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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis
Autoren: Jason Dark
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Mond vorhanden blieb.
    Nur kurz hatte er bei der Entdeckung der abgestellten Autos gezögert. Dann gab er sich einen Ruck und ging weiter. Seine Schritte hatten sich auch verändert. Suko wirkte nicht ferngelenkt, er ging anders. Etwas trippelnd, wie eine Figur, deren Motor aufgedreht worden war, und die man nun laufen ließ.
    Auf seinem Gesicht bewegte sich nichts. Die Züge blieben starr, ebenso wie die Augen. Aber er wußte, daß er die Treppen nehmen mußte, um zu den anderen zu können.
    Er hatte sie nie gesehen. Er spürte nur ihre Kraft, die auch durch Wände drang.
    Vor der untersten Stufe blieb er stehen und senkte seinen Blick. Er wollte nicht stolpern, und so bewegte sich Suko wie in Zeitlupe, als er seinen Fuß auf die Stufe stellte.
    Er wollte auch das linke Bein anheben, als etwas anderes passiert. Ein scharfer Ton erreichte seine Ohren. Ein Schmerz, der ihn nicht nur aufstöhnen ließ. Er bewegte auch seinen Körper zurück und hatte Mühe, nicht zu fallen.
    Sein rechte Fuß rutschte von der Stufe ab. Suko schwebte für einen Moment in der Luft, und er mußte sich schon scharf drehen, um wieder Halt zu bekommen.
    Der Ton blieb.
    Es war Musik.
    Ein Flötenspiel.
    Sogar gut anzuhören, aber Suko haßte dieses Spiel. Es stach in seinen Kopf hinein wie eine Säge, deren Blatt ständig hin- und herbewegt wurde.
    Er haßte auch den Spieler, und er wünschte sich mit jeder Faser seines Herzens, ihn zu töten.
    Deshalb drehte er sich nach links, um sich auf die Suche zu machen…
    ***
    Nein, das war unmöglich. Das gab es nicht. So etwas entbehrte jeglicher Grundlage.
    Ich schüttelte den Kopf. Ich war nicht mehr ich selbst. Jemand hielt mich zum Narren. Aber das Kreuz in meiner Hand bewies durch sein Leuchten, daß ich keiner Halluzination verfallen war.
    Alles, was sich mir präsentierte, war echt.
    Die Bar hatte sich verändert. Das konnte ich behaupten. So war es auf den Punkt gebracht. Doch dabei blieb es nicht, denn diese Veränderung war nicht durch irgendwelche schnell arbeitenden Handwerker erfolgt, sie mußte einen ganz anderen Grund haben.
    Sie war alt geworden. Wirkte verstaubt. Wände, die mit einer grünen Masse verklebt waren. Mit Schleim, den ich an der Decke und auch an den Wände sah.
    Es gab das Licht wie zuvor. Nur hatte es ebenfalls einen grünen Ton angenommen Spinnweben hingen wie dünne Netze innerhalb der Bar. Sie klebten an den Wänden, auf den Stühlen und den Tischen. Der grüne Schimmer war aus dem Boden gedrungen, als hätte sich dort die Erde aufgebeult, und über allem leuchtete das geheimnisvolle Licht, dessen Ursprung ich nicht sah. Es drang durch die Wände, es sickerte durch das Dach, auch durch die Fenster, und es wurde von einer einzigen Quelle gespeist, die ich allerdings nicht sah, weil sie außerhalb lag. Für mich war es der Mond, der Aibon-Mond, dessen Kraft sich in dieser Bar ausgebreitet hatte. Ich kannte den Grund nicht und fragte mich natürlich, warum ich es ausgerechnet in diesen Augenblicken erlebte. Da mußte etwas von mir in Bewegung gesetzt worden sein, mit dem ich noch nicht fertig wurde. Ich kam mir allerdings vor wie ein Joker.
    Den plötzlichen Wechsel von einer normalen Bar hinein in diese Veränderung mußte ich erst einmal verdauen. Ich atmete auch die andere Luft ein. Sie war feuchter geworden, und sie hatte auch ihren Geruch verändert. Es war der frische und zugleich etwas alte Aibon-Geruch. Leicht nach Fäulnis stinkend, abgestanden. So roch altes Wasser, in dem sich alte Pflanzen befanden.
    Nicht alle Ecken dieser ehemaligen Anmacherbar waren erleuchtet. Es gab genügend Schatten und schattige Stellen, aber ich wurde erwartet. Die Frauen hatten sich nicht zurückgezogen. Nach ihrem Verschwinden waren sie wiedergekommen, und die Person, die als Tricia angesprochen worden war, hatte jetzt meinen Platz an der Bar eingenommen. Sie trug noch immer ihr raffiniert geschnittenes Kleid, gab sich sehr lässig, denn sie hatte ihren linken Ellbogen gegen den Handlauf gestützt und schaute zu Giselle hin, die hinter der Bar stand.
    Die Blonde lächelte mir zu. Ihr Lächeln wirkte dabei wie eingefroren. Die Augen erreichte es nicht.
    Sie blieben starr, und irgendwie war ich sogar enttäuscht, daß ich in ihnen nicht das helle Licht entdeckte, wie bei den beiden im Pool.
    Es war klar, daß sie auf mich gewartet hatten. Sie hießen mich nicht willkommen. Nur hatten sie gesehen, aus welcher Richtung ich die Bar betreten hatte. Sie mußten davon ausgehen, daß ich
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