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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis
Autoren: Jason Dark
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fortsetzte, vom Gesicht her ähnlich aussehen wie das Mondschein-Monster.
    Der Wald war nicht mehr sein Platz. Hier fühlte sich Suko beengt, unwohl. Seinen Plan hatte er trotz der Veränderung nicht vergessen. Er dachte daran, wieder unter Menschen zu sein, auch wenn er sich davor fürchtete, John Sinclair zu treffen.
    Es ging ihm dabei nicht allein um das Aussehen. Suko wußte nicht, wie weit sich die Veränderung auch auf sein Inneres bezog. Wie sehr die Macht des Landes Aibon dort hineingestrahlt hatte, um möglicherweise eine Veränderung zu hinterlassen.
    Er befürchtete, nicht mehr auf der Seite der Menschen zu stehen. Er fand sich dann in einer Zwitterwelt wieder. Der Einfluß des Druidenlandes hatte ihn tief erwischt, und er wußte auch nicht, wie weit er ihm entgegenwirken konnte.
    Der Weg durch den Wald war einfach. Suko konnte jetzt sehen. Zwar nicht normal wie sonst, aber eine tiefe Dunkelheit war nicht vorhanden. Die Umgebung lag in einem grauen Licht, an das er sich mittlerweile gewöhnt hatte. Er entdeckte die breiten Lücken zwischen den Bäumen, durch die er gehen konnte. Er stolperte nicht, wich aus dem Boden wachsenden Wurzeln aus, tauchte unter den Hindernissen aus Ästen und Zweigen hinweg und änderte auch die Richtung, weil er den Wald verlassen wollte.
    Das Mondschein-Monster lief ihm nicht mehr über den Weg. Es hatte sich zurückgezogen. Es konnte sein, daß es in einem Versteck lauerte, aus dem es plötzlich hervorkam, um Suko auf seinem weiteren Weg zu begleiten.
    Der Wald selbst hatte sich nicht verändert. Ihm huschten keine Tiere über den Weg. Er sah nicht die Vögel, er ging nur immer voran und fühlte sich dabei selbst wie ein Fremdkörper.
    Das Rascheln des Laubs. Ab und zu ein Knacken, wenn Holz unter seinem Gewicht zusammenbrach. Tiefe Stille umgab ihn. Er suchte nach lichten Stellen, die den Waldrand ankündigten.
    Er kam auch nicht auf den Gedanken, einen Blick auf die Uhr zu werfen. Und er dachte nicht daran, wie sich seine Augen verhalten würden, wenn es hell wurde. Das alles war für ihn nicht mehr interessant. Es gab wichtigere Dinge zu erledigen. Er wollte das Haus finden und seine Menschen, denn nur mit ihnen kam er zurecht. Er sah sie als Leidensgenossen oder als Partner an. Er spürte, daß sie da waren und das gleiche Schicksal erlebten wie er.
    Suko hatte Glück. Er sah das Ende des Waldes. Dort standen die Bäume nicht mehr so dicht. Das Unterholz war ebenfalls ausgedünnt. Farne und Gräser bewegten sich im leichten Wind. Blätter raschelten gegeneinander. Fielen wie alte Lappen zu Boden, blieben liegen und erhöhten den Teppich noch.
    Suko verließ das Waldstück an seinem Saum. Er wußte, woher sie gekommen waren. Es galt, den Weg zu finden, der zum Haus führte. Er blieb einmal stehen, um sich zu orientieren.
    Sein Standort war gut. Er konnte einen Teil der vor ihm liegenden flachen Landschaft überblicken und sah auch, daß sich der Weg recht deutlich abzeichnete. Auch er war nicht mehr als eine graue Linie, die sich durch ein ebenfalls graues Gelände schob.
    Alles war und blieb grau. Keine Farben bekamen für Suko wieder den ursprünglichen Glanz.
    Es ging nach links.
    Schon wenig später konnte er seinen Fuß auf den Weg setzen und sich auf das Haus zubewegen.
    Suko ging jetzt schneller. Kein glattes Laub störte ihn mehr. Er rutschte nicht aus. Er fand Halt auf dieser grauen Strecke und sah, wenn er den Kopf zurücklegte und gegen den Himmel schaute, den Mond nach wie vor als Kreis, der jedoch seine helle Farbe verloren hatte und grau geworden war.
    Weiterhin bewegte sich Suko als eine einsame Gestalt durch die Nacht. Niemand kam ihm entgegen. Es gab auch kein Fahrzeug, das den Weg zum Haus nahm. Stille hüllte ihn ein, und er konnte nur seinen eigenen Schritten nachlauschen.
    Es war die normale Welt, durch die Suko schritt. Nach außen hin zeigte sie keine Veränderung, doch es war etwas unterwegs. Suko spürte es. Von irgendwoher, möglicherweise auch aus dem Unsichtbaren, kam etwas auf ihn zu, das er noch nicht sah, aber dafür spürte.
    Es machte ihm keine Furcht. Er hatte sich schnell daran gewöhnt. Es war bekannt und zugleich unbekannt. Wenn er es hätte beschreiben müssen, dann hätte er davon gesprochen, daß jemand dabei war, einen Schleier über die Gegend zu decken. Den Schleier des anderen, der mit einer Botschaft erfüllt war.
    Die Veränderung blieb Suko nicht verborgen. Sie fing damit an, sich auch optisch durchzusetzen.
    Die Dunkelheit der
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