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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
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fragend nach vorn.
    „Das reicht!" rief CC lautstark. „Dano wird zu spät auf die richtige Idee kommen. Laden Sie nach! Diesmal nukleare Sprengsätze. Wenn fliegende Roboter oder sonstige Abwehreinheiten auftauchen, zögern Sie nicht. Wir haben nichts mehr zu verlieren."
    Der weite Himmel über Yurgill blieb leer. Selbst diesmal ließ sich Dano nicht zu einem Unternehmen hinreißen, das beim Einsatz geeigneter Mittel zur Vernichtung seiner Opfer geführt hätte.
    „Er will in die SODOM!" vermutete Callamon gelassen. „Ohne mich kann er das Schiff jedoch nicht fliegen.
    Ich hoffe, daß wichtige Energieerzeuger von der Zerstörung betroffen werden. In dem Fall haben wir vorerst gewonnen. Was danach kommt, werden wir sehen."
    Nuru runzelte die Stirn und versuchte, die einfachen Instrumente abzulesen. Der Zeitplan ging auf.
    Der Hubschrauber landete an der vorgesehenen Stelle. Alaska hatte nahe der Kuppel eine tiefe Felsausbuchtung aus stabilem Granit gefunden.
    „Das dürfte reichen", meinte er, besorgt nach Süden schauend.
    Callamon kam gemächlich auf die Unterkunft zugeschritten. In seinem monströsen Kampfanzug wirkte er furchterregend.
    „Noch drei Minuten", stellte er fest. „Es wird Zeit, in Deckung zu gehen."
    „Wir sind doch fast fünfundsechzig Kilometer von der Explosionsstelle entfernt", warf Cerai Hahn ein. „Wird das etwa gefährlicher als angenommen?"
    „Möglich", nickte CC. „Rechnen Sie mit einem mehr oder weniger heftigen Erdbeben. Mr. Saedelaere, Ihre schöne Höhle werden wir besser nicht beziehen. Ich habe etwas dagegen, eventuell verschüttet zu werden. Wir gehen hinter dem Felshang in Deckung.
    Helme schließen, auf Kunstbeatmung umschalten. Justieren Sie die Sauerstoffzuführung per Hand ein und sorgen Sie für eine Abluftöffnung. Ist das mit diesen Konstruktionen möglich?"
    „Nichts geht ohne Strom", versicherte Alaska.
    „Solche Anzüge sind untauglich. Man muß immer mit einem Stromausfall rechnen.
    Dann lassen Sie eben die Helme spaltbreit offen. Wenn strahlende Materie vom Himmel regnet, machen Sie das Schott dicht, auch dann, wenn Sie glauben, im eigenen Schweiß baden zu müssen. Ihre Klimaanlagen funktionieren natürlich auch nicht mehr, oder?"
    Alaska konnte nur den Kopf schütteln.
    CC winkte ab und sprach kein Wort mehr. Sie gingen in Deckung. Er umklammerte Gucky und Cerai, Alaska und Nuru bildeten einen zweiten Block.
    Sekunden später ging weit im Süden eine zweite Sonne auf. Ihr grellweißes Licht überstrahlte das des Muttergestirns. Immer heller und gewaltiger wurde der in die Atmosphäre emporschießende Lichtblitz. Aus ihm zuckten rotglühende Flammenspeere heraus. Erst viele Kilometer über dem Land entfaltete sich der charakteristische Riesenpilz einer nuklearen Spontanreaktion.
    Als der Boden zu vibrieren begann, um schließlich wild schüttelnd an vielen Stellen aufzuklaffen, schrie Cerai. Die Töne wurden von der ankommenden Schallfront überlagert und dann, als die erste Druckwelle spürbar wurde, nichtig gemacht.
    Ein sogar in dieser Entfernung noch heißer Orkan orgelte über das weite Land. Die Druckwelle verfing sich in den Tälern und Schluchten des nahen Hochgebirges, zerstörte dort jeglichen Pflanzenwuchs und kam reflektiert zurück.
    Über allem aber stand das glühende Riesenfanal des Untergangs.
    Es dauerte lange, bis die Bodenerschütterungen nachließen und das Heulen der verdrängten Luftmassen verstummte.
    Die ersten Gesteinsbrocken regneten ab. Strahlende Wolken aus pulverisierter Materie verdunkelten den Schein der roten Sonne Aerthan.
    Callamon zerrte die Gefährten in Alaskas Höhle. Sie hatte dem Beben standgehalten.
    Nur ein Teil des Eingangs war zusammengestürzt.
    CC lüftete die Helme der Terraner kurz an, preßte ihnen Tücher vor den Mund und ließ sie durchatmen. Aus Guckys Spezialhelm drang ein Schwall verbrauchter Atemgase.
    „Gleich wieder schließen", empfahl Callamon. „Wir haben es hinter uns. In der Station müssen noch einige Maschinen hochgegangen sein. Fünfhundert Megatonnen sind viel, aber so schlimm hätte es sich hier nicht mehr auswirken dürfen. Wollen wir hoffen, daß wir wenigstens die energieabsaugende Strahlungsfront ausgeschaltet haben. Die Barriere ist davon mit Sicherheit nicht betroffen worden."
    „Die Klimaanlage meines Anzugs beginnt zu laufen", berichtete Nuru in aller Ruhe.
    „Sie haben es geschafft. Wann gehen wir zur SODOM?"
    „Bald! Dano muß sich erst einmal beruhigen. Seine Bestie macht
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