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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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sicher", murmelte die Terranerin. „Wir sollten eines der Beiboote benutzen, am besten eine Space-Jet. Da paßt dieses Ungetüm wenigstens nicht hinein."
    „Ich lasse die SODOM nicht im Stich!" erklärte Callamon hart. „Und ich habe keine Angst vor dem Porleyter. Er soll nur kommen!"
    Cerai Hahn sah ihn erschrocken an. Er wich ihren Blicken aus. Er wußte, daß sie ihn nicht verstehen konnte. Sie hatte schließlich nicht in der Gruft der Starre gelegen und miterlebt, wie dieses Wesen namens Dano ohne jedes Erbarmen versucht hatte, sich in Callamons Geist zu verankern, um schließlich diesen sorgfältig vorbereiteten Körper übernehmen zu können. Sie konnte nicht ahnen, was es hieß, einem solchen Wesen ausgeliefert zu sein.
    Clifton Callamon erinnerte sich mit tiefem Entsetzen an diese Zeit. Er war so entsetzlich hilflos gewesen. Die einzigen Augenblicke, in denen er etwas über die Realität und seine Umgebung erfuhr, waren ihm als Momente des Schmerzes und der Qual in Erinnerung geblieben.
    Er wußte, daß er Dano haßte, und er wußte gleichzeitig, daß dieser Haß nicht das geeignete Mittel war, dem Porleyter Einhalt zu gebieten. Aber er war ein ganz normaler Mensch, und es war ihm nicht möglich, seine Gefühle abzuschalten. Er würde gegen Dano kämpfen - nicht nur, weil er es tun mußte, um seine Identität zu behalten, sondern auch, weil er sich durch dieses Wesen zutiefst gedemütigt fühlte. Dano hatte ihn niemals als ein denkendes und fühlendes Wesen eingestuft. Der Porleyter hatte in Callamons Körper nur ein Werkzeug gesehen, das man benutzen konnte, und Callamons dahindämmerndes und dennoch wehrhaftes Bewußtsein hatte für den Porleyter nur eine Herausforderung dargestellt. Er haßte Turghyr-Dano-Kerg - er haßte ihn so sehr, daß jeder einzelne Nerv in ihm zu vibrieren begann, wenn er nur an Dano dachte. Er erinnerte sich an das, was man ihm beigebracht hatte, und er wußte, daß er sich auf einem gefährlichen Weg befand.
    Haß war noch nie ein guter Ratgeber gewesen. Haß war eine emotionale Regung, die die Vernunft blockierte? Sein Verstand riet ihm, diesen Planeten mit einem der Beiboote zu verlassen und dem Porleyter keine Chance zu geben. Es war so leicht, Dano auszutricksen. Dano hatte sich in einem Körper manifestiert, der viel zu groß war.
    Clifton Callamon hatte die Ruhe dort draußen ebenfalls bemerkt, und er gab sich keinen Illusionen hin: Es war die Ruhe vor dem Sturm. Irgend etwas war im Gange, und er spürte förmlich die Gefahr, die in der Zukunft auf sie wartete. Aber er hatte nicht die Absicht, auszuweichen. Im Gegenteil: Er fieberte der Konfrontation entgegen. Zwischen Dano und ihm mußte es eine klare Entscheidung geben, und er würde diese Entscheidung herbeiführen - so schnell wie möglich.
    Er hoffte sogar, daß Dano an Bord war.
    Aber das war etwas, was er Cerai Hahn und den anderen nicht erklären konnte.
    „Sie haben vorhin selbst gesagt, daß er möglicherweise schon in der SODOM steckt", rief Cerai ihm in Erinnerung.
    „Das war ein Scherz", brummte er. „Überlegen Sie doch mal: So ein Biest wie die Kärraxe kann sich nicht gut verstecken, noch dazu in einem Raumschiff. Hier ist alles viel zu übersichtlich."
    Cerai Hahn lachte verzweifelt auf.
    „Übersichtlich!" stieß sie hervor und deutete auf den Bildschirm.
    Der Schirm zeigte einen der Lagerräume. Das Durcheinander dort war schier unbeschreiblich. Während des Fluges durch M3, der Quelle der lockenden Impulse entgegen, die Clifton Callamon empfangen hatte, war die SODOM zahlreichen Erschütterungen ausgesetzt gewesen, und später hatten die Raumfahrer nicht mehr viel Gelegenheiten gehabt, sich so intensiv um ihr Schiff zu kümmern, wie sie es sich gewünscht hätten.
    Callamon wandte sich ab.
    „Wir starten", verkündete er.
    „Sie verbohrter Narr!" rief Cerai Hahn. „Man könnte meinen, daß Sie Wert darauf legen, die Kärraxe ebenfalls nach Zhruut zu schaffen!"
    „Warum nicht?" fragte Callamon leichthin. „Immerhin ist der Porleyter ein interessanter Gegner!"
    Cerai Hahn setzte erneut zum Sprechen an, aber Nuru Timbon legte ihr die Hand auf die Schulter.
    „Laß ihn", murmelte er beruhigend. „Er wird schon wissen, was er tut."
    „Hoffentlich!" stieß Cerai hervor.
    Sie sah, wie Callamon auf dem Sitz des Piloten Platz nahm, und sie seufzte. Alaska Saedelaere und Timbon nahmen ebenfalls ihre Plätze ein, und Gucky kehrte wie auf ein geheimes Kommando in die Zentrale zurück. Cerai Hahn gab es
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