Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
störanfällige Fluggäste liegt dahinter."
    Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. Offenbar meinte er die Abschlußwand des spartanisch eingerichteten Laderaums.
    „Sie hätten aber auch sechshundert Kilometer über das Hochgebirge marschieren können, Mr. Saedelaere", fuhr Callamon fort. „Das Flugaggregat Ihres Kampfanzugs funktioniert nämlich nicht mehr. Ich brauche hier keinen Funken Strom. Die Turbinen sind selbstzündend, und im Notfall werden sie durch die hochexpansive Gasverpuffung eines chemischen Zündsatzes angelassen. Die Maschine ist hervorragend gewartet und vom letzten Überlebenden meiner Besatzung für Jahrtausende konserviert worden.
    Terkonitstahl rostet nicht. Oder haben Sie irgendwo einen braunen Fleck gesehen.
    Warum soll das nicht mehr funktionieren? Die Turbinenlager sind ohnehin mediumgeschmiert."
    Alaska gab es auf, diesen Mann belehren zu wollen.
    Der Nachbau eines frühen Hubschraubermodells toste über die ersten hohen Berge hinaus. Das Knallen und Schlagen der acht Rotorblätter wirkte auf die vier Fluggäste nervenzermürbend. Die pfeifenden Gasturbinen, die mit dem Rotorgetriebe starr verbunden waren, wirkten besonders auf Cerai Hahn ein. Sie hielt die Maschinen für unzuverlässig, obwohl Callamon erklärt hatte, das wären die ausgereiftesten Typen überhaupt gewesen.
    Die primitiv wirkenden Instrumente vor Callamons Pilotensitz flößten ihr Furcht ein, und das gelegentliche Schwanken des Flugkörpers durchlöcherte das bißchen Vertrauen, das sie nach CCs sachlichen Erklärungen in die Maschine gesetzt hatte.
    Es gab keine Funkmeßortung, keine interne Kommunikation und keine Hochleistungsrechner, die automatisch den Kurs bestimmten. Es fehlte alles, was sie für ein Fluggerät als selbstverständlich voraussetzte.
    CC erkannte ihre Psychokonflikte.
    „Zweifel, Cerai?" sprach er sie laut an. Man mußte laut sprechen, um das Knattern der Rotoren übertönen zu können. Die gut abgeschirmten Turbinen verursachten den geringsten Lärm.
    „Sie sollten sich damit vertraut machen, daß unsere Vorfahren keine Dummköpfe waren. Wir haben uns nicht gescheut, den Effekt eines totalen Stromausfalls einzukalkulieren. Energiefelder mit Unterbrecherwirkung gibt es immer wieder. Ich habe also dafür gesorgt, daß ich Sonderkonstruktionen an Bord bekam. Was denken Sie wohl, welch ein Kampf das jedes Mal mit der Zahlstelle der Flotte war. Die Brüder waren zäher als die Haut einer karesischen Speinatter. Kleiner, wie geht es dir?"
    Gucky lag auf dem Kabinenboden und atmete schwer. Schon kurz vor dem Start hatte er seine Teleportationsfähigkeit restlos verloren. Nun peinigte ihn der Mentalschwall.
    Der Kleine antwortete nicht.
    „Leutnant Guck, ich möchte wissen, wie es Ihnen geht!" schrie Callamon. „Unter meinem Kommando macht man nicht schlapp. Beherrschen Sie sich!"
    Gucky stieß ein handfestes Schimpfwort aus, äußerte sich aber nicht näher.
    CC nagte mit den Zähnen an seiner Unterlippe, um seine Heiterkeit nicht zu deutlich zu zeigen.
    „Mr. Saedelaere, geben Sie dem Pseudohamster eine Dose mit Karotten. Es müssen noch ein paar vorhanden sein."
    Bei dem Begriff fuhr der Kleine teufelswild hoch. Seine Schwäche hatte er plötzlich überwunden.
    „Das sagst du nicht noch einmal!" ertönte seine Stimme.
    „Warum nicht? Du hast mir auf Siga feierlich erlaubt, dich Pseudohamster nennen zu dürfen."
    „Aber nicht, wenn andere Leute zuhören", tobte der Mausbiber. „Außerdem hattest du mich vorher betrunken gemacht. Der Karottensaft enthielt ein alkoholisches Teufelszeug."
    „Stimmt!" grinste CC. „Du hast ein siganesisches Miniraumschiff, zu dem die kleinen Leute ‚Schwerer Kreuzer’ sagten, mitsamt Besatzung durch die Kneipe sausen lassen.
    Einem Ertruser hast du damit einen ziemlich blutunterlaufenen Scheitel gezogen. Es geht dir also wieder besser, oder?"
    „Du bist ein Psychoteufel", grollte der Kleine. „Jetzt merke ich erst, was du mit mir gemacht hast."
    „Dazu sagt man psychologisch fundierte Demagogie", meldete sich Nuru nach einer langen Periode des Schweigens.
    „Ach Mensch, halte endlich deinen Rüssel", regte sich der Kleine auf. „Wenn du nur noch lästern willst, so spring doch ab."
    „Die eigentümlichen, aber sehr brauchbaren Fallschirme liegen links hinten", warf Callamon ein. „Vergessen Sie nicht, die Reißleine zu ziehen, oder Sie sehen da unten aus wie ein gequetschter Daumen. Hatten Sie überhaupt schon mal einen?"
    „Was soll ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher