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1084 - Stätte der Verdammnis

1084 - Stätte der Verdammnis

Titel: 1084 - Stätte der Verdammnis
Autoren: Jason Dark
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hören. Auch nicht, nachdem ich die Tür geöffnet hatte und zunächst auf den dunklen Vorhang schaute, der mir den Blick in die Bar verwehrte.
    Von der anderen Seite war ich noch nicht zu sehen, da der Vorhang sehr dicht schloß. Wieder suchte ich die Lücke und hatte sie auch schnell gefunden.
    Es waren alles normale Bewegungen, nichts erinnerte an eine Gefahr, und trotzdem hatte mich ein ungutes Gefühl gepackt. Lag es an der Stille, die mir unnatürlich vorkam?
    Ich konnte es nicht sagen und öffnete den Spalt so weit, daß ich einen Blick in die Bar werfen konnte.
    Es gab sie noch!
    Dieser Gedanke durchflutete mich. Ja, es gab sie. Es gab zumindest einen Raum. Aber er sah nicht mehr so aus, wie ich ihn verlassen hatte, und ich glaubte, in einem anderen Film zu sein…
    ***
    Das Erwachen!
    Es war anders als sonst. Man konnte es nicht mit dem Erwachen eines Schlafenden vergleichen.
    Aber auch nicht mit dem eines Menschen, der aus einer tiefen Bewußtlosigkeit wieder auftauchte.
    Es gab überhaupt keinen Vergleich für Suko, der sich auf dem feuchten Waldboden liegend bewegte und nur mühsam die Drehung auf die Seite schaffte.
    So blieb er liegen!
    Er wartete. Er mußte warten. Er mußte wissen, wer er war. Er fühlte sich anders. Er war ein Mensch und trotzdem irgendwie ein anderer. Er kam mit sich selbst nicht mehr zurecht. Er war eine Hülle, aber es gab auch Gedanken in ihm. Möglicherweise eine veränderte Seele.
    Suko wußte nicht, was er denken sollte. Er wußte aber, daß es ihn noch gab, und das allein zählte.
    Er lag auf dem Boden, er spürte die Feuchtigkeit und gleichzeitig drängte sich in ihm eine Frage hoch.
    Wer bin ich?
    Es war neu für ihn. Er hatte einen Schicksalsschlag erlitten, aber er war nicht in der Lage, das zu begreifen. Hin und her konnte er es drehen, doch seine Gedanken machten einfach nicht mit. Er bekam sie nicht klar. In seinem Innern hatte sich etwas verändert. Die Verbindung Seele und Körper stimmten nicht so, wie es hätte sein sollen. Er suchte nach der Verbindung, nach irgendwelchen Ansatzpunkten, die ihn weiterbrachten, doch es war ihm einfach unmöglich, auch nur einen Gedanken fortzuführen.
    Wenn er im Begriff war, sich etwas vorzustellen, dann riß der Faden. Es gab eine Momentaufnahme, das war alles. Suko war es nicht möglich, irgendwelche Zusammenhänge über eine längere Zeitspanne zu halten. Gedanken, Vermutungen, es waren nicht mehr als Bruchstücke, mit denen er sich herumquälen mußte.
    Er konnte sich auch keine großen Fragen stellen, weil sie immer nur als Bruchstücke in seinem Kopf auftauchten. Einen zusammenhängenden Satz schaffte er durch seine Überlegungen nicht. Suko war nur zum größten Teil Körper, aber kein richtiger Mensch mehr.
    Und ein Körper ließ sich bewegen.
    Das schaffte Suko ebenfalls, als er sich zur Seite hin drehte. Er gab sich dabei sogar Schwung, stieß gegen ein Hindernis und streckte seinen Arm aus.
    Eine Gestalt, die im Dunkel des Waldes lag und nach einem Halt suchte, um sich aus der Lage zu befreien. Die Hand hatte einen tiefhängenden Ast gefunden. Suko nutzte ihn als Stütze. Nur sehr mühsam kam er in die Höhe. Er wußte auch, daß er sich hinstellen mußte, was ihm sehr schwer fiel und nur in Intervallen geschah. Dabei sackte er einige Male wieder zurück, aber er schaffte es letztlich doch, stehenzubleiben.
    Er schwankte, obwohl kein Wind gegen ihn wehte. Sein Gesicht war zu einer starren Maske geworden. Der Mund stand offen. Aus dem rechten Winkel rann Speichel am Kinn herab. Suko machte einen debilen Eindruck. Ein Fremder hätte ihn für eine Person halten können, die aus der Anstalt entwichen war.
    Noch immer stand er auf dem Fleck. Er war unsicher wie jemand, der sich im Leben nicht auskannte. Er drehte den Kopf, und er schluchzte dabei auf, weil er nicht mehr in der Lage war, etwas zu erkennen. Sein Gehirn meldete ihm dies. Es war für ihn wie ein Schock.
    Aber Suko war kein Mensch, der sich so leicht geschlagen gab. Er gehörte zu den Personen, die auch eine innerliche Stärke zeigten, und die mußte er jetzt einfach ausspielen.
    Suko blieb dort stehen, wo er war. Er konzentrierte sich ausschließlich auf die eigene Person und versuchte dabei, seine Erinnerungen hervorzuholen.
    Es war nicht einfach.
    Etwas störte ihn. Es war in seinen Kopf eingedrungen. Es saß in seiner normalen Gedankenwelt fest wie ein dicker Giftstachel, der alles übernommen hatte.
    Suko bemühte sich trotzdem, denn er gehörte zu den
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