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1076 - El Toros Totentanz

1076 - El Toros Totentanz

Titel: 1076 - El Toros Totentanz
Autoren: Jason Dark
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hinein. Gegen die dunklen Felsen, in die die Häuser hineingebaut worden waren. Dort schimmerten die Lichter wie nahe Sterne, als wollten sie uns Grüße zufunkeln.
    »Nichts zu sehen.«
    »Aber wir haben uns nicht geirrt.«
    »Bestimmt nicht.«
    Es vergingen einige Sekunden, in denen sich der Schrei nicht wiederholte.
    »Ob es doch ein Tier gewesen ist?« fragte Jane.
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich kann einen menschlichen Schrei von dem eines Tiers gut unterscheiden.«
    »Dann bin ich überfragt.«
    Wenig später waren wir das nicht mehr, denn wir waren plötzlich nicht mehr allein am Strand. Woher die drei Gestalten gekommen waren, hatten wir nicht gesehen.
    Aber sie benahmen sich nicht wie Menschen, die eine laue Sommernacht am Strand auskosten wollten. Sie liefen mit hektischen Bewegungen. Sie bewegten ihre Arme, die immer wieder zustießen.
    Es war die Person in der Mitte, die getroffen wurde.
    Sie taumelte. Sie wurde hochgezogen.
    Sie schrie wieder, und es waren keine Schreie der Freude.
    Ohne uns zuvor abgesprochen zu haben, zogen wir uns an. Das alles geschah innerhalb weniger Sekunden. Uns war klar, daß zumindest eine der Personen nicht freiwillig mitging. Sie wurde von den anderen beiden getrieben. Immer wieder erhielt sie Schläge in den Rücken, so daß sie Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. Ihre Füße schleiften durch den Sand. Sie hatte Mühe mit dem Vorwärtskommen. Wir hörten sie auch jammern und weinen.
    Entdeckt worden waren wir nicht. Die drei hatten genug mit sich selbst zu tun. Ihr Ziel war das Wasser, aber sie liefen ihm nicht direkt entgegen, sondern schräg. Es sah so aus, als wollten sie das Ende der kleinen halbrunden Bucht erreichen.
    »Haben wir Urlaub?« fragte Jane.
    Ich zuckte die Achseln. »Jetzt wohl nicht mehr.«
    »Okay, das denke ich auch. Schade.« Sie hob die Schultern. »Dann komm, bevor da noch ein Unglück passiert…«
    ***
    So schnell konnte es gehen. Plötzlich waren wir wieder »im Dienst«. Es gab keinen Zweifel. Die Frau ging nicht freiwillig mit den beiden Typen. Man zwang sie. Man trieb sie einfach durch den Sand auf ein gewisses Ziel zu.
    Zwar waren wir bisher nicht gesehen worden, doch es wäre fatal gewesen, darauf zu setzen. Wir hielten uns schon zurück, denn Deckung gab es auf diesem flachen Gelände leider nicht. Dabei hatten wir uns vom Wasser wegbewegt und waren mehr in die Nähe des felsigen Abhangs geraten.
    Die drei liefen schräg vor uns. Eine Entfernung war schwer zu schätzen. Die Dunkelheit verzerrte vieles, aber sie sorgte auch dafür, daß wir Geräusche ziemlich deutlich hörten, auch wenn sie weiter entfernt aufklangen.
    Plötzlich fiel die Frau. Ob sie durch einen Stoß in den Sand geschleudert worden oder nur gestolpert war, hatten wir nicht mitbekommen. Sie lag auf dem Bauch, sie jammerte und schrie wieder, als sie brutal in die Höhe gezerrt wurde.
    Wir hatten näher herankommen können. Hörten die Stimmen. Der Mann, der die Frau hochgezerrt hatte, fauchte sie wütend an. Was er sagte, verstanden wir nicht, und der zweite schlug ihr plötzlich ins Gesicht.
    Neben mir zuckte Jane Collins zusammen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, stöhnte dann und wäre am liebsten hingerannt, aber ich hielt sie zurück.
    »Nicht jetzt.«
    »Aber die beiden bringen…«
    Ich ließ Jane nicht ausreden. »Das glaube ich nicht. Wenn sie die Frau hätten töten wollen, dann hätten sie es schon getan. Die haben etwas anderes mit ihr vor.«
    »Willst du es denn soweit kommen lassen?«
    »Auf keinen Fall. Ich denke, daß wir noch eine Chance bekommen.«
    »Rechne damit, daß sie bewaffnet sind.«
    »Das allerdings.«
    Die Frau stand jetzt. Sie schwankte auf dem weichen, unebenen Boden. Wir hörten auch, daß sie weinte.
    Wieder wurde sie vorgestoßen. Das Gehen fiel ihr noch schwerer. Sie schützte mit den angewinkelten Armen ihren Kopf wie jemand, der erneut Hiebe erwartete.
    Die Hundesöhne schlugen nicht zu. Sie trieben ihre Gefangene weiter, denn etwas anderes war sie nicht. Gefangen zwischen den beiden Kerlen, die sich mit ihrem Opfer den Felsen immer mehr näherten und bereits in ihren Schatten gerieten.
    Der Strand hatte sich verengt. Auch der Sand lag nicht mehr so dicht. Felsen und Steine machten den Boden uneben. Wir waren jetzt froh, Schuhe zu tragen.
    Wir konnten jetzt die beiden Männer besser erkennen.
    Sie trugen keine normale Kleidung. Was aus einer gewissen Distanz noch als Täuschung hätte durchgehen können, sahen wir nun als
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