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1076 - El Toros Totentanz

1076 - El Toros Totentanz

Titel: 1076 - El Toros Totentanz
Autoren: Jason Dark
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Tatsache. Die Kerle trugen Gewänder, die bis zu ihren Fußknöcheln reichten, und erinnerten uns entfernt an Mönche.
    Dann waren sie weg.
    Alle drei waren vom Schatten einer vorspringenden Felsnase verschluckt worden. Was dahinterlag, konnten wir nicht sehen. Jedenfalls gab es in ihrer unmittelbaren Nähe so gut wie keinen Strand mehr. Da schimmerte der Fels im Licht des Mondes.
    Für uns war der Zeitpunkt gekommen, die Vorsicht aufzugeben. Wir wußten, daß die drei ihr Ziel erreicht hatten. Sie würden sich jetzt anders mit der Frau beschäftigen. Das Gurgeln des Wassers war lauter zu vernehmen. Die Wellen liefen nicht mehr am Strand aus, sondern klatschten gegen das Gestein und fanden ihren Weg auch in zahlreichen Lücken und Spalten, in die sie als gurgelnde, kleine Bäche hineinströmten und sich der Schaum auf der Oberfläche drehte.
    Wir hatten die rauhe Felsnase erreicht. Dicht neben uns gischtete das Wasser gegen das Gestein. Ich drückte Jane zurück, die etwas zu neugierig und forsch geworden war. Dann spähte ich um die Felsecke herum.
    Dahinter lag ein kleiner sandiger Platz, gegen den die Wellen leckten. Sie hatten den Sand angefeuchtet, der naß und schwer war. Darüber tappten die Füße eines Mannes, der einem Boot entgegenlief, das sich mit dem Kiel in den Sand gedrückt hatte. Ein breites Schlauchboot mit einem Außenborder.
    Der Kerl war damit beschäftigt, das Boot zum Wasser zu schieben. Sein Kumpan stand dicht vor mir. Er beobachtete den anderen nicht nur, er hielt auch mit einer Hand die junge Frau fest, die leise weinte und dabei zitterte.
    Uns hatte das Trio noch nicht gesehen. Das war unser großer Vorteil. Noch war der zweite damit beschäftigt, das Boot zu schieben. Ich flüsterte Jane meinen Plan ins Ohr. Die Detektivin nickte zustimmend.
    Dann kletterte ich auf den Felsen. Ich brauchte mich nicht einmal lautlos zu bewegen, das Rauschen der anrollenden Wellen überdeckte jedes andere Geräusch.
    Nach links hin lief der Felsen etwas schräg ab. Es war schwer, dort das Gleichgewicht zu halten, aber lange wollte ich mich da auch nicht aufhalten.
    Ich sprang.
    Der Sprung war genau getimt, und ich rammte in den Rücken des überraschten Mannes hinein…
    ***
    In den folgenden Sekunden lief alles so ab, wie ich es mir vorgestellt hatte. Durch die Wucht meines Aufpralls verlor der Typ das Gleichgewicht. Er wurde nach vorn geschleudert und fiel bäuchlings in den Sand. Der Mann war so überrascht, daß er nicht einmal aufschrie. Wie eine Flunder blieb er liegen.
    Auf Jane konnte ich mich verlassen. Es war abgemacht, daß sie sich um die junge Frau kümmerte und sie aus der Gefahrenzone zog. Ich hörte sie noch hinter mir, kümmerte mich nicht um sie, denn der zweite Kerl war wichtiger.
    Auch er war überrascht. Er mußte wohl akustisch mitbekommen haben, daß hinter seinem Rücken etwas vorging, doch er war nicht in der Lage, so schnell zu denken und auch entsprechend zu reagieren. Bevor er sich von seiner Arbeit gelöst und sich umgedreht hatte, war ich bei ihm und zerrte ihn hoch.
    Ich hörte ihn aufschreien. Er hatte sich noch am Wulst des Schlauchbootes festklammern wollen, aber seine Hände rutschten ab. Plötzlich hing er wie eine Puppe in meinen Armen.
    Ich wuchtete ihn herum. Von mir weg. Zur Seite hin, und der linke Haken traf ihn am Hals. Sein Gesicht verzerrte sich. Innerhalb der Kapuze wirkte sein Gesicht wie ein verzerrtes Gemälde mit einem Rahmen. Der Mund war weit geöffnet. Ich sah die dunklen Augen, und auch das orientalische Aussehen fiel mir auf.
    Wenig später stolperte der Kerl und landete wieder im Sand. Er war zäh, er wollte hoch. Er drehte sich, und mein gezielter Tritt gegen die Schläfe schaltete ihn vorerst aus.
    Kampfgeräusche ließen mich herumwirbeln. Jane und der zweite Typ lagen im Clinch. Es war der Detektivin zum Glück gelungen, die junge Frau außer Reichweite zu stoßen, aber der Mann gab nicht auf. Er hatte es sogar geschafft, ein Messer zu ziehen. Allerdings drückte Jane noch seine Hand zur Seite, so daß ihr die Klinge noch nichts anhaben konnte.
    Sie lagen sich gegenüber. Sie keuchten. Sie traten mit den Füßen in den Sand hinein, ohne jedoch eine Stelle zu erreichen, an der sie sich abstützen konnten.
    Der Araber sprach. Er keuchte Jane ins Gesicht. Er war wütend, er wollte töten, er war sauer und versuchte dabei, sein rechtes Gelenk aus Janes Griff zu befreien.
    Sand klebte in beiden Gesichtern. Jane spie ihn auch aus. Ich wußte nicht, ob
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