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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien
Autoren: Unbekannt
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fliehen, aber keiner von ihnen hatte es geschafft.
    Der Phygo, der dort oben wachte, hatte jeden zurückgestoßen, der auch nur bis in die Nähe der rettenden Brüstung gekommen war.
    „Wir wollen es kurz machen", sagte der Haluter und ließ sich auf seine Laufarme herabfallen. „Ein Wesen wie du sollte auf einem Planeten leben und seine natürliche Beute jagen. Hier können wir dich nicht gebrauchen."
    Er stürmte los.
    Wie eine Kanonenkugel aus hochverdichtetem Stahl raste er in den sich aufbäumenden Körper der Riesenspinne hinein. Die messerscharfen Giftzähne, die diese ihm entgegenstreckte, zersplitterten an ihm, und er raste durch sie hindurch bis in das Nest hinein, aus dem sie gekommen war.
    Dort warf er sich herum und rannte zurück. Abermals durchstieß er den Körper der Bestie und zerstörte dabei den letzten Lebensfunken.
    Er schüttelte sich wie ein Hund, um die blutigen Reste, die an ihm hafteten, zu entfernen. Doch er kam sich auch danach nicht sauber genug vor. Daher streifte er seinen Schutzanzug ab und ließ ihn auf dem Boden des Gewölbes liegen.
    Er wollte in die Höhe springen, als er plötzlich sah, daß der Phygo, der auf der Brüstung stand, einen Energiestrahler auf ihn richtete.
    Gerade noch rechtzeitig warf er sich zur Seite. Haarscharf fuhr ein Energiestrahl an ihm vorbei und schlug neben ihm in den Boden. Die Beine des Haluters verfingen sich an einer felsigen Bodenwelle, und er stürzte.
    Der nächste Schuß mußte ihn treffen.
    Doch als es dann oben auf der Brüstung aufblitzte, galt der Energiestrahl nicht ihm, sondern dem Phygo, der sein grausiges Amt in diesem Gewölbe versehen hatte.
    Icho Tolot sah, wie er zusammenbrach.
    Dann erschien ein anderer Phygo in der Öffnung über ihm.
    „Ich bin Karrsedh", rief er. „Du kannst herauskommen. Das heißt - hoffentlich bist du nicht verletzt. Kannst du so hoch springen? Sonst muß ich etwas holen, mit dem wir dich hochheben können."
    „Nicht nötig", antwortete der Haluter. „Das ist eine Kleinigkeit für mich."
    Er stand auf, ließ sich in die Hocke, sinken und schnellte sich dann an der Wand hoch.
    Im nächsten Moment stand er neben dem Phygo.
    „Oben wird noch gekämpft", erklärte dieser. „Thoresyn konnte mir noch sagen, wohin Tranga dich geschickt hat, bevor er sein Leben aushauchte. Ich bin froh, daß alles so gut ausgegangen ist."
    Er trat an die Brüstung heran und blickte ins Gewölbe zu der Spinne hinab. Entsetzt schüttelte er sich.
    „Wir alle hatten keine Ahnung, daß diese Bestie hier unten gelebt hat", erklärte er.
    „Und wir wußten erst recht nicht, daß der Exponent seine Gegner an sie verfüttert hat, sonst hätten wir schon viel früher losgeschlagen."
    Icho Tolot glaubte es ihm.
    „Wir müssen nach oben", sagte er. „Wenn der Kampf noch nicht entschieden ist, müssen wir eingreifen."
    „Du hast recht. Naggencarphon darf nicht gewinnen. Er würde uns alle umbringen lassen." Der Phygo rannte vor Icho Tolot her durch einen Gang, der an einer Wendeltreppe endete. Klatschend schlug er eine Hand an die Wand. „Auch diesen Zugang hat Thoresyn uns verraten. Leider erst vor wenigen Minuten. Er hätte schon vor Monaten etwas sagen müssen. Dann wäre alles leichter für uns gewesen."
    Als der Haluter und Karrsedh die Wendeltreppe hinaufgestiegen waren, kam ihnen ein Gerjok entgegen, der aus mehreren Wunden blutete.
    „Es ist vorbei", berichtete er freudestrahlend. „Naggencarphon ist tot. Wir haben die Anlage in der Hand."
    „Wie viele sind wir noch?" fragte Karrsedh leise.
    „Keine Ahnung. Naggencarphons Anhänger haben sich mit allen Mitteln gewehrt. Wir haben harte Kämpfe hinter uns, und wir haben ganz bestimmt Opfer zu beklagen."
    Icho Tolot begleitete den Phygo, der die Rebellen angeführt hatte, durch die Anlage Traaym. Nahezu in allen Räumen war gekämpft worden, und die dabei entstandenen Schäden waren beträchtlich. Roboter löschten die Feuer, die an mehreren Stellen ausgebrochen waren.
    Die Verluste des Exponenten waren groß, und die Gruppe der Überlebenden war kleiner, als der Haluter angenommen hatte. Als er zusammen mit Karrsedh die gesamte Anlage inspiziert hatte, scharten sich gerade noch sieben Phygos, drei Sawpanen, elf Jauks und fünf Gerjoks um ihn.
    „Wenn ich gewußt hätte, daß nur so wenige den Kampf überleben, hätte ich ihn nicht begonnen", bemerkte Karrsedh erschüttert. „Ich glaube nicht, daß es diese Opfer wert war."
    „Wir mußten uns wehren", erwiderte einer der
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