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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht
Autoren: Jason Dark
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ins Bett. Sie wollten mich für ihre sexuellen Zwecke einspannen, nicht mehr und nicht weniger. Sie haben nicht erkannt, wie einsam ich gewesen bin. Das alles kam zusammen, und sie gingen einfach über meine Motive hinweg, obwohl ich versucht habe, ihnen alles zu erklären und richtig begreiflich zu machen. Sie spielten mir etwas vor, aber innerlich lachten sie mich aus und sahen mich nur als ein Mittel zum Zweck an. Das habe ich sehr gespürt und mich entsprechend verhalten. Ich begann sie zu hassen. Ja, ich haßte alles, was mit ihnen zusammenhing, und ich habe sie letztendlich in eine tödliche Falle hineingelockt.«
    »Caspar Wayne wollte zu Ihnen, wie?«
    »Das wissen Sie doch.«
    »Ich wollte nur noch einmal nachhaken, weil ich mich über den Ort der Tat gewundert habe.«
    »Das war mir egal. Ob sie hier starben oder außerhalb. Dabei ist es zwischen Caspar und mir nicht einmal zum sexuellen Kontakt gekommen, aber ich wußte, was er vorhatte und habe entsprechend gehandelt. Schon vorher.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte ich leise. Jetzt wußte ich auch, warum Christa Evans mein Kreuz hatte anfassen können, ohne daß etwas passiert war.
    Das negative Ich war verschwunden. Es war unterwegs, und nur das positive steckte noch in ihr.
    »Wo ist es?« fragte ich leise.
    Sie lächelte nur.
    »Wo, verdammt?«
    »Nicht weit von hier. Es drehte durch. Es will aufräumen. Es will endlich richtig frei sein. Ich habe es gehen lassen. Ich habe es nicht mehr so richtig unter Kontrolle. Es kontrolliert mich und hat gespürt, daß es Menschen gibt, die mir gefährlich sein könnten. Ihr beide gehört ebenfalls dazu. So wird mein zweites Ich dafür sorgen, daß ihr nicht mehr den Sonnenaufgang erlebt. Ihr seid mir bereits zu nahe gekommen. Auch du, Brenda.« Sie nickte ihrer Kollegin zu.
    »Aber hier ist es nicht«, sagte ich leise.
    »Nein.«
    »In der Nähe«, wiederholte ich. »Das kann nur bedeuten, daß es in diesem Haus…«
    »Ja!« fauchte sie mich an. »Sogar auf dieser Etage, Sinclair. Hier lebt ein Feind!«
    Es war der Satz, der mich bisher am meisten elektrisiert hatte. Es kam mir vor, als hätte ich einen Stromstoß erhalten, und mich hielt nichts mehr auf meinem Platz. Ich schoß in die Höhe, ich hörte Christa lachen, ohne mich darum zu kümmern. Ebensowenig um Brenda Lee, der sie diese schrecklichen Träume geschickt hatte, als das Böse befreit worden war.
    Killer in der Nacht!
    Verflucht, das war nicht nur einfach so dahingesagt. Er war unterwegs. Er würde…
    Ich dachte nicht mehr weiter, denn nur ein Name stand wie mit Feuer geschrieben vor meinem geistigen Auge.
    Estelle!
    Sie war es, die hier wohnte. Und Christa Evans wußte, daß wir zusammengehörten.
    Als ich durch die Wohnung auf die Tür zurannte, da kam ich mir vor, als hätte ich meinen eigenen Körper verlassen. Ich lief wie durch Dampf oder durch Nebel, und fand erst zurück in die Wirklichkeit; als ich die Tür hart aufgezogen hatte.
    Ich sah den Flur.
    Und dann wurde mir der Boden unter den Füßen weggerissen…
    ***
    Estelle kroch weiter. Sie litt unter den Schmerzen, doch sie hatten es nicht geschafft, sie völlig aus dem Verkehr zu ziehen. Ihr Geist arbeitete normal weiter. Sie konnte denken, überlegen und auch entsprechende Schlüsse ziehen.
    Wie ein langer Wurm bewegte sie sich weiter. Ihr Rücken hatte sich in ein einziges Flammenmeer verwandelt. Es war für sie nicht mehr zu begreifen, und sie ahnte, daß der Schutzengel sie endgültig verlassen hatte.
    Es war so schwer, so irrsinnig schwer. Sie hörte sich keuchen und stöhnen. Aber sie schleppte sich weiter. Immer wieder fand sie die Kraft, noch einige Zentimeter weiterzukriechen. Sie wollte die andere Wand erreichen. Auch dort lagen Türen. Mit letzter Kraft daran klopfen, jemand zu Hilfe holen.
    Dann sah sie den Schatten. Ja, sie erkannte ihn noch sehr genau. Er war plötzlich in ihrer Nähe. Er schwebte über ihr und war von vorn gekommen.
    Der Arm, die Hand und das verfluchte Messer. Eine furchtbare Projektion, noch feinstofflich, die allerdings diesen Zustand verließ, wenn der Kontakt mit dem menschlichen Körper vorhanden war.
    Sie jammerte noch einmal auf. Plötzlich kam ihr der Gedanke an John Sinclair, aber er wurde ihr entrissen, als sie sah, daß die Klinge nach unten jagte.
    Wieder wurde sie getroffen.
    Es war grauenhaft. Sie blieb auf dem Boden liegen. Sie konnte nicht mehr kriechen und schaffte es soeben noch, den Kopf ein wenig zur Seite zu drehen.
    Ihr Blick glitt
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