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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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sich die Kärraxe. Dano erkannte erschrocken, daß er wieder einmal den Fehler begangen hatte, seinen Wirt zumindest teilweise aus der Kontrolle zu entlassen. Die Kärraxe war frei - oder doch fast frei. Und sie reagierte so, wie ihre Instinkte es ihr vorschrieben.
    Sie verließ das Versteck. Kärraxen hatten es niemals nötig, sich zu verbergen. Sie waren stärker als alle anderen Tiere von Yurgill, und es gab keinen Gegner, der sich mit ihnen messen konnte - nicht in ihrer Welt und ihrem Erfahrungsbereich. Die Kärraxen waren nicht intelligent, und mit den Begriffen „Stolz" und „Würde" wußten sie nichts anzufangen, aber irgendwie begriff Danos Bestie, daß sie sich atypisch verhielt. Sie wollte sich nicht verstecken und regungslos warten.
    Ehe der Porleyter recht begriff, was da geschah, hatte die Kärraxe bereits den ganzen Schrott zur Seite geschleudert und sich auf ihre vier kurzen Beine erhoben. Wie ein Wirbelwind fegte die Bestie durch die Halle, und sie hinterließ eine breite Schneise in dem herumliegenden Gerumpel.
    Dano konnte die Spuren verwischen - aber das würde Zeit in Anspruch nehmen, viel zuviel Zeit. Die Terraner waren mißtrauisch, und sie würden die Größe der Kärraxe berücksichtigen und besonders die Lagerräume im Auge behalten. Es war unwahrscheinlich, daß sie nicht auf Dano aufmerksam wurden.
    Das Spiel konnte unter diesen Umständen nicht so verlaufen, wie der Porleyter es geplant hatte. Er konnte nicht im verborgenen abwarten, bis die SODOM auf Zhruut landete, um sich dann schnell und unauffällig in den Besitz eines Kardec-Schildes zu setzen - und zu siegen. Er mußte angreifen.
    Er schaltete sofort um. Die Kärraxe spürte, daß er zumindest teilweise ihre instinktiven Handlungen akzeptierte und billigte, und damit wurde sie wieder lenkbar. Sie lehnte sich nicht länger gegen Dano auf.
    Der Porleyter und die Bestie wurden zu einer Einheit, und die Harmonie war größer und umfassender als je zuvor. Vielleicht lag es daran, daß sie beide dem Tode so nahe waren. Dano vergaß, wie viel ihn von der Kärraxe trennte, und er war plötzlich imstande, all die primitiven Regungen seines Wirtes zu akzeptieren und zu verstehen.
    Sie hatten beide das gleiche Ziel: Sie wollten leben, leben um jeden Preis. Natürlich hatte die Kärraxe keine Chance, denn sobald Dano diesen Körper verließ, würde ihr Leben enden. Nur die konservierenden Kräfte des Porleyters hatten den mächtigen Körper über so lange Zeit hinweg funktionsfähig gehalten. Die Kärraxe war nicht imstande, derart abstrakte Gedanken zu verfolgen, sie folgte ihren Instinkten. Dano aber erkannte plötzlich, daß seine Instinkte von der der Kärraxe nicht wesentlich verschieden waren. Auch er wollte überleben, und er vergaß das Gesetz und all die Skrupel, die man ihm anerzogen hatte.
    Er mußte Callamon bekommen. Callamon war seine einzige Zuflucht. Wenn der Körper der Kärraxe starb, würde sich Danos Geist in der Unendlichkeit verlieren. Es gab nur eine Möglichkeit, diesem Schicksal zu entkommen: Er mußte noch vor dem Ende der Bestie diesen riesigen Körper verlassen und Callamon übernehmen.
    Callamon wehrte sich gegen eine solche Übernahme, und er war bisher erfolgreicher als der Porleyter gewesen. Dano dachte an das, was er in den letzten Tagen über Callamon, das Pelzwesen, ein Wesen namens Perry Rhodan und die Solare Flotte erfahren hatte. Dano zählte zwei und zwei zusammen und kam zu dem Schluß, daß Callamons erstaunliche Widerstandskraft einen denkbar einfachen gemeinsamen Nenner besaß: die Hoffnung.
    Callamon war stets davon ausgegangen, daß man ihn retten würde. Er hatte auf das Pelzwesen, auf die Flotte und vor allem auf Perry Rhodan vertraut. Irgendwann, so hatte er geglaubt, würde man ihn schon finden. Ihm war gar nicht bewußt geworden, wie viel Zeit seit seiner Ankunft in Neu-Moragan-Pordh vergangen war.
    Jetzt hatte Callamon erst recht Oberwasser gewonnen. Zwar gab es die von ihm erhoffte Solare Flotte nicht mehr, aber das Pelzwesen war da, und Rhodan wartete jenseits der Barriere. Callamon brauchte nur die Sperre auszuschalten, dann erhielt er so viel Hilfe, wie er nur brauchte, und Dano war immerhin noch klug genug, um zu erkennen, daß er gegen eine solche Übermacht keine Chance hatte - es sei denn, es gelang ihm, an einen Kardec-Schild heranzukommen, Voire zu rufen und sich in den Besitz der WAFFE zu setzen. Dann allerdings konnte ihm seiner Meinung nach auch jene Flotte nichts mehr anhaben,
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