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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
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Sektionsleiter WOOLVERintern. Verlustmeldungen durchgeben, Grad der Verletzungen bestimmen. Wollen wir hoffen, daß wir keine Toten zu beklagen haben. Talany, Rundfrage an Schiffsführer Kombiflotte. Wie sieht es dort aus?"
    Talany, Diensthabender im Erkennungszentrum des Ultraschlachtschiffs, meldete sich sofort.
    „Schon geschehen. Fast alle Einheiten waren weit genug hinter uns, um noch rechtzeitig auf Schubumkehr schalten zu können. Nur einige Schiffe sind in die Barriere hineingeflogen, aber die Absorber waren schon hochgefahren worden. Es hat nur uns erwischt. Sonst noch Fragen, Perry?"
    „Keine mehr an externe Verantwortliche. An Maschinenhauptzentrale WOOLVER: Schiff bleibt im freien Fall. Hypertrop ausfahren. Wir tanken erst einmal die Gravitraf-Speicher auf. Ende."
    Gucky rieb sich den schmerzenden Rücken und richtete sich auf. Gegenüber seinem Lager wurde der kleinwüchsige Ekaräer Manks Golore von einem Medoroboter abtransportiert. Manks war besinnungslos. Er war gegen Guckys Lager geschleudert worden und hatte sich eine Kopfwunde zugezogen.
    „Behandelt ihn sofort", bat der Mausbiber geistesabwesend, denn auch er beschäftigte sich mit einem besonderen Problem.
    Die Antigravtrage glitt aus der kleinen Kabine. Gucky sah dem Schwerverletzten sinnend nach, ohne wirklich an ihn zu denken.
    Anschließend rief er Fellmer Lloyd auf telepathischer Basis an.
    „Bist du verletzt, Fellmer?" erkundigte er sich besorgt. „Du leidest, ich fühle es."
    „Halb so schlimm, Kleiner", lautete die schwache Antwort. „Fraktur der Wirbelsäule. Ich liege schon im Biopolplastbad. Bist du in Ordnung?"
    „Völlig! Ich hatte Glück."
    „Trotzdem klingst du seltsam. Du hast Unterschwingungen. Was ist wirklich los?"
    „Später, Fellmer. Laß dich erst einmal behandeln. Das war eine böse Falle."
    „Falle ...? Waringer und die Porleyter sind anderer Ansicht. Wie kommst du darauf?
    Kleiner, du schläfst ja fast ein. Du bist nur halb auf Sendung. Was hast du wirklich auf dem Herzen?"
    „Eigentlich nur eine Frage an einen Mann deiner Art. Hast du im Augenblick des Aufpralls fremdartige Schwingungen auf Psi-Ebene vernommen? Ich meine - eigentlich waren es zwei Impulse. Eine Art Ruf und dann noch etwas, wozu man vielleicht angstvolles, aber leicht haßdurchsetztes Begehren sagen könnte. Du lachst doch hoffentlich nicht?"
    „Dafür ist mir viel zu elend. Nein, Kleiner, ich habe nichts dergleichen gehört. Tut mir leid. Kann ich dir trotzdem helfen?"
    Gucky verneinte und brach die Paraverbindung ab. Fellmer, der fähige Telepath und Orter, hatte also weder etwas gehört noch etwas vernommen. Seltsam!
    Lloyd meldete sich nochmals. Seine Sendung zeugte von starken Schmerzen.
    „Ehe mich die Ärzte betäuben, noch schnell einen Rat, Kleiner. Sprich mit Perry und Tekener. Vielleicht hast du etwas entdeckt."
    Gucky legte sich zurück und schloß die Augen. Er hatte den Entschluß gefaßt, erst einmal eine gewisse Zeit abzuwarten. Im Schiff hatte momentan jedermann zu tun.
    Waringer und das wissenschaftliche Team würden wohl in erster Linie feststellen wollen, wieso es zu dem Unfall kommen konnte. Noch wichtiger war die Frage, wieso es plötzlich wieder eine Barriere oder einen Schutzschirm gab. Nach der Einschleusung der zweitausend Porleyter war angenommen worden, Störungen dieser Art seien vorüber.
     
    2.
     
    Nuru Timbon war ein stets freundlicher, zurückhaltender und wortkarg wirkender Mann mit Fähigkeiten, die nicht jedermann an Bord der RAKAL WOOLVER in rechtem Maß erkannte.
    Männer wie Perry Rhodan, Ronald Tekener und Abel Waringer jedoch wußten, was sie an dem schwarzhäutigen Hünen hatten. Nuru Timbon war nicht grundlos zum Stellvertretenden Kommandanten der mittlerweile zerstörten DAN PICOT ernannt worden.
    Als Kybernetiker und Exobiologe zählte er zu den Könnern auf diesen Gebieten, aber deshalb war er nicht auf den Schweren Kreuzer abgestellt worden. Tekener war der Auffassung gewesen, Timbons Begabung als Stratege und feinfühliger Diplomat sei noch wichtiger als seine wissenschaftlichen Fachgebiete.
    Nun befand sich Nuru Timbon wie alle ehemaligen Besatzungsmitglieder der DAN PICOT an Bord des Flaggschiffs. Normalerweise hätte er der großen Lagebesprechung beiwohnen müssen - wenn nicht seine rungusischen Raubschildkröten gewesen wären, um deren Aufzucht er sich bemühte.
    Das kleine Labor hatte er als Trümmerhaufen vorgefunden. Die Exemplare seiner Zucht waren teils verendet oder so schwer
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