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1079 - Station der Freien

Titel: 1079 - Station der Freien
Autoren: Unbekannt
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Wesen nicht längst tot? War es nicht von dem rotierenden Nichts hinweggerissen worden? Wieso konnte es dann plötzlich hier auftauchen?
    Icho Tolot fühlte, wie sich der Handschuh von ihm löste. Er sah dieses Werkzeug der Superintelligenz vor sich aufsteigen, und in einer instinktiven Reaktion wandelte er seine Molekularstruktur um. Er wurde in Bruchteilen von Sekunden zu einem Geschöpf, das als nahezu unbesiegbar angesehen werden mußtet und das dennoch seinem jetzigen Gegner weit unterlegen war.
    Der Haluter beobachtete den Handschuh, der wenige Zentimeter von seinen Augen entfernt in der Luft verharrte und sich langsam herumdrehte. Die Fingerspitzen richteten sich auf ihn.
    Plötzlich begriff der Aktivatorträger.
    Der Handschuh und dieses Wesen, das er für ultimat hielt, gehörten zusammen.
    Mußten nicht beide Werkzeuge von Seth-Apophis sein? Bewies nicht alles, was sie getan hatten und noch taten, daß es so war? Vertraten sie nicht ganz eindeutig die Interessen der Superintelligenz?
    Icho Tolot war über die unerwartete Wende so tief enttäuscht, daß er sich wünschte, schon vor Stunden im Weltraum gestorben zu sein. Nachdem es ihm gelungen war, in die burgartige Anlage einzudringen, hatte er wieder an seine eigene Zukunft geglaubt.
    Nun aber mußte er erkennen, daß er sich geirrt hatte.
    Er stand nach wie vor mit dem Rücken zum Abgrund, und ein einziger Schritt rückwärts mußte das Ende bringen.
    Das plump wirkende Geschöpf näherte sich ihm, und aus den blauen Augen schlug ihm eine Kälte entgegen, die ihn frösteln ließ.
    Schmerzhaft wild schlugen seine beiden Herzen, und von dem Zellaktivator gingen Impulse aus, die seinen Körper wie Nadelstiche durchdrangen. Noch nie hatte er sie als so unangenehm empfunden. Er wollte nicht mehr aus seiner Starre erwachen. Er wollte nicht mehr kämpfen. Er wollte aufgeben.
    Was half es ihm, wenn er weglief? Sein Gegner würde ihn verfolgen und irgendwann auch stellen.
    Nein! schrie es in ihm. Du mußt kämpfen, und du wirst kämpfen. Glaubst du, ein Terraner wie Rhodan würde sich verloren geben, ohne zumindest versucht zu haben, seinen Gegner zu besiegen? Auf keinen Fall.
    Er warf sich herum, ließ sich auf seine Laufarme fallen und stürmte davon. Er sah es aufblitzen, und er spürte die Hitze der Energiestrahlen aus dem Handschuh in seinem Nacken. Doch er entfernte sich zu schnell von dem Handschuh, so daß er den tödlichen Bereich der Energiewaffen bereits verlassen hatte, als die Schüsse fielen.
    Zwei übermächtige Gegner! dachte er, als er mit dem Kopf voran durch die Stahlwände der Anlage brach. Hätte einer von ihnen nicht genügt?
    Er blickte zurück und bemerkte den Schatten des heranjagenden Handschuhs, der schneller fliegen, als er laufen konnte.
    Blitzschnell richtete er sich auf, holte aus und schlug zu. Seine Fäuste zuckten wie schwarze Blitze durch die Luft, und sie streiften den Handschuh, der unglaublich geschmeidig auswich.
    In seiner Verzweiflung griff Icho Tolot nach einem Tisch, der unmittelbar neben ihm stand, fintierte mit zwei Fäusten, schlug mit der dritten nach dem ausweichenden Handschuh und warf das halbverrottete Möbel dann über seinen Gegner.
    Er hatte Glück.
    Der Handschuh verharrte für einen Moment zu lange auf der Stelle, und der herabsausende Tisch schmetterte ihn nach unten. Icho Tolot sah einen schwarzen Schatten neben seinen Füßen und trat zu. Er traf das Werkzeug der Superintelligenz und schleuderte es durch das Loch in der Wand, durch das er gekommen war.
    'Er ist nicht hundertprozentig in Ordnung! fuhr es ihm durch den Kopf.
    Mit einem mächtigen Satz schnellte er sich zur nächsten Tür hin. Sie war offen. Er drückte die Kontaktscheibe, und das Schott glitt zu, bevor der Handschuh aus dem Loch in der Wand hervorgekommen war.
    Aufatmend rannte der dunkelhäutige Riese weiter.
    Er hatte einen kleinen Vorsprung gewonnen, aber er wußte nicht, ob er darüber glücklich sein sollte.
    Fraglos würde der Handschuh ihm folgen.
    Und er würde ihn auch finden.
    Aber wann? Und wo? Würde er ihn überraschen? Und wie sollte er seinen Angriff dann abwehren? Würde ihm erneut das Glück zur Seite stehen?
    Er eilte an einer etwa zwei Meter langen Raupe vorbei, die sich träge über die Gangwand schob. Das Tier gab eine Reihe von zischenden Lauten von sich, griff ihn jedoch nicht an.
    Icho Tolot bemühte sich, so wenig Geräusche wie möglich zu erzeugen, und so sanft aufzutreten, daß er den Boden nicht allzu sehr
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