Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Moment! Ich helfe dir ja schon."
    Schmerzgeplagt ging er um den Kontursessel herum, beugte sich über den Fuß seines alten Freundes Alaska Saedelaere und versuchte, ihm beruhigend zuzunicken.
    Unter Alaskas Maske zuckten leuchtende Flammenspeere hervor; ein Zeichen dafür, daß viel mehr geschehen seih mußte als nur eine unverhoffte Fahrtverzögerung mit rein mechanischen Folgeerscheinungen.
    „Wir sind glatt in das Kraftfeld hineingeflogen", behauptete Alaska. „Ich sah gerade noch das bläuliche Wallen, aber da war es auch schon passiert. Das ist eine neue Barriere, mein Lieber. Oder was hältst du davon?"
    Waringer löste die Gurtmechanik. Das Band schnurrte in die Lehne zurück.
    „Das berührt mich im Augenblick überhaupt nicht. Die primäre Frage hat zu lauten, weshalb die Andruckabsorber um mindestens eine Nanosekunde zu spät reagiert haben! Ehe das nicht geklärt ist, wird weder die WOOLVER noch ein anderes Schiff der kombinierten Flotte mit hoher Fahrt weiterfliegen. Darüber reden wir aber noch. Wo steckt Perry?"
    „Er steckt nicht, er steht", berichtigte jemand hustend. „Und zwar hinter dir. Bitte keine Wissenschaftlichtechnischen Erklärungen. Das hat Zeit, denn vorerst treiben wir einmal mit Nullfahrt im Raum."
    Waringer starrte erschrocken in Rhodans Gesicht, der das Blut mit dem Handrücken abwischte, obwohl seine Nase noch reichlich Nachschub lieferte.
    „Keine Aufregung", wehrte Rhodan schroff ab. „Ich bin mit Hals und Gesicht gegen eine unzureichend gepolsterte Armatur geflogen. Bradley, wie geht es dir?"
    Der Kommandant befand sich bereits in der Obhut eines Medoroboters. Er und seine hochspezialisierten Artgenossen waren schnell und unauffällig erschienen, um den verletzten Menschen zu helfen.
    „Ganz gut", erklärte Bradley von Xanthen gepreßt. „Ich habe es kommen sehen und manuell den Prallschirm eingeschaltet. Allerdings fiel er unmittelbar danach zusammen, und ich wurde in die Gurte gepreßt. Meine Anweisung, beim Anflug in eine Gefahrenzone auf Manövrierstation zu gehen und sich abzusichern, scheint von vielen Leuten befolgt worden zu sein, nur nicht von gewissen Herren der Schiffsführung."
    Er grinste anzüglich, massierte seine geschundenen Rippen und stand auf.
    Rhodans Kopf wurde bereits von den Instrumenten eines Medoroboters umklammert.
    Er drückte den Terraner sanft in Alaskas Sitz.
    „Bradley, kümmere dich sofort um die Porleyter", beschwor ihn Rhodan. „Ich kann jetzt alles gebrauchen, nur keine hektischen Vorwürfe von Koro oder Beruhigungsversuche von Oso. Nimm dir ein paar kluge Leute und versuche, die Porleyter vor Dummheiten zu bewahren."
    „Sie wissen längst, daß wir in eine neue Barriere hineingeflogen sind", behauptete Waringer. „Sie wirkt anders als gehabt! Wenn man einen Körper großer Masse und Geschwindigkeit eine Art Gummiwand hineinschleudert, dann kommt es zu einem Effekt..."
    Waringer verstummte unter Rhodans Blick.
    „Du sollst dich ebenfalls um die Porleyter kümmern. Also wie ist das?"
    Auf den Panoramaschirmen der RAKAL WOOLVER sah der Leerraum zwischen den Sonnen des Kugelsternhaufens M3 wieder völlig normal aus. Weit voraus leuchtete die rote Sonne der Fünf-Planeten-Anlage.
    Die ernsthaft verletzten Besatzungsmitglieder der Zentralewachbesatzung wurden in die Bordklinik gebracht, die anderen versuchten, die neuen Probleme zu klären.
    Waringer schritt zum nächsten Antigravlift. Auch er überlegte, aber seine Sorge galt dem zu späten Anspringen der Andruckneutralisatoren. Eine Nanosekunde bedeutete im Alltagsleben eines Terraners überhaupt nichts. An Bord eines Großraumschiffes konnte sie über Sein oder Nichtsein entscheiden.
    Das war die Situation am 12. August 425 NGZ. Es gab kaum einen Menschen an Bord des Flaggschiffs, der darüber nicht mehr oder weniger laut individuelle Überlegungen angestellt hätte. Die Verhaltensweise der Porleyter war ein noch umstrittener Punkt.
    Man war geneigt, diesen Intelligenzwesen zu vertrauen und ihre große Vergangenheit zu würdigen. Wenn sich aber Rückschläge dieser Art häufen sollten, würde es zwangsläufig zu Argwohnreaktionen kommen. Darüber war sich nicht nur Perry Rhodan klar!
    Und noch jemand erfaßte die Situation, dies allerdings auf seine Weise. Sein Name war Gucky.
    Er hatte während der Begebenheit auf seinem Lager geruht und die durchschlagenden Beharrungskräfte mit dem Rücken abfangen können. Nun lauschte er auf die Durchsagen der Schiffsführung.
    „Rhodan an alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher