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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
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gehabt haben?" erkundigte sich Nuru verständnislos.
    „Einen gequetschten Daumen, Mr. Timbon. Rechts neben Ihnen ragt der Doppelgriff einer Maschinenkanone aus der Rumpfwandung. Sie verschießt Raketengeschosse mit chemischen Explosivladungen, Kaliber zwanzig Millimeter. Nehmen Sie die Kärraxe unter Feuer, die direkt vor und unter uns über den Felshang rennt."
    „Ich bin kein Killer, Sir", erklärte Nuru. „Das Tier hat mir nichts getan."
    „Das glaube ich Ihnen sogar", entgegnete CC trocken. „Es wird Ihnen aber indirekt etwas tun, denn Danos Träger-Kärraxe kann kaum noch gesättigt werden. Da er fraglos zum Standort der SODOM unterwegs ist, wird er seinem Ungeheuer die Jagd auf das andere Tier freigeben. Dadurch wird seine Kärraxe wieder gestärkt und er mit.
    Begreifen Sie, warum Sie das Saurierreptil unter Feuer nehmen sollen?"
    „Ich übernehme das", erklärte Alaska. „Danos Trägertier kann sich natürlich auch an dem erlegten Wild sättigen."
    „Auf keinen Fall. Eine Kärraxe frißt niemals Aas. Darin besteht Danos primäre Schwierigkeit. Der Saurierräuber will lebendes Wild haben. Fangen Sie an. Ich gehe tiefer und bringe Sie in Schußposition."
    Die MK begann zu peitschen. Eine Garbe hochbrisanter Geschosse heulte zum hundert Meter tiefer liegenden Felshang hinab, erfaßte die wildlebende Kärraxe und zerschmetterte ihren Schlangenkörper.
    Callamon sprach kein Wort. Er zog die Maschine höher und nahm wieder Fahrt auf.
    „Dano rührt sich nicht", sagte er nach einer Weile. „Das gefällt mir nicht! Er setzt keine bodenzentralisierte Flugabwehr ein und schickt uns nicht einmal fliegende Roboter nach. Natürlich sind seine Anlagen bei weitem nicht mehr so in Ordnung, wie er glaubt.
    Da ist vieles zu Bruch gegangen. Zwei Komma Zwei Millionen Jahre nagen auch am besten Material. Was hat er vor? Kannst du ihn wirklich nicht orten, Gucky?"
    Der Mausbiber verneinte. Er litt unter starken Nervenschmerzen und hatte das Gefühl, sein Kopf würde bersten.
    Unvermittelt meldete sich Cerai Hahn.
    „Mr. Callamon, ich habe soeben mein Durchleuchtungsgerät getestet. Es erhält nur wenig Strom, aber ich kann etwas sehen. Sollten wir die Untersuchung nicht jetzt vornehmen? Wenn es wieder ausfällt, bin ich auf Vermutungen angewiesen."
    „Wie lange brauchen Sie?"
    „Zehn Minuten. Das genügt für eine Diagnose."
    „Wir erreichen in knapp zwanzig Minuten einen mir bekannten Landeplatz nahe dem subplanetarischen Hangar", entgegnete er überlegend. „So lange wird Ihr Durchleuchter noch durchhalten. Ich möchte keine Zwischenlandung einschieben."
    Der Nachbau eines Helikoptermodells aus dem zwanzigsten Jahrhundert dröhnte weiterhin über die Berge hinweg. Niemand versuchte, den Flug zu unterbinden. Genau das machte Clifton Callamon zutiefst argwöhnisch.
     
    13.
     
    Er hatte sich entkleidet und lag auf dem Boden des Laderaums. Jedermann sah, daß sein Oberkörper von vielen dünnen, rötlich gefärbten Linien überzogen war. Einige reichten vom Kehlkopf bis hinab zu den Hüften. Andere querten das Nierenbecken.
    „Was hat Dano mit mir gemacht?" hatte CC wissen wollen. „Ich habe keine Ahnung."
    Cerai konnte es ihm jetzt, nach einer zehnminütigen Untersuchung, sagen.
    Der Miniaturdurchleuchter, ein brillenförmiges Gerät, verdeckte zum Teil ihr Gesicht.
    So konnte er nicht das sich in ihren Augen spiegelnde Entsetzen erkennen.
    Die Batteriespannung des Geräts war gut, aber es arbeitete schlecht. Danos Absaugfeld zeigte auch hier seine Wirkung. Immerhin reichte die Kapazität aus, um die metallischen Gegenstände im Bereich von Callamons Brustraum zu erkennen. Sie reflektierten die Strahlung und erbrachten ein gutes Konturbild.
    „Cerai, was hat er getan?" mahnte Callamon erneut. „Das sind Operationsnarben. Sagen Sie mir bitte die Wahrheit. Ich muß schließlich damit leben."
    „Sie werden damit leben können, Sir. Viel besser, als Sie glauben", entgegnete sie gefaßt. „Wollen Sie wirklich alles wissen?"
    „Nur zu. Ich bin an harte Kost gewöhnt", lachte er sarkastisch. „Nach meinen Vorstellungen kann ich nicht mehr ein normaler Mensch sein, oder ich hätte die Tortur nicht überstanden. Niemand kann so lange in oder auf einem Energiefeld liegen und anschließend munter aufstehen. Was ist los?"
    Alaska ergriff das Wort. Cerai brachte die Wahrheit nicht über die Lippen.
    „Ich habe durch das Gerät gesehen. Dano hat Sie für seine Zwecke präpariert. Er wollte gewissermaßen einen
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