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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien
Autoren: Unbekannt
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Handschuh in das rotierende Nichts gestürzt waren.
    War das aber auch wirklich ihr Ende?
    Wurden sie nun vernichtet? Oder gab es eine Möglichkeit für sie, sich doch noch zu retten?
    Das waren Fragen, auf die er vorläufig keine Antwort erhalten würde.
    Er wandte sich ab.
    Eine Antigravplattform schwebte auf ihn zu. Mehrere Gerjoks und Phygos standen auf ihr.
    „Hallo", rief einer der Phygos. „Mein Name ist Karrsedh. Wie ich sehe, hast du den Zweikampf gewonnen. Aber mit dem Ergebnis wird Naggencarphon wohl kaum zufrieden sein."
    Danach brach der Phygo in ein geradezu homerisches Gelächter aus.
     
    8.
     
    Naggencarphon rannte mit weit ausgreifenden Schritten in dem mit Tüchern und Teppichen ausgeschlagenem Saal auf und ab, in dem er seine Regierungsgeschäfte zu erledigen pflegte, als Icho Tolot von einigen Gerjoks hereingeführt wurde. Diese Vogelwesen gehörten offenbar zu den Getreuen des Exponenten. Sie hatten den Haluter in Empfang genommen, als er die Hauptschleuse betreten hatte.
    „Was fällt dir ein?" schrie der Herrscher von Traaym. „Was hast du getan? Hast du den Verstand verloren? Wie konntest du die ganze Anlage mit allen Tieren in das rotierende Nichts jagen? Das war nicht der Auftrag, den ich dir erteilt habe."
    Icho Tolot stemmte die Fäuste in die Seiten. Allmählich überwand er den Schock, den er angesichts seiner unbesiegbar erscheinenden Gegner erlitten hatte.
    „Ich hatte keine andere Wahl. Du hattest mir den Auftrag gegeben, deinen Feind, den Seth-Apophis-Agenten, zu beseitigen. Genau das habe ich getan. Oder wäre es dir lieber gewesen, wenn ich getötet worden wäre? Dann wäre dieses Wesen hierher gekommen, und niemand hätte es bezwingen können."
    „War es die einzige Möglichkeit?" fragte der Exponent lauernd. Seine Augen verdunkelten sich. Icho Tolot glaubte, Anzeichen des Wahnsinns in ihnen erkennen zu können.
    „Absolut richtig", bestätigte er. Mittlerweile hatte er von Karrsedh erfahren, daß Naggencarphon das ultimate Wesen gesehen und die Flucht vor ihm ergriffen hatte.
    „Dann müssen wir uns damit abfinden", seufzte der Gerjok. Er ließ sich in eine Sitzschale sinken und blickte den Haluter unsicher an. Seine beiden Hälse verschlangen sich ineinander, als wollten sie sich verknoten.
    Er ist in Nöten! dachte Icho Tolot.
    Natürlich ist es ihm recht, daß Auerspor ihn nicht mehr bedroht, aber nun hat er mich auf dem Hals. Er weiß nicht, was er gegen mich unternehmen soll, und er hat Angst, daß ich ihn vom Thron stoße - wozu ich nicht übel Lust hätte.
    „Du weißt, wer wir sind?" fragte Naggencarphon, und er fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten: „Wir sind Freie. Seth-Apophis kann uns nichts mehr befehlen. Wir sind sicher unter dem mentalen Schutzschirm. Wir alle haben den mentalen Schlag erlitten, und er hat uns frei gemacht."
    „Das alles ist mir bekannt", erwiderte der Haluter. „Aber was fangt ihr mit eurer Freiheit an?"
    Naggencarphon schluckte verblüfft.
    „Wir genießen sie", antwortete er, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte.
    „Das ist zu wenig", kritisierte der Haluter.
    Erregt richtete sich der Exponent auf.
    „Du wagst es, meine Politik zu kritisieren. Du bist Gast bei uns. Benimm dich gefälligst so, wie es sich gehört, oder du kannst zum Teufel gehen."
    „Du drohst mir?" Icho Tolot entblößte die beiden Reihen seiner kegelförmigen Zähne und lachte dröhnend. „Wer bist du eigentlich? Wenn ich will, fege ich dich mit einer Handbewegung zur Seite."
    „Wachen!" schrie Naggencarphon und sprang wütend auf. Die rechte Hand, in der er einen kleinen Energiestrahler trug, schoß unter seinem Gefieder hervor.
    In diesem Moment tänzelte Tranga in den Saal.
    „Ich habe noch einen neuen Hut", verkündete sie zwitschernd. „Baso hat ihn mir gemacht. Ist er nicht entzückend?"
    Naggencarphon beherrschte sich nur mühsam.
    „Muß das jetzt sein?" schrie er.
    Tranga blieb vor Icho Tolot stehen und blickte ihn neugierig an.
    „Ein interessantes Wesen", sagte sie und blinzelte dem Haluter kokett zu. „Ich möchte mich mit ihm unterhalten. Darf ich?"
    Sie wandte sich dem Exponenten zu und legte bittend die Hände aneinander.
    „Also gut", lenkte dieser ein. Er räusperte sich unwillig. „Verschwinde."
    „Wie redest du denn mit mir?" begehrte sie auf. „Das mag dein Täubchen aber gar nicht."
    Icho Tolot grinste breit und folgte dem Gerjok-Weibchen.
    Das Biest kann Naggencarphon um den Finger wickeln, dachte er belustigt.
    Er war
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