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1083 - Das Mondschein-Monster

1083 - Das Mondschein-Monster

Titel: 1083 - Das Mondschein-Monster
Autoren: Jason Dark
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mit den Wunden, die Sukos drei Peitschenriemen in den Körper gerissen hatten.
    Licht funkte dazwischen. Es war nicht zu fassen. Es sah aus, als würden in dem Körper dieser Gestalt permanent Lampen ein- und ausgeschaltet. Der reine Wahnsinn war das. Bei jedem Aufblitzen des Lichtscheins vergrößerten sich die Risse und Wunden. Das Licht zerstörte immer mehr seines Körpers. Er stand noch auf den Beinen, aber seine Gestalt wirkte wie ein nicht fertig gewordenes Puzzle-Bild, das immer mehr von seiner eigentlichen Form verlor.
    Wir konnten nichts tun. Es war nicht möglich, ihm zu helfen. Wir standen nur da und staunten. Immer größere Lücken entstanden, gerissen durch das bleiche Aibon-Licht, das sich auf so schreckliche Art und Weise an diesem Menschen rächte.
    Es tobte und zuckte an allen möglichen Seiten durch den Menschen. Es jagte in verschiedene Richtungen hin, und Coogan schrie nicht einmal auf. Er nahm sein Sterben lautlos hin. Er konnte vielleicht auch nicht schreien, wer von uns wußte das schon zu sagen?
    Sein Gesicht war noch nicht erreicht worden. Aber in den Augen sprühte und drehte sich das Licht weiter. Es gab einfach nichts, womit es zu stoppen war.
    Von unten nach oben jagte ein heller kalter Lichtstreifen wie die Klinge eines Schwerts. Diesmal machte die Spitze nicht am Kinn oder am Hals Halt. Sie fuhr weiter hoch und traf natürlich auch das Gesicht des Mannes.
    Von der Unterlippe des Mundes her wurde es von der hellen Kraft in zwei Hälften geteilt. Es hätte auch von einer Schere getroffen werden können, aber es war tatsächlich nur dieses verdammte Aibonlicht, das den Mann vernichtete.
    Für einen Moment hatte das Killerlicht das Gesicht in zwei Hälften gespaltet. Die Augen waren noch vorhanden. Nur sprühten sie jetzt weiter voneinander entfernt, und es gab von Coogan nur noch den Kopf. Sein Körper war weg.
    Der Kopf, auch schon durch das Lichtschwert geteilt, schwebte noch über der Kühlerhaube. Aber er fiel nicht herab. Statt dessen machten die anderen Kräfte weiter. Im Zickzack jagten sie wie helle Scherben durch die beiden Kopfhälften und zerstörten sie endgültig.
    Als letzter Beweis dieser unerklärlichen Existenz blieben die beiden Augen zurück.
    In ihnen sprühte nichts mehr. Auch das Licht strahlte uns nicht entgegen. Es war dunkler geworden.
    Sehr blaß und mit einem grauen Schleier versehen.
    Ein letztes Zucken, dann war es vorbei. Es gab die beiden Augen nicht mehr.
    Es gab nichts mehr.
    Jeffrey Coogan war Vergangenheit!
    Allerdings eine Vergangenheit, die Suko und mich auf keinen Fall loslassen würde…
    ***
    Daß um uns herum das Chaos herrschte, erlebten wir nur am Rande. Zu sehr waren wir noch mit dem Geschehen beschäftigt, was hinter, uns lag. Das war auch für zwei Experten wie uns verdammt schwer zu verkraften gewesen.
    Inzwischen waren auch zwei Polizisten eingetroffen. Sie wurden mit Aussagen bestürmt, denen sie mit ungläubigen Gesichtern und verständnislosen Blicken folgen. Doch immer wieder zeigten die Finger der Zeugen auf uns, denn wir waren die Hauptpersonen in diesem Geschehen, für das jedem normalen Menschen die Erklärung fehlte. So etwas hatten sie noch nie erlebt, aber auch wir waren ziemlich durcheinander und mußten die Gedanken erst sortieren.
    Die beiden Fahrer des Leichenwagens standen ebenfalls in unserer Nähe. Sie hatten nicht richtig mitbekommen, was da abgelaufen war. Erst jetzt hörten sie, daß ihr Fahrzeug so etwas wie eine Zentrale gewesen war.
    Ich wollte telefonieren, als eine Hand meinen Arm nach unten schlug. »Das können Sie später machen!« erklärte mir der baumlange Bobby mit harter Stimme.
    »Warum?«
    »Sie sind hier derjenige, der…«
    Ich steckte den Apparat wieder weg. »Hören Sie, ich bin gar nichts, zunächst. Nur das hier.« Er schaute auf meinen Ausweis und wurde sehr bald still.
    Auch Suko wies sich aus, und die beiden Bobbys wußten nicht mehr, wie sie sich zu verhalten hatten. Sie brauchten nichts zu erfahren. Diese Dingen gingen nur uns etwas an. Ich bat sie, dafür Sorge zu tragen, daß die Straße geräumt wurde und wir weiterfahren konnten, auch wenn es über den Gehsteig war.
    »Und was ist hier wirklich abgelaufen?« wurden wir noch gefragt.
    »Sagen Sie Ihren Vorgesetzten, daß es ein besonders starker Verkehrsstau war«, erwiderte Suko.
    »Wir können es versuchen.«
    »Ansonsten greifen wir ein.«
    Man wollte uns nicht zu unserem Rover lassen. Wir wurden angeschrieen und mit Fragen
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