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1083 - Das Mondschein-Monster

1083 - Das Mondschein-Monster

Titel: 1083 - Das Mondschein-Monster
Autoren: Jason Dark
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Abtasten. Ich hatte noch nicht meine Waffe gezogen und wußte auch nicht, was dieses andere Wesen vorhatte. Es konnte durchaus sein, daß es bereit war, mich zu töten, aber noch wartete es ab.
    Dann streckte ich ihm den rechten Arm entgegen. Es mochten nur Sekunden vergangen sein, und es war praktisch meine erste Bewegung, die dieser Gestalt galt.
    Sie stieß sich ab.
    Das Ziel war ich, und ich wäre auch von den Händen getroffen worden, hätte ich mich nicht zur Seite gedreht. So sprang dieser mit Mondlicht infizierte Tote ins Leere, prallte noch gegen die Kühlerhaube des Rovers, um sofort von dort wieder hochzukommen und sich zu drehen.
    Er wollte fliehen.
    Die Lücke zwischen den Wagen war groß genug, und der Untote hatte sich Sukos Seite ausgesucht.
    Ich brauchte meinem Freund nichts zu sagen. Er reagierte genau richtig, denn er stieß im ebenfalls richtigen Moment die Tür auf, so daß der andere nicht vorbei konnte.
    Der plötzlich wieder lebendig gewordene Tote prallte gegen die Tür. Sie hielt ihn auf, und der Druck schleuderte ihn sogar ein Stück zurück. Er riß die Arme in die Höhe, suchte Halt, fand ihn nicht, torkelte schräg zur Seite und prallte gegen einen anderen Wagen, einen verbeulten Ford, in dem zwei junge Männer saßen, die alles mit angesehen hatten. Nur gefiel ihnen nicht, daß ihre Karre noch mehr Beulen bekam. Bevor es jemand verhindern konnte, rissen sie die Tür auf und sprangen nach draußen. Sie wollten sich den Kerl schnappen, der aber hatte es geschickt angestellt und war ihnen entwischt.
    Mit einem Sprung hatte er die Kühlerhaube des Wagens erreicht und hielt sich auch dort nicht länger auf. Der nächste Sprung brachte ihn auf das Dach des Wagens. Genau dies benutzte er als Plattform für seinen weiteren Weg.
    Autodächer gab es genug. Das war wie im Kino, wenn sich der Action-Held seinen Weg bahnt.
    Aber die Wagen waren nicht alle gleich hoch. Er rannte vom Piccadilly weg in westliche Richtung.
    Über vier Autodächer konnte er noch laufen, dann baute sich plötzlich der Lastwagen vor ihm auf, und er mußte sich etwas einfallen lassen.
    Ich hatte die Verfolgung übernommen. Suko war ebenfalls aus dem Wagen gestiegen. Was er unternahm, sah ich nicht. Ich hörte hinter mir nur wütende Stimmen und sah im Vorbeilaufen auch die Gesichter der überraschten Auto-Insassen, die allesamt kaum begreifen konnten, was hier alles ablief.
    Ich wollte und mußte ihn stellen. Ich war weder über Autodächer noch über Kühlerhauben gesprungen, sondern an den Fahrzeugen vorbeigelaufen und hatte ebenfalls den Lastwagen erreicht, auf dessen Kühlerhaube der seltsame Tote stand.
    Er überlegte noch.
    Hinter der Scheibe saß der Fahrer und hatte vor Schreck die Arme angehoben. Auch sein Mund stand offen, denn begreifen konnte er die Dinge nicht.
    Der Zombie wollte weiter. Und er blieb bei seinem Weg. Es gab keine Dachkante, an der er sich festhalten konnte. Aber er trampelte mit seinen Füßen über die Scheibe hinweg, rutschte dabei zwar ab, fing sich aber wieder, trat noch nach und wuchtete den Körper so weit nach vorn, daß er sich auf das Dach rollen konnte. Dort kroch er dann auf allen vieren weiter, stand wieder auf und lief geduckt bis zum Heck des Lastwagens, wo ich stand und ihn erwartete.
    Er tauchte auf dem Dach und über mir auf.
    Für einen winzigen Moment stoppte er. Dann sprang er nach unten. Er hätte mich gern durch sein Gewicht in das Pflaster der Straße gerammt, aber ich wich wieder aus und schoß auch nicht. Er war die einzige Spur, die wir hatten, und sie sollte nicht so schnell verlöschen. Ich wollte etwas erfahren, da konnte eine geweihte Silberkugel möglicherweise alles zerstören.
    Er war neben mir gelandet. Der Fahrer des Wagens vor uns war ausgestiegen und schrie uns etwas zu. Vielleicht hatte er Angst um sein Auto. Das war mir egal. Es kam mir jetzt auf den wieder lebenden Toten an, und ich schaffte es, ihn zu packen, bevor er nach mir greifen konnte.
    Er war ebenso leicht oder schwer wie jeder normale Mann. Ich wuchtete ihn herum und schleuderte ihn dann heftig nach vorn, so daß er auf die Kühlerhaube des anderen Wagens prallte, was dessen Fahrer fast einen Herzschlag bescherte.
    Er schrie etwas von einem noch nicht bezahlten Auto, was bei mir allerdings unterging. Ich hatte die Gestalt nicht losgelassen und drehte sie herum. Sie lag jetzt auf dem Rücken. Das Gesicht war mir zugewandt, und somit auch die Augen.
    In sie starrte ich hinein.
    Zum erstenmal sah
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