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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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auf den Gedanken verfallen, Gucky für ein nahezu wehrloses Wesen zu halten.
    Nachdenklich sah er sich um.
    Nun, Herr Raumadmiral, dachte er spöttisch, deine Streitmacht ist nicht besonders mächtig!
    Da war Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske - gewiß ein erfahrener Bursche, der schon vieles mitgemacht hatte und im Notfall auch zu kämpfen verstand, auch wenn er den Kampf nicht gerade liebte. Nuru Timbon, der hochgewachsene Neger, sogar größer als Clifton Callamon, aber schlank, beinahe grazil gebaut - Nuru konnte durchaus mit einer Waffe umgehen, aber auch er war keine Kämpfernatur im eigentlichen Sinne des Wortes. Und Cerai Hahn?
    Callamon gab sich keinen Illusionen hin. Cerai konnte kämpfen, und sie hatte das bereits bewiesen. Aber sie war - wie die anderen - von einem wahren Friedensfanatismus infiziert, den Callamon nicht recht begriff.
    Er hatte stets geglaubt, ein friedliebender Mensch zu sein, und er war bereit gewesen, auch mit sehr fremdartigen Intelligenzen gut auszukommen. Er hatte stets nach dem Motto gehandelt: „Wie es in den Wald hineinschallt, so hallt es heraus". Wer ihm auf die Zehen trat, der mußte damit rechnen, daß Clifton Callamon sich wehrte. Dano hatte mehr getan, als ihm auf die Zehen zu treten - er hatte ihm nach dem Leben getrachtet und tat das offensichtlich immer noch. Er hatte versucht, auch die anderen zu vernichten. Sie hatten allen Grund, den Porleyter zu hassen - aber sie taten es nicht. Sie waren auch jetzt noch bereit, Dano zu schonen. Sie waren bereit, ihn sich fernzuhalten, aber sie würden niemals auf die Idee kommen, ihn ohne absolut zwingenden Grund zu töten.
    Den zwingenden Grund würden sie erst dann einsehen, wenn die Kärraxe sich anschickte, sie zu fressen - und dann war es vermutlich zu spät.
    Und nun fiel auch noch der Mausbiber aus.
    Clifton Callamon stützte den Kopf in die Hände und dachte verzweifelt darüber nach, wie es weitergehen sollte. Dann kam ihm der Gedanke, daß er drauf und dran war, sich genauso wie die anderen zu verhalten.
    Das ist ja ansteckend, dachte er erschrocken.
    Er zwang sich, auf den Schirm zu sehen. Irgend jemand hatte auf eine andere Kamera umgeschaltet. Der Porleyter dirigierte die Hände der Kärraxe und öffnete soeben das vierte Schott. Wenn der Bursche in diesem Tempo weitermachte, würde er binnen zwei Minuten die Zentrale erreicht haben.
    Callamon streckte die Hand aus. Für einen Augenblick zögerte er noch. Die SODOM war nicht nur lange Zeit sich selbst überlassen gewesen, sondern man mußte damit rechnen, daß der Porleyter Manipulationen an den schiffsinternen Einrichtungen vorgenommen hatte. Aber was bedeutete das jetzt noch? Das Ende war ohnehin nahe.
    Callamon berührte den Sensorschalter, und die Kampfroboter der SODOM erwachten zu mechanischem Leben.
     
    *
     
    Die feinen, geschärften Sinne der Kärraxe fingen das ferne Stampfen und Rumoren auf, und Dano hielt in seinen Bemühungen, das nächste Schott zu öffnen, für einen Augenblick inne. Das beschränkte kleine Hirn der Bestie konnte mit den Geräuschen nicht viel anfangen. Die Kärraxe reagierte unsicher. Als der Porleyter sich auf die Geräusche konzentrierte, vernachlässigte er für Augenblicke die Kontrolle, die er über die Bestie auszuüben hatte, und prompt zog die Kärraxe die Hände zurück und wandte sich in jene Richtung, aus der das Stampfen und Dröhnen am deutlichsten herüberklang.
    Roboter, dachte Dano, Callamon hat sie geschickt!
    Die Kärraxe reagierte so vehement, daß der Porleyter für Sekunden die Kontrolle über die mächtige Bestie verlor. In rasender Schnelligkeit katapultierte sich die Kärraxe vorwärts, der Quelle der unheimlichen Geräusche entgegen.
    „Nein!" schrieen Danos Gedanken wütend. „Bleib stehen! Wir haben es fast geschafft.
    Verdammt, kehr endlich um!"
    Aber die Kärraxe war ihm entglitten. Angst und Angriffslust beherrschten sie völlig und machten sie taub für Danos Befehle.
    Dano hätte rasen können vor Wut. Das war typisch für Callamon, dachte er. Ein Ablenkungsmanöver, damit er Zhruut erreichte. Natürlich waren diese Roboter harmlos. Sie würden die Kärraxe ablenken, das war alles. Callamon würde es nicht wagen, Dano wirklich anzugreifen. Der Terraner durfte kein Risiko eingehen, denn er würde auf Zhruut große Schwierigkeiten bekommen, mit denen er alleine nicht fertig werden konnte.
    Dano glaubte, sein Opfer genau genug zu kennen, um es zu durchschauen. Callamon war klug genug, um zu
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