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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht
Autoren: Jason Dark
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und über das Gesicht fuhr.
    Sie verkrampfte sich noch mehr. Ihr Mund klaffte auf. Die Angst überfiel sie wie ein wildes Tier, und Brenda empfand sie stärker als in ihren Alpträumen. Diesmal erwachte sie nicht, denn das hier war echt.
    Dann der Schrei!
    Brenda hatte ihn ausgestoßen. Er war nicht einmal von ihr gelenkt worden und hatte sich wie von selbst gelöst. Das letzte Aufflackern eines Widerstands vor dem Ende.
    Das Messer war da.
    Über ihr zeichnete es sich ab wie eine tödliche Krone. Brenda schielte in die Höhe, sie hörte das Lachen ihrer ehemaligen Kollegin, wollte sich zur Seite werfen und wußte, daß sie es nicht schaffen konnte.
    Der Tod war zu nah…
    ***
    Und dann war ich da!
    Wie ein Wirbelwind war ich durch den Flur gehetzt und hatte mich um die Tür gedrehte, um das Zimmer zu erreichen. Brendas Schrei war für mich ein Alarmsignal gewesen. Die tote Estelle hatte ich vergessen. Ich wollte nur, daß Brenda nichts passierte.
    Ich sah das Messer.
    Ich hörte wieder dieses verdammte Atmen und wußte jetzt, daß es Christa Evans ausstieß. Sie war dabei, den Killer zu begleiten, und das auf einem Weg, der eigentlich nicht nachvollziehbar war.
    Noch hatte die Waffe nicht zugestoßen. Sie schwebte, als wollte sie das Ziel genau aussuchen.
    Auf einmal zuckte sie herum. Die Bewegung wurde von einem wütenden Laut begleitet, der das Atmen abgelöst hatte. Ich war jetzt das Ziel. Brenda bekam eine Galgenfrist, denn die Evans hatte im letzten Augenblick bemerkt, wo sich der eigentliche Feind aufhielt.
    Ich sah die Klinge vor mir.
    Das Atmen hörte sich so saugend an. Ein schreckliches, intensives Schnappen nach Luft, vielleicht auch ein Laut des Messers, denn die Klinge bewegte sich jetzt blitzschnell.
    Sie wollte mich treffen. Mich töten.
    Brenda Lee wäre wehrlos gewesen, ich war es jedoch nicht, denn ich hatte mich darauf vorbereiten können, und ich hatte vor allen Dingen nicht vergessen, was mir die Evans erklärt hatte.
    Das böse Ich war unterwegs.
    Und gegen das Böse besaß ich das richtige Mittel!
    Ich war so schnell wie das Messer und vielleicht auch um eine Idee schneller, als ich das Kreuz aus der Tasche hervorriß und meine Hand gegen den Stich führte.
    Das Risiko blieb, doch in diesem Fall mußte ich es einfach eingehen. Die Klinge huschte auf mich zu - und stoppte.
    Nein, es war kein Schrei zu hören, auch kein heftiges Atmen, als der Messerarm in die Höhe fuhr und der Decke entgegenzuckte, wo er begann, einen wilden Tanz aufzuführen.
    Christa Evans war in die Höhe geschnellt. Sie konnte es auf ihrem Platz nicht mehr aushalten. Ich hörte sie auch schreien, und sie fuchtelte dabei mit den Händen. So verfolgte sie den Weg der Klinge und sah dabei bittend aus, wie jemand, der alles in die Waagschale geworfen hatte, um sein Ziel doch noch zu erreichen.
    Das Messer hatte seinen Tanz beendet. Plötzlich raste es auf Christa Evans zu.
    Sie hatte keine Chance. Das eigene böse Ich würde sie töten, und auch ich stand zu weit entfernt, um ihr noch helfen zu können.
    Sie fiel so wuchtig zurück, wie von einem heftigen Schlag erwischt. Der Körper rutschte noch über das Kissen hinweg und verschwand in der Dunkelheit hinter dem Sitzkissen. Dort verlor sich das Licht der roten Lampen.
    Bevor ich zu ihr ging, warf ich noch einen Blick auf Brenda Lee. Sie wirkte wie ein Mensch, der die Orientierung für seine Umwelt verloren hatte. Sie saß da und starrte ins Leere, was ihr letztendlich nur gut tun konnte.
    Eine Lampe war umgefallen, deshalb hatte der Schatten größer werden können.
    Darin lag die Frau!
    Sie rührte sich nicht mehr. Wie eine Tote lag sie auf dem Rücken. Starr, den Blick gegen die Decke gerichtet.
    Eine Wunde sah ich nicht, auch kein Blut. Aber etwas anderes fiel mir auf.
    Mit beiden Händen hielt sie den Griff des Messers umklammert, das flach auf ihrem Körper lag…
    ***
    »Was ist denn mit ihr?«
    Brenda Lee hatte mich angesprochen. So sehr geschockt war sie also nicht gewesen. Sie hatte sie sehr schnell wieder fangen können. Als ich den Kopf drehte, stand sie neben ihrem Sitzkissen.
    »Bitte, Brenda, verlassen Sie den Raum.«
    »Aber…«
    »Gehen Sie…«
    Sie tat es nicht und kam statt dessen näher. »Christa ist doch tot, oder?«
    »Ich weiß es nicht. Es kann sein, muß aber nicht. Verstehen Sie das nicht?«
    Jetzt blieb sie stehen. Schüttelte den Kopf. »Ich will die Träume nicht mehr haben. Ich will nichts mehr sehen, auch sie nicht…«
    Ich drängte sie aus
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