, doch Coco war ziemlich sicher, daß die Dämonen während der Nacht wieder in Aktion treten würden.
    „In einer Stunde wird es dunkel", stellte Virgil Fenton fest. „Die Dämonen können jetzt ungestört in die Burg eindringen. Glaubst du, daß wir einen konzentrierten Angriff von ihnen abwehren können, Coco?"
    „Ich glaube schon", sagte die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie nachdenklich. „Ich scheue davor zurück, Tirsos Kraft einzusetzen. Der Junge könnte einen Schock davontragen."
    „Das glaube ich nicht", schaltete sich Burkhard Kramer ein.
    „Trotzdem", meinte Coco. „Tirso will ich nur einsetzen, wenn es sonst keine andere Möglichkeit mehr gibt."
    Phillip stieß einen leisen Schrei aus.
    Coco sprang auf und ging zur Zelle, in der Phillip auf einer Pritsche saß. Der Junge hatte die Augen weit aufgerissen.
    „Beruhige dich, Phillip!" sagte Coco sanft und setzte sich zu ihm auf die Pritsche.
    Der Hermaphrodit schlug plötzlich mit den Armen um sich. Speichel tropfte über seine Lippen. Innerhalb von wenigen Augenblicken wuchsen seine Brüste.
    „Don!" schrie Phillip. „Gefahr!"
    Er schloß die Augen, und seine langen Wimpern zitterten leicht.
    „Was ist mit Don?" fragte Coco.
    Doch Phillip gab ihr keine Antwort. Er glitt von der Pritsche herunter und schritt mit kleinen Schritten aus er Zelle heraus. Coco folgte ihm. Der Hermaphrodit ging wie ein Traumwandler.
    „Was ist mit Phillip los?" fragte Burian Wagner erstaunt.
    „Keine Ahnung", sagte Coco. „Er sprach von Don."
    „Chapman?"
    „Anzunehmen", meinte Coco.
    Phillip betrat die Folterkammer.
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