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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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auf, die Lagerräume zu inspizieren, und konzentrierte sich statt dessen auf ihren Teil der Arbeit. Es war schwer genug, die riesige SODOM ohne die Hilfe des dafür vorgesehenen, zahlreichen Personals zu fliegen. Auch die Roboter konnten diesen Mangel nicht ausgleichen.
    Trotzdem schafften sie es. Die SODOM erhob sich, und die Oberfläche von Yurgill fiel zurück. Das Schiff erreichte die obere Grenze der Atmosphäre und stieß in den freien Raum vor. Nach Zhruut war es nur ein Katzensprung, gemessen an den Entfernungen, die die Raumfahrer sonst zurücklegten. Auch die Navigation war einfach, denn alle fünf Planeten der Anlage bewegten sich auf gleicher Ebene und gleicher Achse um die Sonne Aerthan. Man brauchte also nur geradlinig von der Sonne wegzufliegen, dann konnte man das Ziel nicht verfehlen.
    Als sie Yurgill hinter sich ließen und die Anspannung nachließ, schaltete Cerai erneut einen der Beobachtungsschirme ein. Sie sah den Lagerraum, den sie Callamon gezeigt hatte, und das Durcheinander war genauso schlimm wie zuvor - eher schlimmer, denn eine etwa drei Meter breite Schneise durchzog den Raum, und links und rechts türmten sich Hügel aus Ausrüstungsgegenständen, Ersatzteilen und vielen anderen Dingen. Das Tor zum Ringkorridor stand offen, und Cerai sah gerade noch das spitze, rostrote Schwanzende der Kärraxe um die Ecke gleiten.
    Sie stieß einen erschrockenen Laut aus. Callamon sah unwillig zu ihr hinüber.
    „Was ist los?" fragte er mürrisch.
    Die Terranerin verbiß sich eine wütende Bemerkung und schaltete auf eine andere Kamera um.
    „Sehen Sie es sich selbst an", knurrte sie.
    Die Kärraxe war deutlich genug zu erkennen. Wie ein gigantischer Wurm wand sie sich durch den Korridor.
    „Sie haben es herausgefordert", bemerkte Cerai Hahn bitter. „Jetzt haben wir den Schlamassel."
     
    2.
     
    Turghyr-Dano-Kerg kannte sein Opfer lange genug, und er meinte, Callamons Reaktionen genau zu kennen. Es schien, als sollte er damit recht behalten. Allerdings war er doch ein wenig überrascht wegen der Kaltblütigkeit, mit der Callamon zu Werke ging.
    Der Terraner mußte wissen, daß Turghyr-Dano-Kerg sein Ziel nicht so einfach aufgeben würde. Dano konnte es sich beim besten Willen nicht leisten, sein Opfer ziehen zu lassen. Callamon stellte die einzige Chance des Porleyters dar.
    Der Körper der Kärraxe starb. Daran ließ sich nichts mehr ändern. Lange genug hatte Dano dieses wilde Wesen am Leben erhalten, viel länger, als eine Kärraxe normalerweise leben durfte. Er hatte zahlreiche Veränderungen an diesem Körper vorgenommen, ihn manipuliert und die größtmögliche Lebensspanne erreicht, die man einem solchen Wesen zuschanzen konnte. Aber nun war eine Grenze erreicht.
    Vielleicht hätte er den kritischen Zustand noch etwas hinausschieben können. Er hatte selbst diesem Körper Kräfte entzogen und vorenthalten, die zur weiteren Konservierung nötig waren, indem er sich auf Callamon konzentrierte und jenes geistige Depot schuf, das ihm die Integration ermöglichen sollte. Aber früher oder später wäre der Zeitpunkt doch gekommen.
    Die Kärraxe war sterblich. Es überraschte ihn, dies feststellen zu müssen, obwohl er es seit langem wußte. Selbst die technischen Mittel des Porleyters hatten es nicht vermocht, diesen Körper bis in die halbe Ewigkeit hinein zu erhalten. Allerdings starb die Kärraxe langsam. Der Prozeß erstreckte sich nun schon über viele Jahrhunderte porleytischer Zeitrechnung hinweg.
    Dano fühlte sich, als müsse er bei lebendigem Leib verwesen. Zwar hatte er stets darauf geachtet, daß seine Verbindung zu den Körperfunktionen des Wirtes nicht allzu intensiv wurden, aber es ließ sich nicht verhindern, daß er gewissen Erscheinungen seine Aufmerksamkeit widmen mußte. Er spürte, wie Tod und Verwesung ihn umzingelten, und er war klug genug, um zu erkennen, daß es sinnlos war, dagegen anzukämpfen.
    Dennoch hatte er es versucht. Auf Yurgill standen ihm alle dazu nötigen Mittel zur Verfügung. Im Körper der Kärraxe gab es kaum ein Organ, daß er nicht schon mindestens einmal ausgetauscht und ersetzt hatte. Er hatte dieses Verfahren mit Erfolg erprobt, und trotzdem ging es nun unaufhaltsam dem Ende zu.
    Turghyr-Dano-Kerg wußte, woran das lag: Bei jedem Austausch war es zwar auf den ersten Blick zu einer Stärkung des Organismus gekommen, aber es waren dabei Differenzen aufgetreten, die zunächst bedeutungslos wirkten. Allmählich summierten sie sich, und nun war eine
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