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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien
Autoren: Unbekannt
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ausrichten als mit Strahlern."
    „Wir werden alles dabei haben, was wir einsetzen können", erwiderte Thoresyn, während er davoneilte. „Der Fremde soll sein blaues Wunder erleben."
    Aus einem Lager, das er privat angelegt hatte, entnahm er mehrere Schußwaffen, wobei er sowohl Energiegewehre wählte als auch Maschinenpistolen, mit denen Explosivgeschosse abgefeuert werden konnten. So ausgerüstet, tauchte er an der Schleuse auf, an der die anderen Mitglieder der Rettungsaktion warteten.
    Voller Unbehagen blickte er auf die drei Phygos und die beiden Gerjoks. Er kannte sie alle, und von keinem hätte er erwartet, daß er sich so eindeutig auf die Seite der Feinde des Exponenten stellte.
    „Wir freuen uns, daß du mit uns gehst", sagte Sarhshan, der für das leibliche Wohl Naggencarphons zu sorgen hatte. „Wir mögen dich, und es wäre uns nicht leichtgefallen, dich zu töten."
    „Danke", erwiderte er und schluckte krampfhaft. „Sehr freundlich von dir."
    „Wir sind komplett", stellte Troysg, ein Phygo fest. „Wir können starten. Seid vorsichtig.
    Niemand darf uns sehen, wenn wir abfliegen."
    Er öffnete das Schott zur Schleuse, in der eine Antigravplattform stand.
    „Das Ding ist mit einem Ortungsschutz ausgestattet", erläuterte er. „Hoffentlich reicht das aus."
     
    *
     
    Icho Tolot fühlte die Gluthitze eines Treffers an der Schulter.
    Dann traf er den huschenden Schatten.
    Er hatte das Gefühl, gegen eine Mauer aus unzerstörbarem Material geschlagen zu haben. Ein stechender Schmerz raste durch seinen Arm bis zur Schulter hoch, und sein Körper schien zu vibrieren.
    Gepeinigt schrie der Haluter auf.
    Seine Faust klebte förmlich an dem Handschuh, der vor ihm in der Luft hing, und der sich vor ihm wie eine Halt gebietende Hand aufgerichtet hatte, so daß die Finger nach oben zeigten.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, und weil er sich nicht anders zu helfen wußte, schoß der Haluter auf die Decke der Halle, in der er sich befand. Der sonnenhelle Energiestrahl fraß sich in Bruchteilen von Sekunden durch die Deckenplatten, und wie erwartet, stürzte ein tonnenschweres Segment herab.
    Icho Tolot schnellte sich mit einem weiten Satz bis an den Rand des Sumpfes. Hinter ihm prallte das Deckensegment auf den Boden und begrub den Handschuh unter sich, der nicht schnell genug reagiert hatte.
    „Hoffentlich reicht das", keuchte der Aktivatorträger, wobei er sich die schmerzende Schulter rieb. „Irgend etwas muß dich doch außer Gefecht setzen."
    Donnernd zerplatzte die Wand neben der Öffnung des Antigravschachtes.
    Auerspor, den Icho Tolot für ein ultimates Wesen hielt, kam durch die Wand. Seine blauen Augen schienen wie Lampen von innen heraus zu strahlen.
    Bevor die Blicke dieser Augen ihn lahmen konnten, wandte sich der Haluter zur Flucht.
    Er raste quer durch den Sumpf und durchbrach die gegenüberliegende Wand.
    Sein Gegner folgte ihm.
    Icho Tolot fuhr herum, richtete den Energiestrahl auf ihn und schoß. Er war keineswegs überrascht, als er sah, daß die blendend helle Glut wirkungslos an ihm abglitt. Damit hatte er gerechnet. Jetzt aber feuerte er direkt vor dem anderen in den Sumpf. Augenblicklich stieg kochend heißer Dampf auf, und der Morast verwandelte sich in flüssige Glut.
    Auch das schien dem Ultimaten Wesen nichts auszumachen. Es ging mitten durch die Glut hindurch.
    Icho Tolot gab nicht auf.
    Er schoß weiter.
    Plötzlich gab der Boden unter dem plumpen Wesen nach. Flüssige Glut stürzte in die Tiefe und riß das rätselhafte Geschöpf mit sich. Es ruderte mit den Armen und suchte Halt, doch es war schon zu spät.
    Icho Tolot lachte dröhnend, als es im Boden verschwand. Wasser und Schlick rutschten hinterher, und dichter Nebel breitete sich über dem Morast aus.
    „Ganz aussichtslos scheint es also nicht zu sein", sagte er laut. „Auch diese beiden sind zumindest aufzuhalten, vielleicht sogar zu vernichten."
    Die Ergebnisse dieses kurzen Kampfes erfüllten ihn mit neuer Zuversicht. Er hatte Zeit gewonnen, und das bedeutete, daß er über seine Kampftaktik nachdenken konnte.
    Er stand nicht mehr mit dem Rücken an der Wand, sondern hatte die Chance zu kontern.
    Doch er war sich darüber klar, daß diese Chance nur minimal war. Nach wie vor waren seine beiden Gegner ihm drückend überlegen.
    Sie haben Zeit, dachte er, während er durch einen Gang davoneilte und einige Großinsekten verscheuchte, die hier auf Beute lauerten. Der Handschuh hat womöglich überhaupt keinen
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