Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stufe erreicht, auf der auch der letzte Rest von Harmonie verloren zu gehen drohte. Vor wenigen Stunden waren seine PSI-Kräfte, die er auf Yurgill besessen hatte, erloschen. Er fühlte dies nicht auf die vorhandene PSI-Sperre zurück, sondern machte dafür den lädierten Körper der Kärraxe und seine eigene Schwäche verantwortlich.
    Die Kärraxe starb. Er spürte es besonders intensiv in jenen endlosen Stunden, in denen er gezwungenerweise diesem Körper Ruhe gönnte, während sein rastloser Geist des Schlafes nicht bedurfte. In diesen Stunden war die Verbindung zur Außenwelt nahezu völlig unterbrochen, die Sinnesorgane der Kärraxe übertrugen keine Informationen mehr. Dann hatte Dano nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder schaltete auch er jeden Gedanken an die Realität aus und meditierte, oder er öffnete sich jenen Impulsen, die die schlafende Kärraxe ihm übermittelte.
    Es fiel ihm in letzter Zeit schwer, zu meditieren, und darum war er immer öfter gezwungen, das zu verfolgen, was im Körper der Kärraxe vor sich ging. Es war schlimm, es zu spüren und dabei zu wissen, daß er nichts mehr tun konnte. Oft genug war er dem offenen Wahnsinn nahe, wenn er fühlte, wie nahe diese unzulängliche Hülle dem Tode war.
    Im Grunde genommen war sie sogar schon über den Tod hinweg. Nur der Wille des Porleyters zwang diesen Körper noch, zu reagieren und zu handeln. Dieses Wesen, in dem er steckte, verfügte über keine Intelligenz im üblichen Sinn, aber er spürte nur zu deutlich, was die Kärraxe sich wünschte: Sie wollte sich nur noch hinlegen und sterben.
    Und genau das durfte er seinem Wirt nicht erlauben.
    Es gab Augenblicke, in denen er sein Vorgehen bedauerte. Nicht ohne Grund existierte jenes ungeschriebene Gesetz, das es den Porleytern verbot, sich in lebende Organismen zu integrieren. Selbst die, die pflanzliche Lebensformen gewählt hatten, balancierten am Rand der Legalität.
    Soviel Turghyr-Dano-Kerg wußte, war er der einzige, der einen weitergehenden Versuch unternommen und einen tierischen Körper gewählt hatte. Er bedauerte es nicht, denn diese Entscheidung hatte es ihm ermöglicht, aktiv zu bleiben und sein Schicksal in einem gewissen Rahmen selbst zu bestimmen - bis heute.
    Danos einzige und letzte Hoffnung war nun Clifton Callamon. Der Porleyter hatte noch vor der Zerstörung der Aktionskörper begonnen, sich ein geistiges Depot in seinem Opfer anzulegen. Er hatte Teile seiner Persönlichkeit, seines Wissens und seines Geistes in Callamon deponiert. Er konnte in diesen Körper überwechseln - aber er mußte zuvor Callamons Abwehr durchbrechen, seinen Willen besiegen, ihn sich unterwerfen, und das war schwer.
    Aus irgendeinem Grund war Callamon ihm nahezu ebenbürtig. Dano hatte aus seinen Erfahrungen mit der Kärraxe gelernt, und er hatte Callamon und die anderen Raumfahrer lange genug beobachtet. Er hatte vorgesorgt und seine zukünftige Hülle relativ unsterblich gemacht. Er hatte sich ausgerechnet, daß die Erkenntnis, nahezu unsterblich zu sein, die Widerstandskraft seines Gegners schwächen und ihm den Weg ebnen würde - aber das Gegenteil war eingetreten.
    Unter anderen Umständen hätte Turghyr-Dano-Kerg liebend gerne ein anderes Opfer gewählt. Aber das war unmöglich. Selbst wenn ihm ein anderer Wirtskörper zur Verfügung gestanden hätte - und das war jetzt durchaus der Fall -, wäre es ihm unmöglich gewesen, sich in ihm zu integrieren. Die Integration konnte stets nur über die Aktionskörper erfolgen. Danos Aktionskörper existierte nicht mehr, und es war ihm unmöglich, Ersatz zu beschaffen. Er mußte Callamon besetzen - oder mit der Kärraxe sterben.
    Er war sich dieser Tatsachen stets bewußt gewesen, seitdem die Aktionskörper zerstört worden waren, und dieses Wissen hatte eine gewisse Panik in ihm erzeugt. Die Panik war zu einer Form von Besessenheit, ja, Wahnsinn geworden, seitdem er erkennen mußte, daß Callamons Bewußtsein sich gegen die Übernahme zu wehren vermochte.
    Welche Möglichkeiten gab es, diese Gegenwehr zu durchbrechen?
    Er hatte viele Mittel versucht. Der Sternjuwel war nur eines davon gewesen. Aber fremde Wesen waren Callamon zu Hilfe geeilt, und eines davon hatte den Sternjuwel zerstört. Dano, der mit Callamon enger verbunden war, als dieser offenbar ahnte, erkannte, daß weitere Wesen, die in Neu-Moragan-Pordh eigentlich nichts zu suchen hatten, im Anmarsch waren. Er erkannte auch, daß Callamon diesen Wesen den Weg öffnen wollte.
    Callamon war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher